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02.10.2020 , 14:32 Uhr
Auch bei Einhaltung aller Regeln bleibt drinnen das Ansteckungsrisiko durch Aerosole, selbst mit guter Lüftungsanlage ist das nicht null. Bei niedrigen Infektionszahlen ist zusätzlich auch das Risiko, dass jemand hochansteckend am Nebentisch sitzt nicht allzu hoch. Wie der Fall in Moormerland sowie diverse Fälle in Bars und Kneipen zeigen, kommt es dort sehr wohl zu Ansteckungen und die Einhaltung der Regeln... Nun ja, je mehr Alkohol und je fortgeschrittener die Stunde, desto weniger wahrscheinlich...
zum Beitrag02.10.2020 , 14:28 Uhr
Tja -- leider denselben Missbrauch, der auch mit Daten von Lieferdiensten, Kontakten bei ebay-Kleinanzeigen etc getrieben wird: Stalking und Sexuelle Belästigung. Leider so häufig, dass ich einige Frauen kenne, die deshalb nicht bei Lieferdiensten bestellen oder grundsätzlich bei Ebay-Kleinanzeigen keine Telefonnummer angeben... Ich habe für solche Zwecke eine extra Prepaid-Karte in einem alten Handy... Und ja -- es gab auch bei den Kontaktdaten aus Gaststättenbesuchen bereits diverse Fälle dieser Art.
zum Beitrag16.04.2016 , 10:53 Uhr
Ich wüsste nicht, dass mit diesem Gesetz bislang auch nur einem einzigen Christen die Beschäftigung im Staatsdienst verweigert wurde -- und ich habe schon einige Lehrer getroffen, die bspw. sichtbar ein Kreuz an einer Kette um den Hals trugen. Entweder es gilt wirklich gleiches Recht für alle (dann müssten aber sämtliche Sonderrechte für die Kirchen abgeschafft werden) oder wir leben mit sichtbaren Glaubensbekenntnissen. Solange niemand seine/ihre Schüler_innen missioniert, sollte eine Demokratie das aushalten.
zum Beitrag16.04.2016 , 10:49 Uhr
Das heißt, wer als Christ stets eine Kette mit einem Kreuz um den Hals trägt darf nicht für staatliche Stellen arbeiten?
Oder wo beginnt das "Nach außen tragen"? In meinen Augen doch nicht beim erkennbaren Glaubensbekenntnis sondern dort, wo jemand in entsprechender Position (und dazu gehören Schulen) das Neutralitätsgebot insofern verletzt, als dass andere gezielt beeinflusst werden. Das kann im Übrigen auch passieren, ohne dass jemand sichtbare Zeichen trägt. Überzeugungen -- religiöse oder atheistische, politisch, soziale -- haben alle und wer als Lehrer oder Lehrerin arbeitet steht in der Verantwortung die Balance zwischen Neutralität und Authentizität zu halten. Ob das gelingen kann, ist nicht vorab an einem Stück Stoff auszumachen.
Und es wäre im Übrigen ganz wunderbar, wäre Deutschland kein religiöser Staat, aber die zahllosen Sonderrechte für christliche Kirchen (Arbeitsrecht, Tanzverbot an kirchlichen Trauertagen, staatliche Bekenntnisschulen in NRW, jährliche Staatsleistungen von fast 500 Millionen Euro als Entschädigung für Enteignungen durch Napoleon...).
Nein, mit der Neutralität könnte wirklich erst einmal der Staat anfangen.
zum Beitrag14.04.2016 , 12:30 Uhr
Ich weiß dazu mehr, als in 2000 Zeichen passt. Deswegen Quellenangaben.
Ansonsten können wir gerne über ein Honorar sprechen.
zum Beitrag14.04.2016 , 10:07 Uhr
Wie schon an anderer Stelle gesagt:
Es ist kein Problem, ausgebildete Homöopathen und das homöopathische Behandlungsschema in wissenschaftliche Doppelblindstudien einzubeziehen.
Die gesamte Anamnese und Behandlung kann dann genauso statt finden wie sonst auch, nur ob das verordnete Mittel dann homöopathisch oder Placebo ist, weiß dann nur der Studienleiter.
Es müsste doch im Sinne der Homöopathie sein, diesen Nachweis endlich zu führen oder? Nur: Es wurde versucht und das Ergebnis war das Übliche: Homöopathische Mittel und Placebos unterscheiden sich nicht in ihrer Wirkung.
zum Beitrag14.04.2016 , 09:58 Uhr
Fassen wir Ihre "Argumentation" doch einmal zusammen:
- Theorie ist Quatsch
- Empirische Forschung ist Quatsch
Was zählt dann? Die Selbsterfahrung? Erstaunlich, dass Sie bis heute überlebt haben. Erstaunlich, dass wir uns hier in einem Medium austauschen können, das ohne die nichtexistente Wissenschaft nicht existieren würde.
zum Beitrag14.04.2016 , 09:51 Uhr
"Für mich ist klar, dass Homöopathie wirkt, weil sie eine Arznei ist"
Das ist keine Begründung.
Warum ist die Homöopathie eine Arznei und was genau macht sie dazu? Weil Hahnemann das gesagt hat und der unfehlbar ist?
Wie unterscheide ich ein "echtes" homöopathisches Mittel von einem gefakten, das genau so aussieht und schmeckt, aber nicht vorschriftsmäßig potenziert wurde?
Wie lässt sich ohne Theorie, ohne Empirie, ohne Wissenschaft feststellen, was wirkt und was nicht?
Fangen Sie doch einmal damit an, diese Fragen zu beantworten -- Ihre Begründung interessiert mich.
