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05.09.2020 , 15:57 Uhr
"Vorige Woche nun erklärten die RichterInnen des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt das Gesetz in dieser Allgemeinheit für verfassungswidrig."
Das ist so nicht ganz richtig. Dann hätte das BAG die Entscheidung aussetzen, und das Gesetz dem BverfG vorlegen müssen.
Vielmehr hat das BAG "verfassungskonform" dahingehend ausgelegt, dass das Tragen des Kopftuches nur dann unzulässig sei, wenn konkret eine Gefährdung des Schulfriedens nachgewiesen wird. taz.de/Kopftuch-St...-Gericht/!5710379/
zum Beitrag05.09.2020 , 15:24 Uhr
Dass die Frau eine schlimmes Verbrechen begangen hat, ist ja wohl für jeden mehr als selbstverständlich. Hier geht es darum, das Motiv aufzudecken. Das hat nichts mit Entlastung zu tun.
zum Beitrag18.08.2020 , 18:27 Uhr
Da es ein Symbol, kann es nicht schaden, wenn es hohl! (W. Busch
Wie schrieb ein Leser namens rathauspiefke im Tagesspiegel?
"Plagiate, Surrogate, Nippes Mon Dieu, was für eine Apotheose der Einfallslosigkeit! Links ein wilhelminisches Renaissance-Plagiat, nach Bombenschäden rekonstruiert. Rechts ein historisierendes "Schlosskubatur"-Surrogat.
Dazwischen die brutale Schneise für die freie Fahrt der freien Bürger. Jetzt fehlt nur noch, dass die Schlossbrücke in Hundebrücke zurückumbenannt wird. Über Hofprediger verfügt der Dom bereits, vielleicht sollte man die Amtsbezeichnung allmählich ändern. Dieses "Stadtzentrum" dokumentiert das Berlin-Bild von phantasielosen Piefkes und Muckern. Herr, tue die Erde auf und lass diesen ganzen pseudohistorischen Bouletten- und Krämerplunder für alle Zeiten darin verschwinden!"
Wo Se recht ham, ham Se recht, lieber rathauspiefke. Allerdings, Sie sehen das mit der Schlosskulisse einseitig ästhetisch und historisch.
Hier aber geht es um Geschichtspolitik!
Welch eine Symbolik! Honeckers Palast der Republik musste weichen, weil er an den sozialistischen deutschen Staat erinnerte.:
Klar muss werden, nie gab es einen richtigen Staat DDR. Über die Ansehnlichkeit von "Erichs Lampenladen" lässt sich ja streiten. Nicht aber über ein Parlament, in der außer der üblichen auch gekonnte, professionelle Volksbelustigung stattgefunden hat, an die sich die ehemaligen Untertanen des Unstaats nicht ungern erinnern. Eines konnte so was nie im Leben sein: Eine ordentliche, würdige, einschüchternde Volkszertretung!
Nicht einmal einen wahrhaftigen "Palazzo Prozzo" hat das Unrechtsregime hingekriegt; die freiheitliche Demokratur wird jetzt zeigen, wie ´s gemacht wird.
Und - sollten alle finanziellen Stricke reißen – die Disney Corporation steht Gewehr bei Fuß:
1-Euro-Schauspieler, die als Hofstaat den Diener machen zu haben. Besser Verdienende dürfen gegen einen guten Batzen das geliebte kaiserliche Paar spielen.
zum Beitrag26.07.2020 , 17:33 Uhr
Genau so ist es. Im taz Kommentar heißt es: „Dieses Urteil ist wichtig. Es markiert, wie der deutsche Rechtsstaat das damalige Geschehen bewertet.“
„Der deutsche Rechtsstaat“ bewertet keineswegs den deutschen Staat zwischen zwischen 1933 und 45. Sondern er versucht sich selbst aufzuwerten, über das, was er Jahre-, wenn nicht Jahrzehnte lang versäumt hat. Indem die hohe Justiz nunmehr schon Halbtote, die kaum noch haftfähig sein dürften, symbolisch verdonnert.
Ähnlich hatte ich schon hier unten geschrieben: taz.de/Mildes-Urte...bb_message_3986875
Aber die Funktion solch völlig verspäteter Verfahren scheint niemanden hier zu interessieren. Sondern vornehmlich, ob man mit diesem Wachmann gnädiger oder strenger hätte umgehen sollen.
zum Beitrag24.07.2020 , 13:02 Uhr
"Es markiert, wie der deutsche Rechtsstaat das damalige Geschehen bewertet. Das Urteil kommt dennoch zu spät und hat mehr symbolische Bedeutung."
