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15.10.2015 , 12:15 Uhr
- Hochbunker Aachen Scheibenstr. -
Wir möchten darauf hinweisen, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima)
einen weiteren Luftschutzbunker in der Scheibenstr. in Aachen zum Verkauf anbietet. Zwar steht
das Bauwerk – so ist es im Exposé der Bima zu lesen – unter Denkmalschutz.
https://www.bundesimmobilien.de/immobilienportal
Es stellt sich die Frage, was geschieht mit den einmaligen Kunstwerken des Künstlers Gerd Lebjedzinski. Bitte beachten Sie auch den Link zum Pressebericht der
Aachener Nachrichten
http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/scheibenstrasse-bunker-steht-zum-verkauf-1.1198177
Scheibenstraße: Bunker steht zum Verkauf
Von: Heiner Hautermans
zum Beitrag22.11.2014 , 12:56 Uhr
All die Fakten wie Lärm und Erschütterungen, die jetzt Nervosität und Ratlosigkeit erzeugen, hätten von einem kompetenten Baudezernat vor Erteilung der Abrissgenehmigung erkannt und mit entsprechenden Auflagen in diese eingebracht werden müssen. Schließlich gibt es das Immissionsschutzgesetz (BImschG) nicht erst seit gestern. Stattdessen wurden die Auflagen in der Abbruchgenehmigung offensichtlich im Sinne der Investoren in unzulässiger Weise minimiert. Es ist daher nachvollziehbar, wenn sich daraus Widerstände der Anwohner formieren.
zum Beitrag22.11.2014 , 12:54 Uhr
- Hochbunker in Deutschland -
Zugegeben, Hochbunker sind reine Zweckbauten und im Allgemeinen architektonisch keine Schönheiten. Sie haben aber als Schutzbauten zahllosen Frauen und Kindern in den furchtbaren Bombennächten das Leben gerettet. Auch ich – Dieter Wernet – Jahrgang 1942 verdanke einem Luftschutzbunker mein Leben. Über seine Bestimmung als Schutzraum hatte u.a. der Bunker in der Rütscherstrasse noch eine für die Stadt Aachen und für Deutschland ausschlaggebende Historie. Als letzten Gefechtsstand des Oberst Gerhard Wilck ging von hier im Oktober 1944 die Kapitulation der Stadt Aachen, der ersten Stadt auf deutschem Reichsgebiet aus und läutete damit das Ende des Zweiten Weltkriegs ein. Es ist für uns unverständlich, dass ein derartig historisch herausragendes Bauwerk nicht unter Denkmalschutz gestellt und in der Folge unwiederbringlich beseitigt wurde.
Die Erfahrung zeigt, dass die Bedeutung vieler historischer Bauten oftmals erst Generationen später erkannt wird. So dienten in der Vergangenheit zahlreiche Burgen den näheren Anwohnern als Steinbrüche. Heute hingegen würde niemand mehr ihren historischen Wert in Frage stellen. Ebenso sind inzwischen große Teile der Reste des Westwalles erfreulicherweise ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt worden. Sie sind und bleiben ebenso wie die nur in Deutschland vorhandenen Hochbunker ein Teil der deutschen ja sogar der europäischen Geschichte.
Inge Wernet und Dieter Wernet
Militärhistorische Studien
St. Vith / Belgien
zum Beitrag22.11.2014 , 12:51 Uhr
Weit über die Grenzen von Aachen
In einer Petition, die maßgeblich von uns aus Belgien unterstützt wurde, haben sich 1464 Unterstützer aus 19 Ländern, darunter namhafte Historiker, Denkmalschützer sowie der Chefredakteur der Luftwaffen-Revue eingetragen und sich ausdrücklich gegen den Abriss des historisch einmaligen Luftschutzbunkers ausgesprochen. Schließlich leitete von hier aus am 21. Oktober 1944 die Kapitulation des letzten Wehrmachtskommandanten in Aachen, Oberst Gerhard Wilck, das Ende des 2. Weltkriegs ein.
zum Beitrag22.11.2014 , 12:49 Uhr
- Denkmalschutz in Aachen -
Im Rahmen unserer Unterstützungsaktionen haben wir alle zuständigen Abteilungen der Stadt Aachen sowie alle Stadträte und zahlreiche Adressaten im Bereich der Hochschule RWTH angeschrieben, um den Abriss des Luftschutzbunkers zu verhindern. Parallel dazu versuchten wir auch die lokalen Zeitungsredaktionen für unsere Initiative zu gewinnen.
In einem zweiten Schritt machten wir die Denkmalbehörden aller Bundesländer und den Bundespräsidenten, in seiner Eigenschaft als Schirmherr des Denkmalschutzes auf die Vorgänge in Aachen aufmerksam. Das Bundespräsidialamt verwies in einer schriftlichen Stellungnahme auf die Zuständigkeit der oberen Denkmalbehörde von NRW und diese wiederum auf die Zuständigkeit der unteren Denkmalbehörde, in diesem Fall also der Stadt Aachen. Während die Medien durchweg passiv reagierten, erhielten wir aus den Kreisen der Stadtverwaltung, aber auch der RWTH zahlreiche Zuschriften, zusammengefasst mit dem Tenor:
„Endlich kommt das alte nutzlose Gemäuer weg, das ohnehin ein Schandfleck im Stadtbild sei. Schließlich sei Aachen ja eine Universitätsstadt und benötige daher jede Menge bezahlbaren Wohnraums.“
Das war eine eklatante Verkennung der Fakten und der tatsächlichen Absichten des Investors. Er hatte nämlich auf seiner Web-Seite:
www.leben-am-lousberg.de
– allen zugänglich – angekündigt, anstelle des Luftschutzbunkers
40 hochpreisige (Eigentums-) Wohnungen errichten zu wollen. Wohnungen also, die für den normalbemittelten Studierenden wohl kaum erschwinglich wären.
zum Beitrag22.11.2014 , 12:42 Uhr
Nun ist es also soweit! Der Investor und die Stadt Aachen greifen zum letzten Mittel, der ultima ratio:
„Die Sprengung“
Ein Verfahren, das bekanntlich eine Reihe unvorhersehbarer Risiken enthält. Nicht umsonst war diese Vorgehensweise bei der ursprünglich erteilten Abbruchgenehmigung ausdrücklich ausgeschlossen worden. Der jetzige Rückgriff auf Sprengverfahren, man hat hierfür die beschönigende Bezeichnung „Lockerungssprengungen“ gefunden, erscheint wie ein schierer Akt der Verzweiflung und Ratlosigkeit. Man darf gespannt sein, welche Folgen diese möglicherweise verhängnisvolle Entscheidung schließlich nach sich zieht.
Inge Wernet und Dieter Wernet
Militärhistorische Studien
St. Vith / Belgien
zum Beitrag