Ich kenne im Übrigen die Begründungen für das homöopathische Wirkprinzip (immerhin habe ich auch zeitweise dran geglaubt) und kann nachvollziehen, wie Hahnemann zu seinen Überlegungen gekommen ist und warum er zu seiner Zeit damit (vermeintliche) Erfolge hatte -- immerhin hat er seinerzeit vor allem Schädliches der damaligen "Medizin" unterlassen. Nur: Die damalige Medizin hat sich weiter entwickelt, die Homöopathie ist ein auf dem Stand von vor 200 Jahren erstarrtes Glaubenssystem.
zum Beitrag14.04.2016 , 09:36 Uhr
Mit Ironie haben Sie es auch nicht so oder?
Nennen Sie doch mal ein paar Belege für Ihre Behauptungen, was die Wissenschaft gerade anzweifelt. Ich bezweifle, dass Sie irgend etwas davon auch nur ansatzweise verstanden haben.
zum Beitrag14.04.2016 , 09:33 Uhr
Oh ja -- zumal vor allem vermeintlich "Gebildete" diesen wirren Ideen anhängen.
Da fehlt es aber nicht nur an wissenschaftlicher Grundbildung, sondern auch an Bildung zu fundierter Gesellschaftskritik -- wenn mittels einer vollkommen verkürzten Kapitalismuskritik Konzernen alles nur erdenklich Böse zugetraut wird, erscheinen Homöopathie und co allzuleicht als scheinbare Verbündete .
Ich habe schon erlebt, dass ich, als ich ein relativ wirres Argument mit einem empirischen Nachweis widerlegt habe, angeschrien wurde "ich dürfte das doch nicht einfach vom Tisch wischen". Doch. Kann ich. Nennt sich begründetes Argument. Hilft bei manchen Leuten nur nix.
Allerdings sind ja nicht alle so hoffnungslos und wenn es gelingt, nachzuvollziehen, warum und wie Menschen zur Homöopathie kommen, ist eine Diskussion oftmals durchaus möglich.
zum Beitrag14.04.2016 , 09:21 Uhr
Psychologie und Psychobiologie gelten gemeinhin als Teil der Wissenschaft.
Belege: Gibt es bei PubMed (finden g***+co), dort "placebo effect" eingeben. Abstracts sind immer frei, Volltext ggf. in UniBibs verfügbar.
Beispiele:
Colagiuri B, Schenk LA, Kessler MD, Dorsey SG, Colloca L.: The placebo effect: From concepts to genes.
Neuroscience. 2015 Oct 29;307:171-90.
Benedetti F, Amanzio M.:
Mechanisms of the placebo response. Pulm Pharmacol Ther. 2013 Oct;26(5):520-3
Benedetti F, Carlino E, Pollo A.: How placebos change the patient's brain. Neuropsychopharmacology. 2011 Jan;36(1):339-54.
Viel Spaß beim Lesen.
Von Ihnen hätte ich dann doch gerne einmal Gegenargumente, die über Geschwafel hinaus gehen und auch ein paar Quellen egal welcher Qualität -- mich interessiert wirklich, wo Sie so Ihre Ideen her haben.
zum Beitrag14.04.2016 , 09:01 Uhr
Möglicherweise eher ein Fall von Dunning-Kruger-Effekt. Vielleicht auch einfach vollkommen abgehoben in andere Sphären -- ich glaube der meint es ernst.
Aber so lange die Diskussion so amüsant ist und niemand ausfällig wird, kann man ja auch mal eine Partie Taubenschach spielen.
Immerhin schult es die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte einigermaßen verständlich auf unter 2000 Zeichen unterzubringen (nicht dass es bei Grauzone ankommen würde).
zum Beitrag13.04.2016 , 22:53 Uhr
Die Ironie ist mir nicht entgangen.
Ihr Fazit klang für mich aber ein bisschen danach, dass es ja nicht so schlimm ist, wenn die Leute eben nebenher an Homöopathie glauben.
Das sehe ich inzwischen kritischer, auch weil ich den starken Eindruck habe (auch im Bekanntenkreis), dass das andere esoterische bis verschwörungstheoretische Überzeugungen begünstigt.
Da ist die Kirche fast einfacher, da ist klar, da geht es um Glauben. Und nur sehr sehr wenige Menschen kommen auf die Idee, ausschließlich auf Gebete zu vertrauen, zumindest nicht hierzulande bzw. nicht wenn es noch andere Wege gibt.
Aber klar: Menschen wenden sich oft von der evidenzbasierten Medizin ab, weil sie abgecancelt, nicht ernst genommen werden, ihnen nicht zugehört wird und manchmal (in viel geringerem Ausmaß) weil ihnen tatsächlich nicht geholfen werden kann. Da muss sich etwas ändern, auch weil ich überzeugt bin, dass es sich auch ökonomisch auszahlt, den Menschen mehr Zeit zu widmen -- die werden dann nicht nur schneller wieder gesund weil ihnen jemand zuhört, sondern es dürfte auch unnötige oder falsche Behandlungen und Untersuchungen verringern.
Gruß, Joris
zum Beitrag13.04.2016 , 18:53 Uhr
Ich stimme Ihnen in Vielem zu -- die evidenzbasierte Medizin hat nur zu oft den Menschen als Ganzes aus dem Blick verloren, die Bedeutung der Lebenssituation und Lebensgeschichte einschließlich der subjektiven Krankheitsdeutung und -verarbeitung.
Nur wird diese Art der Zuwendung nicht entlohnt. So einige Ärzte könnten und würde gerne, nur wenige arbeiten unter Bedingungen, die dies ermöglichen -- wobei Medizinstudium und Facharztausbildung auch nicht unbedingt dazu beitragen, dass am Ende Menschen mit hohem Einfühlungsvermögen Ärzte werden.
Allein: Irrationale Glaubenssysteme sind ohne ideologische Wahrheiten nicht zu haben. All das von Ihnen beschriebene ist auch möglich, ohne auf Homöopathie oder Religion zurückzugreifen und das kann und sollte die Leitlinie auch einer zugewandten Medizin sein.