Und deswegen sollte man schnellstens kaum noch lebende Untäter vor Gericht stellen. Damit der "deutsche Rechtsstaat" die Risse in seinem Mäntelchen – in Sachen Verfolgung der nationalsozialistischen deutschen Mordtaten – ein wenig kaschieren kann.
Ob das für die überlebenden Opfer wirklich ein Trost wäre? Wäre es vielleicht besser, ein Gericht würde zugeben, dass die deutsche Justiz Jahrzehnte lang so kläglich wie makaber versagt hat?
zum Beitrag25.06.2020 , 13:47 Uhr
Man sollte „Denkmal“ wörtlich nehmen, auch mal nachdenken, ob die betreffende Person aus heutiger Sicht noch verehrungswürdig ist. Es erinnert nur daran, dass die bedachte Persönlichkeit einstmals, auch zur Zeit der Errichtung, für eine „große“ gehalten wurde.
Richtig absurd war es vor einigen Jahren, als in verschiedenen Städten fragwürdigen Personen die Ehrenbürgerschaft entzogen wurde. In Oldenburg z. B. Paul von Hindenburg und dem Heimatdichter August Hinrichs wegen deren Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus. Obwohl diese gar keine Ehrenbürger mehr waren. Warum? Na ja, weil die Ehrenbürgerschaft mit dem Tod erlischt. Warum hat man dann nicht gleich Adolf Hitler die Reichskanzlerschaft entzogen? Argumentiert wurde, Ehrenbürger hätten Vorbilder zu sein.
Dass ich nicht lache: Nur weil jemand zum Ehrenbürger staatlicherseits ernannt wird und wurde, habe ich mir von ihm eine Scheibe abzuschneiden? Ist ja wohl eine ziemlich obrigkeitsstaatliche Denke.
zum Beitrag25.06.2020 , 12:56 Uhr
"Ein Verbot von X ist schlecht für die von X Abhängigen." Ein bischen Argument ist das schon. Aber so isoliert argumentiert wohl niemand gegen ein Verbot der Prostitution. Sondern fast jeder verweist auf Ungereimtheiten und die zahlreichen Pferdefüße, die ein Verbot beinhalten würde. Zentral: Ein Verbot wäre kein Schritt zu einer besseren Welt, sondern nur ein falscher Schein.
zum Beitrag25.06.2020 , 11:53 Uhr
Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Die Moderation
zum Beitrag25.06.2020 , 11:45 Uhr
Ress, Sie haben insofern Recht, es gibt keinen Anlass "Sexkauf positiv zu sehen". Das aber tut kaum jemand, auch OKIN EGGÜR nicht. Die seinerzeitige Liberalisierung verdankte sich allerdings dem liberalen Euphemismus, wenn Prostitution umfassend legalisiert wird, ein freiwilliges "normales Arbeitsverhältnis" gemacht wird, ist alles in Butter.
Aber, es gibt im Kapitalismus nun mal prekäre Arbeitsverhältnisse, und die wird es immer geben.
Die Frage ist nun: Simpel verbieten, mit all seinen Schattenseiten, oder umfassend regulieren und eingehend überwachen?
zum Beitrag25.06.2020 , 11:26 Uhr
Die Institution der Prostitution ist mit der Menschenwürde (GG Art. 1) unvereinbar. Ja, die Sexdienstleisterinnen sollten sich lieber in den Bundestag wählen lassen. Wenn das nicht geht, sich einen Job bei z.B. Tönnies suchen, auf den „Arbeiterstrich“ oder gleich würdig hartzen gehen.
„Patriarchale Herrschaft beinhaltet von alters her die Verfügung von Männern über die Körper der Frauen.“ Stimmt nicht. Wohl kaum eine Millionärin hat je über ihren Körper verfügen lassen. Armut und Reichtum ist hier und heute das Problem, nicht ein ominöses Patriarchat. Das sollten Linke eigentlich wissen.
„Nur im Bordell können Männer noch ungestraft ein einseitiges `Recht auf Sex` einfordern und willkürlich über Frauenkörper verfügen.“ Ähnlich wie in einer Ehe, in denen der Alte das dicke Portemonnaie hat? Im Ernst, diese Linksparteiler haben null Ahnung von der Welt der Prostitution. Viele Prostituierte setzen durchaus Grenzen, nur die wenigsten machen Zungenküsse.
