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19.02.2015 , 14:15 Uhr
Was heisst denn hier Lügen ? Es gibt im politischen Diskurs ganz offensichtlich unterschiedliche Auffassungen über die Definition von Antisemitismus, und wo dieser beginnt. Frau Ditfurth steht mit ihrer persönlichen Auffassung und Meinung keineswegs alleine da, sondern sowohl zahlreiche engagierte Einzelpersonen und politische Gruppierungen, als auch wissenschaftliche Werke zum Thema moderner Antisemitismus sehen das ganz ähnlich wie sie.
Ich empfehle zur Lektüre einmal Elsässers ältere Artikel (Mitte/Ende der 90er Jahre) zum Thema Antisemitismus in zum Beispiel Jungle World und Bahamas. Der Typ hat damals selber genau diese Sichtweise vertreten und regelmässig andere des strukturellen oder sekundären Antisemitismus, sowie der Verwendung antisemitischer Codes bezichtigt.
Er hat damals zum Beispiel wiederholt im Detail ausgeführt, warum die Einteilung in produktives "schaffendes" Industrie-Kapital und böses "raffendes" Finanz-Kapital strukturell antisemitisch ist (eine Auffassung, die auch die moderne Antisemitismus-Forschung teilt).
Nun hat er offenbar in der Zwischenzeit eine 180 Grad Kehrtwendung vollzogen und vertritt heute genau solche Auffassungen, die er damals selbst als antisemitisch kristisiert hat. Und wenn dann jemand wie Frau Ditfurth kommt und das antisemitisch nennt, dann ist das nicht nur eine legitime Meinungsäusserung (so von wegen, muss man ja nicht teilen oder mögen, aber sie es zumindest sagen lassen), sondern mit seiner persönlichen Vergangenheit weiss der Elsässer auch ganz genau, wo diese Kritik herkommt und wie sie sich begründet.
zum Beitrag18.02.2015 , 22:17 Uhr
Elsässer verbietet Ditfurth per Gericht, ihre Meinung über ihn zu sagen, und das ist dann ein Sieg für die Meinungs- und Redefreiheit ? Wie verdreht muss man in der Birne eigentlich sein, um diese Logik zu verstehen ?
zum Beitrag