Wenn jemand zusätzlich daheim nackt im Mondschein tanzt, zum Beten in die Kirche geht, Zuckerkugeln schluckt -- gut. Aber bitte nicht im vermeintlich professionellen Gewand!
zum Beitrag13.04.2016 , 18:44 Uhr
"Ist Euch klar, dass Wissenschaftler heute die Existenz von Atomen anzweifeln? Die Existenz von Gravitation?"
Alles klar. Ich gründe hiermit die 1. Menschliche Fluggesellschaft. Alle die mitmachen wollen, meditieren bitte heute abend zwei Stunden über dem Satz: "Die Gravitation ist eine Einbildung, ich kann fliegen!"
Morgen treffen wir uns dann zur ersten Flugstunde an einer schönen hohen Brücke Und nicht so zögerlich Leute, nur Dinge, die wir selbst erfahren haben existieren, Wissenschaft ist Aberglaube!
Vielleicht bekommen wir dafür sogar den Darwin Award, das wär doch was.
zum Beitrag13.04.2016 , 18:39 Uhr
Schon die simple Bedienung einer Suchmaschine scheint Sie zu überfordern. Auch wenn vieles im Detail noch nicht bekannt ist, neben subjektiven Empfindungen (ich fühle mich besser, obwohl sich medizinisch nicht viel tut) gibt es durchaus Belege für körperliche Auswirkungen.
Die Ausschüttung von Endorphinen (körpereigenen Schmerzmitteln) ist z.B. belegt, wenn eine Methode Schmerzlinderung verspricht -- erstmals erkannt wurde der Effekt, als verletzten Soldaten statt Morphin Kochsalz gespritzt wurde (weil das Morphin ausgegangen war) und es ihnen dennoch besser ging. Sie kannten die Spritzen, sie wussten, dass diese einen schmerzlindernden Stoff enthielten -- alleine die Entspannung in Erwartung des gleich nachlassenden Schmerzes löst schon körperliche Prozesse aus, die zur Schmerzlinderung beitragen.
Der wesentliche Punkt am Placeboeffekt ist das Zusammenwirkung von Psyche und Körper, auch bei ursächlich körperlichen Beschwerden.
Leider ist die Placebowirkung nicht beliebig ausbaubar und ersetzt bei vielen Erkrankungen nicht andere Methoden.
Nun könnten Sie das als Beleg Ihrer Behauptung einer "nichtstofflichen" Wirkung der Homöopathie lesen.
Allein: Der Placeboeffekt ist tatsächlich eine Folge der subjektiven Erwartungshaltung und der Rahmenbedingungen (empathisches Zuhören, "echt" aussehende + schmeckende Medikamente, in einigen Studien sogar mit simulierten Nebenwirkungen). Der genaue Inhalt des Placebos ist darüber hinaus vollkommen bedeutungslos -- ob da ein bis zur Unkenntlichkeit verdünnter Stoff auf spezielle Weise geschüttelt wurde, ein Schamane die Pille im Mondlicht geweiht oder ein schnöder technischer Mitarbeiter bunten Zucker in Form gepresst hat -- alles egal.
zum Beitrag13.04.2016 , 17:03 Uhr
Sie verwechseln erneut Basis (= Grundlage oder Voraussetzung, notwendige Bedingung) und Ursache .
Der menschliche Geist ist nicht gleich seinem Gehirn und die Ursache bestimmter Vorlieben ist mit Sicherheit komplex und nicht auf einfache Kausalketten zurück führbar. Die Basis menschlicher Vorlieben sind (jenseits ihrer genauen Entstehung) die je individuellen neuronalen Netzwerke.
Die materielle Basis -- das Gehirn ist mitnichten erschöpfend erforscht aber es ist doch einiges an Erkenntnissen vorhanden:
Neuronen wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckt.
Die Spezialisierung des (erwachsenen) menschlichen Gehirns (konkret: Entdeckung des motorischen Sprachzentrums) wurde erstmalig von Broca um 1860 anhand von aphasischen Schlaganfallpatienten nachgewiesen.
Bei neurodegenerativen Erkrankungen korreliert der Verlust an Fähigkeiten und Erinnerungen mit der Zerstörung von Hirnstrukturen.
Nichtinvasive bildgebende Verfahren zeigen die Aktivität unterschiedlicher Hirnregionen in bestimmten Situationen.
Mittels invasiver Verfahren wurden 1992 die Spiegelneuronen entdeckt.
Auch die Entwicklung der neuronalen Netzwerke ist zumindest in Grundzügen bekannt.
PS: Mir ist im Übrigen klar, dass Sie offenbar nicht ansatzweise in der Lage sind, Ihre eigenen wirren Ideen zu begründen und statt dessen lieber mit zahllosen Gegenfragen antworten. Aber so lange das so viel Spaß bereitet wie gerade, lasse ich mich auch auf Taubenschach ein.
zum Beitrag13.04.2016 , 16:28 Uhr
"Das ist pseudophilosphischer Quark"
Nein. Das nennt sich Wissenschaftstheorie, sagte ich doch schon. Aber davon haben Sie ebensowenig Ahnung wie von logischer Argumentation.
zum Beitrag13.04.2016 , 16:16 Uhr
Also die Wirkung der Homöopathie ist nicht nachweisbar, sie wirkt aber wenn wir nur fest genug an sie glauben? Sage ich doch: Placebo.
Und es gab im Übrigen schon Studien, die die Selbstansprüche an eine individuelle Behandlung der Homöopathie berücksichtigten (und die kamen zu keinem anderen Ergebnis als die sonstigen Studien).
Es können im Rahmen einer Studie problemlos die umfangreichen Gespräche und Symptomabfragen erfolgen, nur dass die anschließend verabreichten Mittel randomisiert und verblindet entweder "Mittel" oder Placebo sind. Damit lässt sich nicht die Wirksamkeit spezieller Mittel aber die der Methode überprüfen.