„Für eine Welt ohne Prostitution“ kämpft das Netzwerk. Ich bin auch für ein Welt ohne Hass und Gemeinheit, Erniedrigung, ohne Ausbeutung, Armut, sexuelle Einsamkeit. So lange Die Linke aber nicht die absolute Mehrheit hat, werden wir mit vielen Schattenseiten dieser existierenden Welt leben müssen.
Wäre es wirklich ein kleiner Schritt zu einer schönen Welt, wenn durch ein Verbot die Prostitution in den Untergrund, oder in die Dritte Welt gedrängt wird? Oder gar wie in z.B. Afghanistan, wo reiche Daddies sich an Jungs halten? Wohl nicht, aber Deutschland würde dann nicht mehr als „Bordell Europas“ gelten, sondern als sittsamer Industriestandort. Und das wäre doch auch schon was. Oder?
zum Beitrag25.06.2020 , 10:35 Uhr
"Wir haben keinen Grund, an den Aussagen von Woody Allens Tochter Dylan Farrow zu zweifeln."
Dass die Aussagen in einem Sorgerechtsverfahren nicht als erwiesen galten, Allen nie strafrechtlich angeklagt wurde, ist also kein Grund zum Zweifel?
Kommentar bearbeitet. Bitte argumentieren Sie mit Fakten. Die Moderation
zum Beitrag28.03.2020 , 18:51 Uhr
Aly, der selbst das Problem der deutschen Nationsbildung anreißt, verfolgt diesen Gedanken nicht weiter, um seine alberne Neidtheorie auszuwalzen. Weshalb er wohl unter den Tisch fallen lässt, dass den Juden nicht nur kapitalistische Rücksichtslosigkeit, sondern auch zersetzender Intellektualismus, Sittenverderberei, ja der Bolschewismus angehängt wurde. Bei den Nazis wurden Juden nicht nur als Geldsäcke, sondern auch als Hammer und Sichel behaftete, wie auch als verwahrloste Bettelarme karikiert.
Warum Götz Aly sich auf den Neidkomplex reduziert, verrät seine tief wissenschaftliche Erkenntnis:
»Kain erschlug seinen Bruder Abel, weil er sich von Gott zurückgesetzt und ungerecht behandelt fühlte. Der erste Mord der Menschheitsgeschichte geschah aus Neid und Gleichheitssucht. Die Todsünde des Neides, kollektivistisches Glücksstreben, moderne Wissenschaft und Herrschaftstechnik ermöglichten den systematischen Massenmord an den europäischen Juden.«
Die Reichtumsverteilung in den kapitalistischen Nationen soll als gottgegeben hingenommen werden, wer daran kratzt, der wird unausweichlich zum Mörder an unschuldigen Minderheiten. Irgendwie erinnert solches nicht nur an die Bibel, sondern auch an erhitzte maoistische Phantasien.
Wen wundert `s, dass Alys abenteuerlichen Theoreme, ebenso wie die seines „Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus“ durchaus Anklang fanden in den seligen Zeiten der Agenda 2010. Sozialstaat im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, unter den Nazis und im demokratischen Nachkriegsdeutschland, alles irgendwie der gleiche Lack: Das Prinzip „jeder für sich, Gott gegen uns alle“ das beste Rezept gegen Antisemitismus
Der Geschichtspolitiker Aly kochte in seinem „Europa gegen die Juden 1880-1945“ sein vulgärmaterialistisches Theorem vom Sozialneid in Sachen Antisemitismus in Osteuropa nochmals auf. Obwohl gerade dort die Juden überwiegend in Armut lebten, zum Teil nicht einmal gleichberechtigte Staatsbürger waren.
zum Beitrag28.03.2020 , 17:29 Uhr
Hofprediger Stoecker: "Ausgerüstet mit einer starken Kapitalkraft, auch mit vielem Talent, drückt dieser Bevölkerungsteil auf unser öffentliches Leben." Heinrich von Treitschke, erregte sich über einwandernde Ostjuden mit den Worten „eine Schar strebsamer hosenverkaufender Jünglinge“ . Neidisch die beiden auf die Juden, so auch Wilhelm II, Turnvater Jahn, Achim von Arnim, alles kleine, zu kurz Gekommene?
Aber gehen wir mal davon aus, dass ärmere Volksschichten den Reichtum anderer vor Augen hatten. Warum haben sie dies nicht als Ansporn verstanden, sich tüchtig ins Zeug zu legen? Waren sie hoffnungslose, lernunwillige Trantüten? Und wenn sie die Wohlstandsmenschen beneideten, warum richteten sie ihren Neid nicht gegen sämtliche Reiche, warum nicht zumindest gegen den Adel, der seinen Reichtum in Jahrhunderten zusammengeraubt hatte? Warum gegen Juden? Die Lösung dessen, wer das machte, musste schon Antisemit sein, bevor er Juden als „Volksfremden“ deren Erfolg missgönnte.
