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27.10.2024 , 13:26 Uhr
Es ist natürlich absolut okay, dass Sie das Stück nicht ansehen. Es zu kritisieren, dabei ausschließlich auf die Berichterstattung von Bouleward-Medien einzugehen, funktioniert dann aber nicht. Sie verweisen auf Szenen, die es im Stück nicht gibt. Einen "Jesus im Bondage-Look" gibt es nicht. Jesus ist in jeder Sekunde der Oper angezogen. Wahrscheinlich referenzieren Sie auf ein Pressefoto, auf dem Teile von Genesis 1 vorgelesen werden. Es geht um den Moment, in dem Adam in die Frucht beißt und erfährt, dass er nackt ist. Die Schauspielerin ist in diesem Moment an Gurten in der Luft – Sicherheitsmaßnahme, kein Bondage. Und dass Adam nackt ist, ehe er sich bedeckt (auch das passiert in SANCTA), wissen Sie sicher. Die BILD-Zeitung hat diese Adam-Figur fälschlicherweise als Jesus bezeichnet – ich vermute, Sie sind auf die BILD reingfallen.
Niemand in dem Sück will Kirche verunglimpfen. Fast alle haben biografische Erfahrungen mit Kirche. Viele erzählen auf der Bühne von ihrem Glauben. Die Performerinnen sind die Betroffenen, von denen sie schreiben.
Und in linken Kreisen engagiert man sich (ehrenamtlich) sehr viel. Und manchmal – so wie Sie sicher auch – sitzt man auf der Couch.
zum Beitrag26.10.2024 , 10:03 Uhr
Ich weiß nicht, welche Verunglimpfung gemeint ist. Aber bei meinem bisherigen Opernbesuchen von "Sancta" konnte ich außer einer sehr differenzierten Exegese, bildlichen Bibeldarstellungen, fantastischer Musik-, Gesang- und Tanznummern und einer respektvollen Performance anhand der christlichen Liturgie nichts feststellen. Der starke Eindruck entsteht, dass die Personen, die dem Stück Verunglimpfung vorwerfen, das Stück nicht gesehen haben – auch der Stuttgarter katholische Stadtdekan Christian Hermes, der das Stück öffentlichkeitswirksam kritisierte, hat es leider nicht gesehen.
Tatsächlich gab es aber durchaus Priester, die das Stück beraten haben und andere, die es gut fanden. www.evangelische-z...en-auf-oper-sancta
zum Beitrag26.10.2024 , 09:55 Uhr
Ich frage mich, ob Sie die Opernperformance gesehen haben.
Ich war bisher 3 Mal in der Opernperformance "Sancta" Anfang des Jahres in Schwerin und werde sie heute zum 4. Mal in Stuttgart besuchen. In keiner der von mir besuchten Vorstellung wurde die christliche oder katholische Religion verunglimpft. Im absoluten Gegenteil. Stattdessen findet eine sehr respektvolle und differenzierte Performance statt, die der Liturgie einer klassischen christlichen Messe folgt. Keine Verunglimpfung, kein lustig machen. Stattdessen eine sehr akurate und wörtliche Darstellung von Bibelstellen, Erfahrungsberichte der Performerinnen mit ihren persönlichen Erfahrungen mit der Kirche – schönen und schrecklichen – und einer Jesus-Interpretation eines liebenden, und auch überlasteten Heiligen. Man merkt dem Stück an, wie genau und respektvoll Exegese betrieben wird. Und ja, "Sancta" setzt sich mit den Themen Körper, Weiblichkeit und Kirche auseinander mit Mitteln der performativen Kunst. Zwei kurze Szenen wurden von der Regenbogen-Presse aufgegriffen, die absolut nicht das 3-stündige Stück beschreiben. Als Person mit christlichem Hintergrund konnte ich keine Verletzung religiöser Gefühle sehen.
zum Beitrag