Oder verhindern schon die schlechten Schwingungen des wissenschaftlichen Geistes die "Wirkung" der Homöopathie?
zum Beitrag13.04.2016 , 16:09 Uhr
Langsam wird es wirklich spaßig. Sie erwarten doch nicht ernsthaft, dass ich Ihnen mit 2000 Zeichen (mehr erlaubt die taz hier nicht)
mal eben die komplette Neurobiologie vermittel?
Vielleicht lesen Sie erst einmal ein paar Einführungswerke zum Thema (z.B. Heinrich Reichert: Neurobiologie), dürfte in jeder Universitätsbibliothek zu finden sein. Dann haben wir zumindest eine Diskussionsebene.
Im Übrigen haben Sie den Vergleich zwischen Wasser (einem Molekül aus drei Atomen) und dem menschlichen Gehirn gezogen, einen Vergleich den ich schon aufgrund der gravierenden physikalischen Unterschiede als ebenso unzulässig zurückgewiesen habe, wie ihren Vergleich mit der CD.
Ich warte daher nach wie vor darauf, dass Sie zumindest eine Theorie liefern, wie die Informationsspeicherung im Wasser passieren könnte und wie der menschliche Körper diese "auslesen" kann. Der nächste Schritt wäre dann zu Überlegen, wie diese Theorie überprüft werden könnte. Sie stellen hier reihenweise Behauptungen auf, die nicht nur allen wissenschaftlichen Erkenntnissen sondern auch dem normalen Menschenverstand widersprechen und in sich nicht ansatzweise schlüssig sind (auf eine logische Argumentation Ihrerseits warte ich nach wie vor).
Ach ja und zur Quantenphysik: Da haben ich Sie tatsächlich mit Georg Marder verwechselt. Allerdings kenne ich zur Genüge den vagen Verweis auf die Quantenphysik durch Homöopathiegläubige. Sie scheinen dagegen eher an eine Art übertragene Geistheilung zu glauben.
zum Beitrag12.04.2016 , 12:48 Uhr
Vielleicht Zufall (Migräne kann sich immer mal wieder abrupt verändern) oder der Placeboeffekt, der aber leider erfahrungsgemäß bei Krankheiten wie Migräne nicht lange anhält -- wobei ich es Ihnen sehr gönne, wenn Sie wenigstens zeitweilig verschont bleiben. Ich ziehe dennoch die Behandlung durch einen guten Neurologen vor.
zum Beitrag12.04.2016 , 12:37 Uhr
Naja, die Ökobewegung ist wie alle sozialen Bewegungen ein Feld, in dem vieles statt findet, einschließlich rechts-reaktionärer Teile wie Herbert Gruhl oder Holger Strohm (der ja inzwischen vollkommen in die Verschwörungstheorien abgedriftet ist).
Aber es gab und gibt eben stets auch explizit linke Strömungen --
wie den antikapitalistischen Teil der Antiatomkraftbewegung und die Jugendumweltbewegung (und die ist zumindest teilweise durchaus ziemlich links, zumindest insgesamt gesellschaftskritisch -- Soziales, Gesundheit, Feminismus, weltweite Gerechtigkeit, Rassismus und co wurden da durchaus verknüpft, mit vielen gesellschaftskritischen Ideen bin ich erstmalig dort in Berührung gekommen).
Und in der "traditionellen" Linken gab und gibt es leider genug unkritischen Fortschrittsglauben und tw. auch immer noch eine völlige Ignoranz von Unterdrückungsverhältnissen jenseits des Kapitalismus.
Eine ökologische Linke, die umfassende und fundierte Gesellschaftskritik übt, halte ich nach wie vor für erforderlich und möglich.
zum Beitrag12.04.2016 , 12:20 Uhr
Ah, Sie haben also nicht einmal eine plausible Theorie dazu, wie etwas passieren soll, das nach allen derzeit zur Verfügung stehenden Erkenntnissen der von Ihnen so eifrig zitierten Quantenphysik vollkommen unmöglich ist (abgesehen von dem was ton.reg erwähnt) und verwechseln subjektive Empfindungen und gesammelte Anektdoten mit Daten.
Zusätzlich ziehen Sie vollkommene unangemessene Vergleiche zwischen subjektiven Zuständen des menschlichen Bewusstseins (Vorlieben), die ich als Kritikerin eines wissenschaftlichen Reduktionismus tatsächlich nicht auf Gene, Erziehung oder what ever zurückführen kann und werde (wobei ich dennoch davon ausgehe, dass es eine materielle BASIS -- nicht: Ursache -- dieser Vorlieben gibt) und physikalischen Zuständen. Preisfrage: Was ist der Unterschied zwischen einem menschlichen Gehirn und einem Wassermolekül
zum Beitrag12.04.2016 , 12:09 Uhr
Das waren rethorische Fragen ;).
Ich bin kein Fan von Unterstellungen und kenne keinen nachgewiesenen Fall, daher die Fragenform. Wobei das empfohlene Buch vielleicht etwas hergibt, werde das in jedem Fall noch mal lesen.
zum Beitrag12.04.2016 , 12:01 Uhr
Nachtrag:
Nichts davon ist auf die Frage der Homöopathie anwendbar, egal wie sehr sie die Naturgesetze und die Quantenphysik zu verbiegen suchen.
Es gibt schlicht über Anektdoten hinaus keine Belege für die Wirksamkeit der Homöopathie, keine ernstzunehmenden Hinweise darauf, dass hier etwas mi tden gängigen Theorien nicht erklärbar ist.
Verschiedene Studien, teils von Homöopathiebefürwortenden oder Menschen, die zumindest eine Wirkung für möglich halten, haben daran nichts geändert.