Dabei hatten Protagonisten wie Stoecker und Treitschke selbst verraten, worum es ihnen ging: Die Juden seien ein "fremdes Element, das in unserem Leben einen allzu breiten Raum eingenommen hat", die "Jahr für Jahr" ins Reich gelangen und "deren Kinder und Kindeskinder dereinst Deutschlands Börsen und Zeitungen beherrschen sollen". Oder: Die Juden, verwenden ihre "Kapitalskraft wie die Macht der Presse zum Ruin der Nation" und wollen "der Herr Deutschlands" werden. Sie seien keine Reichsbürger, sondern "ein Volk im Volke, ein Staat im Staate".
Kurzum, es ging um die Einheit der Nation, für Unbill waren volksfremde Elemente verantwortlich, stellten eine Gefahr für die Einheit von Volk und Nation dar.
zum Beitrag29.12.2018 , 03:17 Uhr
Mit der Fundstelle auf Wiki meinte ich folgende Passage: "Für erneute Kontroversen sorgte sein Auftritt am 30. September 2003........."
zum Beitrag29.12.2018 , 03:12 Uhr
Hier wie bei Kaufhold fehlt eine Würdigung des späteren Pohrt, s. zusammenfassend de.wikipedia.org/w..._Pohrt#cite_note-8
Warum nur? Berührte Pohrt hier vielleicht eine heikle Seite des aktuellen Rassismus/Antisemitismusdiskurses?
zum Beitrag24.07.2018 , 11:45 Uhr
Kann man genau andersrum sehen. Selbst wenn man es als "Fremdstämmiger" in Deutschland zu was gebracht hat, aber nicht die Gewähr bietet, jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten, kriegt man heftig eins vor den Latz.
zum Beitrag23.07.2018 , 08:59 Uhr
Das bedeutet, dass viele dem Özil was anhängen wollen, dass der nicht gesagt hat. So wie auch eine doppelte Staatsbürgerschaft. Steckt dahinter pure Liederlichkeit oder vielleicht doch ein klein wenig Nationalismus?
zum Beitrag23.07.2018 , 08:53 Uhr
Nationalspieler haben die Gewähr zu bieten, jeder Zeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten. (Grundgesetz)
Im Ernst: Wer in der Öffentlichkeit steht, muss freilich damit rechnen, wegen öffentlicher Äußerungen kritisiert zu werden. Was bei Fußballern auch dadurch geschehen kann, dass man sie bei Aufruf auspfeift.
Sie allerdings durch permanentes Auspfeifen zur Sau zu machen, gar ihren Ausschluss aus der Mannschaft zu verlangen, als hätten sie Deutschland dem Erdogan ans Messer geliefert, ja einen persönlich beleidigt, entspringt einer hysterischen nationalistischen Haltung.
Vielschwätzer wie Basler und Matthäus mussten natürlich auch noch auf Özil eintreten. Sie konnten ja nicht ahnen, dass der Mann schon massig mit rassistischem Scheiß überzogen wurde.
"Nationalspieler, Vorbild für junge Menschen"? Ja, als Fußballer, Aber bitte doch nicht als politisch Agierende. Eine Person allein ihrer Prominenz wegen zum Vorbild zu erheben klingt für mich - mit Verlaub - ein wenig obrigkeitsstaatlich. Ich bin eher dafür, sich selbst Gedanken über Gott und die Welt zu machen, den eigenen Verstand zu bemühen im Sinne der Aufklärung. Zählt nicht auch das zu guter europäischer Tradition?
zum Beitrag02.03.2018 , 11:28 Uhr
Was heißt "billigend in Kauf nehmen"?
Hat Wilhelm Tell den - eventuellen - Tod seines Sohnes gewollt, nämlich billigend in Kauf genommen?
M.E. kann "billigend" nur heißen:
Ich hätte auch so gehandelt, wie ich gehandelt habe, selbst wenn ich den Schaden des anderen nicht für bloß möglich, sondern für geradezu sicher gehalten hätte.
In unserem Fall: Unser Vollpfosten hätte bei Fahrtantritt sich sagen müssen:
"Ich presche los, egal wie wahrscheinlich es ist, dass ich einen anderen ramme, meine eigene Karre zu Schrott fahre und das Rennen verliere!"
