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01.03.2024 , 08:37 Uhr
Es gibt sehr viele Anbieter von Patientenverfügungen, von denen sich die meisten an den Vorgaben des Bundesjustizministeriums von 2004 orientieren. Deren vier Situationen sind rechtlich überholt, befinden sich ausschließlich in der Diagnosehoheit von Ärzten und sind wenig konkret. Ein ethisch handelnder Arzt würde eine solche Verfügung nicht brauchen, weil er von sich aus Patient:innen in diesen Situationen nicht mehr vom Sterben abhalten würde. 2009 hat der Bundestag das Patientenverfügungsgesetz beschlossen, welches besagt: "Patientenverfügungen gelten unabhängig von Art und Stadium einer Erkrankung", und müssen konkret sein. Damit waren die Vorgaben von 2004 eigentlich überholt. Das gemeinnützige Projekt Patientensorge.de bietet vier konkretere und acht weiterführende Situationsbeschreibungen an, die zum Teil auch von Laien beurteilt werden können. Es berät dazu kostenlos und erstellt dann sehr weit gehende individuell-konkrete Vorsorgedokumente.
zum Beitrag10.08.2023 , 11:52 Uhr
Wichtig ist mir, dass wir uns trauen, über das Sterben zu reden. Das kann durchaus suizidpräventiv sein, weil dann Alternativen angesprochen werden können, die das Leben wieder lebenswert machen. Wichtig ist mir, dass ich eine individuell-konkrete Patientenverfügung habe, in der ich mir das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben sichere. Ich bin aber kein Freund der Tötung auf Verlangen, weil das eine Zumutung für die oder den Tötenden ist. Ich plädiere für den Verzicht auf Essen und Trinken, was eine alt-ehrwürdige Methode ist, die mir sowohl die Chance gibt, es mir nochmal anders zu überlegen, als auch dazu dient, an meiner Entscheidung zweifelnden Nahestehenden von der Ernsthaftigkeit meines Vorhabens zu überzeugen. Das kann dann auch den Trauerprozess lindern. Eine Vorsorge, die das alles beinhaltet, kann hier gefunden werden: www.patientensorge.de
zum Beitrag28.05.2023 , 11:41 Uhr
John Lennon soll mal gesagt haben: Wenn Schlachthäuser Glaswände hätten, wäre alle Menschen Vegetarier. Nun hat hier mal eine Schlachtung vor den Augen von Besuchern stattgefunden und sie waren empört. Wie viele von denen wohl am Abend gedankenlos ein Steak o. ä. verzehrt haben?
zum Beitrag24.12.2016 , 09:59 Uhr
Ott erfindet für seine Argumentation den Begriff Augenblicksgeschöpfe und meint nach einem guten Leben dürfe sowas getötet werden. Doch was soll das eigentlich bedeuten; wie ist der Begriff abzugrenzen?
Zudem behauptet er Tiere wären keine geistig-diskursiven Wesen. Dass Tiere durch Artgenossen ersetzbar sein sollen, misachtet die Individualität der Tiere, wie gering sie auch sein möge und vergleicht sie im Grunde mit Maschinen. Damit bleibt er auf dem Niveau eines Descartes und ignoriert neuere Erkenntnisse der Tierforschung. Zu behaupten, man nähme einem Tier nicht viel, wenn man es tötet, ist grotesk; man nimmt ihm alles! Wenn Ott sich nicht die Zeit und Aufmerksamkeit nimmt, die Individualität eines Tieres zu entdecken, ist es kein Wunder, dass er sie nicht würdigen kann. Das sagt aber mehr über ihn aus als über das Tier; mit Intuition hat das wenig zu tun, denn die entwickelt sich mit dem Wissen und der Erfahrung. Im Grunde orientiert er sich an einer Lebenswert-Theorie, wie sie mal auch auf Menschen angewendet wurde. Die von ihm geforderte graduelle Reformation der Massentierhaltung, ist Augenwischerei. Nur die Freiheit ist für ein Tier artgerecht!
zum Beitrag24.06.2016 , 12:31 Uhr
Prof. Dr. G. D. Borasio sagt in seinen Vorträgen: „Wir leiden an einer flächendeckenden, ökonomisch motivierten Überversorgung.“ Die führt dazu, dass jährlich 140.000 PEG-Magensonden gelegt werden. 70 % davon bei Menschen in Pflegeheimen.
Bei der offiziell vorgesehenen Personalbemessung, stehen einer Pflegekraft während einer Tagesschicht pro Bewohner nur 36 Minuten für Pflege und Dokumentation zur Verfügung. Das ist nicht genug Zeit um allen auch noch Zuwendung und Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme zu gewähren. Da dauert es nicht lange, bis das Legen einer Magensonde empfohlen wird.
Wer jemanden so dahinsiechen gesehen hat, kommt für sich selber leicht zu der Entscheidung so nicht enden zu wollen. Das erklärt dann u.a. die hohe Zahl an Alterssuiziden, die häufig mit untauglichen Methoden versucht werden und Menschen dann in einem Zustand aufwachen lässt, dem sie gerade entgehen wollten.
Wenn alte Menschen erzählen, dass sie abends zum lieben Gott beten, er möge sie nicht wieder aufwachen lassen, und das Nacht für Nacht unerhört bleibt, ist die Frage, warum sie denn noch essen und trinken, obwohl sie sterben wollen, durchaus angemessen. Wenn sie dann weiter essen, ist klar, dass sie leben wollen. Tun sie es nicht und halten das für mehr als eine Woche durch, dürfte klar sein, dass es ihnen ernst ist. Da der Körper in der Zeit Glückshormone ausschüttet, die zum Umdenken führen können, hat das Sterbefasten einen einzigartigen Test, der allen anderen Methoden fehlt.
Das diese altehrwürdige Methode sein Leben selbstbestimmt zu einem respektablen Ende zu bringen, heute in Vergessenheit geraten ist, verdanken wir auch den Kirchen, die mit Caritas und Diakonie an dieser ökonomisch motivierten Überversorgung sehr gut verdienen (auch weil sie ihren Mitarbeitern einen „Gotteslohn“ zahlen, der unter dem Tariflohn anderer Einrichtungen liegt.
Dann doch lieber rechtzeitig Sterbefasten und sich dabei angemessen von Angehörigen und Nahestehenden verabschieden.
zum Beitrag14.04.2016 , 00:00 Uhr
Ich labe seit fast 30 Jahren vegan und nehme außer einer Zahncreme mit B12 keine Supplemente zu mir. Weder habe ich Ambitionen "abzuspringen" noch das Gefühl mir fehlt etwas. Der Schritt zur veganen Ernährung ist ein Entwicklungsschritt, zum einen ethisch, dann was die Zubereitung köstlicher Mahlzeiten angeht und überhaupt ein Schritt zu einem bewußteren, rücksichtsvolleren und nachhaltigeren Lebensstil. Natürlich lasse ich gelegentlich ein Blutbild machen, aber das sollten Carnivore auch, dann wäre wahrscheinlich klar, warum sie so viele Zivilisationskrankheiten entwickeln.
zum Beitrag17.09.2013 , 21:16 Uhr
Die taz läßt sich nicht von parteipolitischem Kalkül leiten und das ist gut so!
Auch die Grünen müssen sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und haben das in Auftrag gegeben. Ihre Haltung ist dabei wesentlich ehrlicher, als das Verhalten der katholischen Kirche in Bezug auf ihre Missbrauchsfälle.
Zu fragen bleibt, ob Herr Walter erst jetzt zu seiner Erkenntnis gekommen ist oder eine zweite Agenda hat?
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