Und wir diskutieren hier seit Tagen unter einem Artikel über eine Frau, der wir wohl nicht unterstellen können, dass sie nicht lange Zeit fest von der Wirkung der Homöopathie überzeugt war, bis sie dieses vermeintliche Wissen einer kritischen Revision unterzogen hat.
Und nein: Es ist nicht realistisch, dass sie schon seit x jahren von der farmermafia dafür bezahlt wird, sich erst auf Homöopathie zu spezialisieren, dann jahrelang eine homöopathische Praxis zu führen um dann -- tada -- ihr "wahres Gesicht" zu zeigen. Das ist einfach lächerlich.
zum Beitrag12.04.2016 , 11:59 Uhr
Oh je, Sie haben es nicht anders gewollt. Also doch Wissenschaftstheorie.
1. Fangen wir mal mit dem guten alten Popper an. Wissenschaftliche Theorien zeichnen sich demnach dadurch aus, dass sie eben nicht letztgültig beweisebar, aber falsifizierbar sind. Eine Theorie gilt solange als gültig, bis abweichende Erkenntnisse eine Revision oder eine neue Theorie nötig machen.
2. Wissenschaftstheoretiker_innen wie Thomas Kuhn (Paradigmenwechsel) sowie Wissenschaftssoziolog_innen wie Bruno Latour oder Karin Knorr Cetina haben gezeigt, dass Wissenschaftler_innen im Gegensatz zu Poppers Annahme ihre Erkenntnisse nicht von einem absolut objektiven und neutralen Standpunkt aus gewinnen. Welche Fragen wir stellen, wie wir sie beantworten, wie wir die Ergebnisse interpretieren und mit Erkenntnissen umgehen, ist weit stärker von gesellschaftlichen Vorannahmen und unserem eigenen Standpunkt geprägt, als Popper sich das vorgestellt hat. Das diskreditiert aber nicht die Wissenschaft an sich sondern das -- nennen wir es mal Dogma -- der Objektivität der Forschenden. Es ist zudem möglich, dieser Falle in Maßen zu entkommen, wenn wir uns dieser bewusst sind.
3. Sollten Sie nicht Wissenschaft und den gesellschaftlichen Umgang damit verwechseln.
Zur Atomkraft lässt sich sagen: Das zeigt konkret das Problem der Risikobewertung neuer Technologien. Schon zu den Anfängen gab es Physiker_innen, die auf die Risiken hingewiesen haben, wenngleich der Nachweis der genauen Risiken viele Jahre gebraucht hat. Trotzdem gab es eben viele Wissenschaftler_innen, die die Risiken für beherrschbar hielten.
Aber das ist eine Frage des gesellschaftlichen Umgangs mit Wissen und Nichtwissen (in diesem Fall: die Unsicherheit über die genauen Risiken und ihre Beherrschbarkeit) und eines unkritischen Fortschrittsglaubens.
zum Beitrag12.04.2016 , 11:20 Uhr
Tja -- nur verkaufen die einen aufwendig verpackten Zucker für 6000 Euro das Kilo und müssen ausschließlich in das Verpackungsverfahren sowie in Marketing investieren (weil Homöopathische Mittel Sonderrechte genießen und das übliche Zulassungsverfahren nicht durchlaufen müssen.
Die anderen müssen erhebliche Summen in Forschung, Entwicklung und Zulassungsverfahren stecken, oft mit ungewissem Ausgang und zudem auch noch mehr oder weniger kostenträchtig einen Wirkstoff herstellen.
Preisfrage: Wer hat wohl die höhere Gewinnspanne?
Ich bin im Übrigen kein Fan der Pharmaindustrie, weil ich es hochgradig kritisch sehe, so wichtige Aspekte der Daseinsfürsorge privatwirtschaftlichen Firmen zu überlassen, die im Kapitalismus nun einmal Geld verdienen wollen und müssen -- was zu all den bekannten Problemen führt wie Schönung von Studienergebnissen, Investition in "me too"- und Lifestylemedikamente, bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Forschung für die Behandlung seltener oder vorrangig in Armutsregionen auftretender Krankheiten, Orientierung an Interessen der Aktionäre, hohe Kosten für Patentschutz, usw.
Aber das liegt nicht an bösartigen Menschen in der "Pharmamafia", sondern ist Nebenwirkung des Kapitalismus.
zum Beitrag11.04.2016 , 18:21 Uhr
Weder der Umsatz noch die (mutmaßlichen) Gewinnspannen sind homöopathisch, wer hätte das gedacht?
Erstaunlich nur, dass immer denjenigen, die gegen Homöopathie argumentieren, unterstellt wird, sie seien von der Farmermafia gekauft.
Eigentlich würde es sich für die Homöopathiefirmen doch ganz gut rentieren, Leute dafür zu bezahlen, dass sie die Homöopathie verteidigen oder?
zum Beitrag11.04.2016 , 17:55 Uhr
Über eine logische Argumentation Ihrerseits wäre ich sehr erfreut. Wann fangen Sie damit an?
Da die wissenschaftliche Methodik kein Glaubenssystem ist, ist sie nicht unfehlbar. Selbstkritik ist der Wissenschaft immanent (auch wenn das allzuoft nicht durchgehalten wird).
Ich könnte so Einiges zu Wissenschaftstheorie und Wissenschaftskritik (vor allem zur Kritik des wissenschaftlichen Reduktionismus, eine Kritik die im Übrigen selber wissenschaftlich argumentiert) schreiben,
aber das würde hier nicht nur den Rahmen sprengen, sondern wäre wohl auch Zeitverschwendung.
zum Beitrag11.04.2016 , 17:43 Uhr
Grundsätzlich spricht nichts gegen die Nutzung des Placebo-Effektes -- außer ethische Aspekte, denn ein Placebo wirkt umso besser, je weniger der Patient davon weiß. Das ist aber faktisch Betrug, also medizinisch unethisch (abgesehen von Studien).