Kann man solches dem jungen Mann ohne weiteres unterstellen??
Die meisten, die in diesem Fall einen Vorsatz für fraglos gegeben halten, drücken sich darum, bedingten Vorsatz dem bewussten, bodenlosen Leichtsinn gegenüber zu stellen.
zum Beitrag26.06.2017 , 19:44 Uhr
Die einleitende Passage ließ mich bereits an der Wahrhaftigkeit des Films zweifeln.
Abbas: „Darüber hinaus möchte ich noch sagen, dass vor nur einer Woche einige Rabbiner in Israel ihre Regierung aufgefordert haben, unser Wasser zu vergiften, um Palästinenser zu töten.“
Schon eine seltsame Behauptung von Abbas. Zwar ist nicht auszuschließen, dass es durchgeknallte Israelis gibt, die die Palästinenser zum Teufel wünschen. Was aber nichts sagt über die Haltung der Durchschnittsisraelis.
Womit aber kritisiert der Film diese Behauptung? – Mit Übertreibung. Abbas wird untergejubelt, er habe die Rabbiner beschuldigt, eine „Brunnenvergiftung“ zu „planen“, um den Palis „ihr Land zu rauben“.
Und wie soll nun das Europa-Parlament auf Abbas abenteuerliche Beschuldigung reagiert haben? Mit “Standing Ovations. Parlamentspräsident Schulz twittert: ‚Eine inspirierende Rede!’"
Wirklich darauf? Oder doch nicht doch auf andere Passagen der Rede, wie z. B. „das Ziel einer friedlichen Koexistenz zweier Staaten Israel und Palästina“ (WDR). Würde ein Julius Streicher, der angeblich aus Abbas spricht, sich für so was stark machen? Und sei es nur zum Schein?
Filmautor Schröder: „"Wie kann man einen Film über europäischen Antisemitismus machen, der nicht vom Verstand, von der Haltung und vom Herzen her projüdisch ist?“
Wieso denn das? Wenn ich den Antisemitismus für einen mörderischen Schmarren halte, muss ich noch lange nicht sämtliche Juden in mein Herz schließen. Unter Juden gibt es wie in jeder Religionsgemeinschaft sone und solche. Das wollen weder Antisemiten noch deren Pendant, die Philosemiten, wahr haben.
Der Antisemit imaginiert eine weltweite Verschwörung der Juden. Der Philosemit eine weltweite Verschwörung gegen die Juden. Jede heftige, besonders aber jede verfehlte Kritik an Israel sei per se antisemitisch. Dieser Form des Philosemitismus kommt der Film sehr nahe.
Zwar ist jeder Antisemitismus blödsinnig, aber nicht jeder Blödsinn ist antisemitisch.
zum Beitrag18.04.2017 , 09:52 Uhr
"So viele" Deutschtürken, XBURGER, sind es nun wirklich nicht, die "sich gegen Demokratie und für Autokratie entschieden haben".
Es nahm knapp die Hälfte (48,73 Prozent) der 1,43 Millionen in Deutschland registrierten türkischen Wahlberechtigten an der Abstimmung teil.
Müsste man daraus nicht schließen, dass über 50% der Wahlberechtigten sich gar nicht mehr großartig interessieren für türkische Politik, also Deutschland als ihr zu Hause begreifen?
Erst recht jedoch darüber hinaus jene 800.000, die gar nicht wahlberechtigt sind, weil sie auf die türkische Staatsbürgerschaft verzichtet haben!
Nichtsdestotrotz: Der brave, in der Wolle demokratisch gefärbte Deutsche ist schnell mit der freundlichen Empfehlung zur Hand, unartige Einwanderer möchten sich doch bitte wieder in die Türkei verpissen.
Es geht auch nicht darum, die Jasager als "Opfer" entschuldigend zu bedauern. Sondern nach den Gründen ihre Zustimmung zu fragen.
Solches wird auch bei AFD-Wählern (die Kleckerpartei NPD mal außen vorgelassen ) gefragt. Und insofern ist es nicht uninteressant, ob diese zutiefst überzeugt sind von der "Alternative für Deppen". Oder sie nur das klägliche Anliegen treibt, "die da oben mal zu ärgern".
Abschließend Ihre, XBURGER, Sorge um die Integration der Einwanderer, insbesondere der Jasager.
Sind Sie persönlich integriert? Ich, Biodeutscher, bin es nicht. Wie soll eine Integration auch aussehen in einer Klassengesellschaft, die auf Diversikation, Aus- und Abgrenzung beruht: "Haste nix, biste nix!"
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