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14.08.2015 , 22:46 Uhr
Der Beitrag spricht etwas Wichtiges an: Selbstreflexion des eigenen Handelns. Warum tue ich etwas? Warum helfe ich? Warum helfe ich nicht? Reflektiert mit einer Situation - jeder Situation - umzugehen ist stets geraten. Jeder Impuls Reflexion zu fördern ist positiv. ABER: Es ist schwierig sich in einer Situation, in der jede helfende Hand nötig und willkommen ist, an der alten philosophischen Diskussion über Handlungsmotivation aufzuhängen. Besonders als meinungsbildendes Medium. Den geflüchteten Menschen schnellst möglich zur Unabhängigkeit zu verhelfen ist ohne Frage eine Schlüsselaufgabe. Doch ist es wichtig, ob jemand, der Flüchtlingen hilft dadurch selber eine Befriedigung verspürt? Ist es nicht viel wichtiger, dass unbeachtet der individuellen Motivation, Menschen in einer Notsituation eine Alternative zu einem überforderten öffentlichen System geboten wird. Wenn ein Gedanke im Mainstream verankert wird, hat es zwangsläufig zur Folge, dass nichtmehr alle seine Anhänger die gleiche Reflexion an den Tag legen, wie die Pioniere des Gedankens. Und auch wenn unreflektierter Gehorsam stets kritisch zu sehen ist, muss doch das Positive an dieser Entwicklung in Flüchtlingsfragen im Mittelpunkt der Betrachtung stehen: Menschen spüren eine Verantwortung und eine Verpflichtung sich zu engagieren. Aber diese gespürte Verantwortung ist noch ein zarter Keim, eine erste Reaktion auf eine für viele unerwartete und damatische Situation. Die Motivation des Verantwortungsgefühls zu kritisieren birgt die Gefahr, den Keim zu ersticken, statt durch Lob und ja, vielleicht auch teils unreflektiertem Selbstlob, den Keim zu einer feststehenden Pflanze heranwachsen zu lassen.
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