Wenn man sich doch dafür entscheidet, brauchen wir aber nun wirklich nicht die Homöopathie mit ihrem absurden Glaubenssystem.
Auch "schulmedizinisch" anmutende Pillen können als Placebo gegeben werden (die werden ja auch für Doppelblindstudien hergestellt).
Und nicht zuletzt: Auch bei nachweislich wirksamen Medikamenten spielt der Placeboeffekt on the top eine erhebliche Rolle. Es können also durchaus wirksame (versuchshalber milde, nebenwirkungsarme, meinetwegen auch pflanzliche) Medikamente verordnet werden. Wenn die Zuwendung stimmt wirken sie besser als ohne.
Und Entspannungsmethoden aktivieren ebenfalls die Selbstheilungskräfte, bei Kindern tragen Trostrituale dazu bei, dass der Schmerz schneller vergeht.
Ich gebe zu, dass ich auch lange so gedacht habe -- aber wenn immer wieder Glaubuli eingeworfen oder Kinder bei jeder Kleinigkeit damit gefüttert werden, ist das eine ständige Legitimierung der Homöopathie (mal abgesehen davon, dass Kinder lernen, dass man immer sofort eine Pille einschmeisst wenn was ist...).
zum Beitrag11.04.2016 , 17:35 Uhr
NATÜRLICH ist digitale Information materiell gespeichert, nämlich in Form von Nullen und Einsen-- wie denn sonst?
Kurzer Ausschnitt aus Wikipedia zu CDs:
"Die Informationsträger sind [...] kleine Vertiefungen, die sogenannten „Pits“ und „Lands“ [...]. Der Wechsel von „Pit/Land“ bzw. „Land/Pit“ bildet eine 1, gleich bleibende Struktur „Land/Land“ oder „Pit/Pit“ eine 0."
Wie genau Informationen im menschlichen Gedächnis gespeichert werden, ist noch nicht abschließend geklärt, aber von einer materiellen Basis ist auszugehen.
Dass die Information nicht gleich der materiellen Speicherung ist, ist in der Tat richtig. Aber es gilt: Ohne materiellen Speicher keine Information.
Aber bleiben wir doch mal in der Analogie mit der CD:
Wie genau verändert denn die homoöpathische Potenzierung die materielle Basis, also die chemische Struktur, die Elektronen- oder Quantenzustände des Wassers? Und wie lässt sich messen, ob das Wasser informiert ist oder nicht? Und lässt sich die Information des Wasser wieder löschen oder bleibt es dauerhaft informiert? Wie liest unser Körper die Informationen aus?
zum Beitrag11.04.2016 , 17:02 Uhr
Seufz. Sollte mensch meinen. Leider ist gerade die umweltbewegte Linke (in der ich quasi groß geworden bin) ein Hort von Esoterik, Pseudowissenschaft und Aberglauben.
Ich bin mir nicht sicher, ob das in den letzten Jahren stärker geworden ist (weil ich lange auch einiges davon geglaubt habe und einiges ja schon in den Wurzeln der Umweltbewegung begründet ist). Es wird aber zumindest nicht besser -- Bauchgefühl statt fundierten Argumenten, Esogeschwafel und verklärte Naturromantik statt realistischen Problemlösungen, Hang zu teils selbst- und fremdgefährdenden Verschwörungstheorien (Impfgegner...) statt gesunder Skepsis und fundierter Kapitalismuskritik... Kein Wunder, dass die Querfront boomt.
zum Beitrag11.04.2016 , 16:53 Uhr
Ich behandle weder mich noch andere homöopathisch. Wozu auch?
zum Beitrag10.04.2016 , 21:17 Uhr
Das finde ich an Frau Grams tatsächlich sehr beeindruckend -- dass sie sich tatsächlich ernsthaft mit der Homöopathie auseinandergesetzt hat, auch als ihr klar wurde, dass die Richtung unerwartet ist -- und dass auch noch öffentlich macht. Das ist das was kritisches Denken ausmacht: Bereit zu sein, die eigenen Ansichen zu revidieren.
Und das ist genau das, was die meisten Gläubigen nicht hören wollen und sicher der Grund dafür, warum gerade Frau Grams so angefeindet würde -- sie ist nicht einfach eine Ungläubige, sondern eine Abtrünnige und das ruft heftige Abwehr hervor.
Ich bin den Weg im Privaten und als Nicht-Medizinerin für mich ja auch gegangen und war schon halb durch mit meinem naturwissenschaftlichen Studium, als ich bereit war mich kritisch mit der Homöopathie zu beschäftigen.
Und lange danach hatte ich noch die Position "wirkt zwar nicht, schadet aber auch nicht" und sogar noch ab und an mal Globuli genommen (in der vagen Hoffnung auf Placebo-Effekt) -- dabei hatte ich mir durchaus selber geschadet, indem ich wichtige Medikamente abgesetzt hatte.
Inzwischen bin ich aber der Ansicht, dass es wirklich wichtig ist, auch dagegen zu argumentieren, denn Pseudowissenschaft ist nicht harmlos und ich sehe nicht ein, dass ich ständig wieder darum kämpfen muss, wichtige Medikamente oder Physiotherapie bezahlt zu bekommen und die Kassen andererseits massig Kohle in Pseudomedizin stecken...
zum Beitrag10.04.2016 , 21:06 Uhr
Was hat Medizin mit Automechanik zu tun? Von Autos habe ich nicht viel Ahnung, weil ich keines besitze (sonst würde ich mir zumindest Grundlagen aneignen) und keine entsprechende Ausbildung habe.
Dafür bin ich Natur- und Sozialwissenschaftlerin und weiss wie Forschung funktioniert. Keine Medizinerin, aber nah genug dran, um durchaus allgemeinere medizinische Abhandlungen einigermaßen zu verstehen. Alles was über Bagatellerkrankungen hinaus geht, überlasse ich aber auch Leuten, die wissen was sie tun.
Da sich hier die wenigsten aus dem real life kennen dürften gehe ich davon aus, dass einige hier durchaus Wissenschaftler_innen sind, andere gutes Allgemeinwissen samt wissenschaftlicher Grundbildung mitbringen und wieder andere... hmm, sagen wir: In anderen Sphären schweben.
Mitreden dürfen alle, das ist der Sinn einer Kommentarfunktion, aber wer von Quantenphysik faselt und erkennbar Dinge erzählt, bei denen sich Einstein, Heisenberg und Schrödinger wohl im Grabe umdrehen würden, muss sich über Kritik nicht wundern.
Und wenn logisches Denken und die wissenschaftliche Methode komplett abgelehnt werden, fehlt mir da so langsam die Diskussionsgrundlage. Ich kann auch beschließen, dass wir in Wirklichkeit in der Matrix leben...
zum Beitrag10.04.2016 , 20:49 Uhr
"natürlich innerhalb des naturwissenschaftlichen aktuellen Paradigmas" -- ah, sie gehen von einem Paradigmenwechsel weg von den Naturwissenschaften aus? Haben Sie nicht eben noch auf Einstein, Heisenberg und Quantenphysik verwiesen? Ist das keine Naturwissenschaft?
Und sind nicht schon vor Erfindung der modernen Naturwissenschaften viele Erkenntnisse mit vergleichbaren Methoden gewonnen worden wie genaue Beobachtung, Aufstellen von Theorien, Experimente?
Wie sollen wir denn in ihren Augen in Zukunft Erkenntnisse gewinnen? Durch Mitteilungen von rosa Einhörnern aus der siebten Dimension?
zum Beitrag10.04.2016 , 18:32 Uhr
"natürlich innerhalb des naturwissenschaftlichen aktuellen Paradigmas" -- ah, sie gehen von einem Paradigmenwechsel weg von den Naturwissenschaften aus? Haben Sie nicht eben noch auf Einstein, Heisenberg und Quantenphysik verwiesen? Ist das keine Naturwissenschaft?
Und sind nicht schon vor Erfindung der modernen Naturwissenschaften viele Erkenntnisse mit vergleichbaren Methoden gewonnen worden wie genaue Beobachtung, Aufstellen von Theorien, Experimente?
Wie sollen wir denn in ihren Augen in Zukunft Erkenntnisse gewinnen? Durch Mitteilungen von rosa Einhörnern aus der siebten Dimension?
zum Beitrag10.04.2016 , 18:27 Uhr
Nein, Wissenschaft kann nicht heilen, aber verstehen helfen -- daraus kann Vorsorge (Hygiene...) erwachsen oder Heilung (Medizin).
Die heutige evidenzbasierte Medizin heilt viele Krankheiten, an denen die Menschen früher (und heute noch in weiten Teilen der Welt) elendig zugrunde gegangen sind. Bis zur Erfindung der Antibiotika war schon ein Blinddarmdurchbruch ein Todesurteil (und ja, Antibiotika werden immer noch zu oft eingesetzt, aber ich wäre ohne sie wahrscheinlich schon lange nicht mehr hier).
Moderne Medizin ermöglicht nicht zuletzt auch das Überleben mit teils erheblichen Einschränkungen z.B. Querschnittslähmung.
Viele andere Sachen sind heute noch nicht oder nicht zuverlässig heilbar und vor allem bei chronischen Erkrankungen müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass sie zumindest absehbar im besten Fall gut behandelbar sind.
Und ja, der menschliche Körper ist komplex, die Psyche nur allzu oft von der Medizin vernachlässigt worden. Das heißt noch lange nicht, dass Homöopathie irgendeine Wirkung hat.
Ich bin im Übrigen durchaus offen für alternative Verfahren, aber die haben dann zumindest eine nachvollziehbare Erklärung und sind im besten Fall einigermaßen erforscht wie best. Entspannungsverfahren, Yoga, Feldenkrais. Wobei das tatsächlich Methoden sind bei denen ich sagen würde: Solange medizinisch nichts dagegen spricht (weil bestimmte Bewegungen ungünstig sind) sollen alle das machen, was ihnen gut tut.
Aber das geht ohne das pseudowissenschaftliche Brimbramborium der Homöopathie, die vor allem überteuerten Zucker verkauft.
zum Beitrag10.04.2016 , 11:16 Uhr
Wissenschaftliche Paradigmenwechsel passieren vor allem dann, wenn es neue Erkenntnisse gibt, die mit den bisherigen Theorien nicht mehr erklärt werden können.
Das würde aber voraus setzen, dass die Homöopathie nachweislich wirkt.
Das wiederum ist extrem unwahrscheinlich, denn es gibt eine beachtliche Anzahl an Doppelblindstudien, die keinerlei Wirkung über den Placeboeffekt hinaus feststellen konnten und keine wissenschaftlich valide Studie, die das Gegenteil belegt.
zum Beitrag10.04.2016 , 10:43 Uhr
Ich bin schon seit langen Jahren "ernsthaft und ausschließlich" auf die evidenzbasierte Medizin angewiesen.
Ich habe mehrere chronische Krankheiten und meine Erfahrungen mit der Homöopathie hinter mir. Wie habe ich mir gewünscht, dass sie wirkt, dass ich geheilt würde! Und wie oft habe ich geglaubt, dass nur das richtige Mittel noch nicht gefunden ist, weil ich es glauben wollte!
Und damit habe ich mich selbst gefährdet, weil ich notwendige Medikamente abgesetzt habe.
Nein, geholfen hat mir letztendlich nur die Akzeptanz meiner Erkrankung (denn eigentlich bin ich vor allem davor weggelaufen) und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Homöopathie. Und ich kann nach wie die Faszination für Homöopathie nachvollziehen, aber sie macht unhaltbare Heilsversprechen.
Meine Erkrankungen habe ich dank evidenzbasierter Medizin seit vielen Jahren gut im Griff.
Trotzdem schlucke ich nicht einfach wahllos Pillen. Wo immer es geht versuche ich zunächst und ergänzend andere Wege. Dazu zählt vernünftiges Verhalten wie nicht rauchen, gesunde Ernährung, Bewegung, Entspannungsmethoden.
Damit geht es mir mit minimaler Medikamentendosis hervorragend.
Und ich bin froh und dankbar dafür, dass es mir heute so gut geht, auch wenn ich weiß, dass ich zusätzlich viel Glück habe, nicht immer ist diese Erkrankung so gut in den Griff zu bekommen. Nur: ohne all das ginge es mir heute mit Sicherheit drastisch schlechter.
Ach ja: Wissenschaft funktioniert auch dann, wenn man nicht dran glaubt. Das ist der Unterschied zur Homöopathie.
zum Beitrag09.04.2016 , 20:54 Uhr
Liebe Hanne,
nein, die Wahrheit liegt nicht "irgendwo in der Mitte". Homöopathie wirkt, wenn sie denn wirkt, ausschließlich über den Placeboeffekt.
"Hätte es an der und meinem Glauben daran gelegen, wäre ich heute sicher gesünder." Falsch. Die Placebowirkung ist zwar umso besser, je mehr alle Beteiligten dran glauben (also auch der Behandler), aber dass heißt weder, dass sie immer noch dass sie (wenn sie wirken) nachhaltig wirken. Sonst bräuchten wir die evidenzbasierte Medizin ja gar nicht, sondern könnten zum Schamanentum zurück kehren.
Ihre Reaktionen auf die Hochpotenzen lassen sich im Übrigen mit dem Nocebo-Effekt erklären -- der kann ebenso heftig ausfallen, wie der Placebo.
zum Beitrag09.04.2016 , 18:58 Uhr
Nein, wer heilt hat nicht automatisch recht (mit der dahinter stehenden Theorie). Ja, gerade klassische Homöpathie erzielt manchmal erstaunliche "Erfolge", aber die basieren nachweislich entweder auf dem Placebo-Effekt, (denn die Homöopathie kultiviert etwas, dass die Krankenkassen leider nicht entlohnen: Einfühlsames Zuhören) oder auf Zufall (Spontanheilungen, normaler Krankheitsverlauf).
Traditionelle Methoden basieren auch manchmal auf völlig falschen Annahmen, aber wenn eine Wirkung empirisch nachweisbar ist (im Gegensatz zur Homöpathie), dann ist in aller Regel auch der Wirkmechanismus erklärbar.
@Lowandorder: Ihre Anektdote ist kein Argument gegen evidenzbasierte Medizin, sondern zeigt im Wesentlichen, dass ihre Ärztin die Sache mit der Statistik auch nicht ganz verstanden hat -- statistisch ist nach zwei Jahren wohl kein überragender Fortschritt mehr zu erwarten, aber das heißt nicht, dass das auf alle zutrifft (lediglich übertriebene Hoffnungen sollte man an diesem Punkt relativieren).
Ungünstig wird es, wenn solche Aussagen zu selffullfilling prophecies werden, weil z.B. mit diesem Argument Therapien nicht (weiter) bewilligt und/oder die Betroffenen entmutigt werden. Aber das ist eine ganz andere Debatte.
zum Beitrag08.04.2016 , 15:07 Uhr
An alle, die ihr gerade fleißig die Handlungen der Polizei rechtfertigen.
Bei der beschriebenen Festnahmemethode:
"vier Polizeibeamte sitzen auf ihm. Er liegt mit dem Gesicht nach unten, seine Arme sind unnatürlich verdreht, in seinem Rücken hat er das Knie eines Beamten"
besteht tatsächlich das akute Risiko des sogenannten "lagebedingten Erstickungstods".
Insbesondere das Knie im Rücken behindert die Atmung, zusätzlich war der Mann offenbar in Panik -- die führt entweder zu zusätzlicher Atemnot oder ist erst dadurch entstanden, dass er schlechter Luft bekommt.
Alles zusammen ein verdammt guter Grund, das Vorgehen zu dokumentieren, damit sich die verantwortlichen Beamten im schlimmsten Fall wenigsten nicht heraus reden können (das Problem ist auch bei der Polizei zur Genüge bekannt). Kein Wunder aber auch, dass sie dabei nicht gefilmt werden wollen...
zum Beitrag28.03.2015 , 23:12 Uhr
Ganz einfach: Bei allen Krankheiten, die von Mensch zu Mensch übertragen werden, gibt es das Risiko, dass ich als (ungeimpfte_r) Erkrankte_r:
- Kleinkinder anstecke, die noch nicht geimpft werden konnten
- Menschen anstecke, die wegen schwerer Erkrankungen (Chemotherapie, Immunschwächen, Transplantierte...) nicht geimpft werden können
- Menschen anstecke, die trotz Impfung keinen Impfschutz aufbauen (meist 1-5%).
Die ersten beiden Gruppen sind meist auch noch die, die ein besonders hohes Risiko für Komplikationen haben, die dritte Gruppe ist meist in besonderen Lebenssituationen (Schwangerschaft, hohes Alter...) gefährdet
Impfgegner nennen das dann Schicksal (oder behaupten, die Grunderkrankung sei schuld, wie bei dem an Masern gestorbenen Kleinkind, das wäre ja eh bald gestorben). Ich nenne es verantwortungslos. Werde alle geimpft, die impfbar sind, sind auch die geschützt, die nicht impfbar/nicht immunisierbar sind...
Eine freie Entscheidung sehe ich bei Krankheiten wie FSME, die wird nur von Zecken übertragen und nicht von Mensch zu Mensch. Da gefährde ich nur mich selbst.
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