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22.08.2023 , 10:33 Uhr
Und wo soll denn die menschliche Begleithilfe herkommen, bei dem Pflegenotstand? "Ziemlich beste Freunde" können sich nur Reiche leisten! Und Hunde brauchen eine ihres Charakters entsprechende Beschäftigung, sonst entwickeln sie jene Eigenschaften, die dann unangenehm auffallen und den Hundehass begründen. In dem Sinne dienen Assistenz- und Rettungshunde auch nicht der Unterhaltung. Was ist daran so schlimm, wenn sie gemäß ihren außerordentlichen Fähigkeiten beschäftigt und im besten Fall Menschenleben retten? Und welche Alternative haben Sie denn? Können Sie eine vermisste Person aufspüren, nachdem man Ihnen deren gebrauchtes Kleidungsstück vor die Nase gehalten hat? Sind Sie in der Lage einen verschütteten Menschen allein mit ihrem Geruchssinn zu finden, bevor er erstickt? Wie stellen Sie sich denn einen Hund frei von menschlicher Unterwerfung vor? Am besten alle Hunde aussetzen? Sind die dann frei, wenn sie sich selbst überlassen sind? Der tägliche Überlebenskampf als bevorzugte Lebensform? In letzter Konsequenz: Wenn wir wirklich der Natur ihren Lauf lassen wollten, müssten wir von der Erde verschwinden.
zum Beitrag21.08.2023 , 14:18 Uhr
Mir ist natürlich klar, dass Polemik übertreiben muss, trotzdem denke ich, dass hier - neben berechtigter Kritik - (Vor)urteile und ein wenig anmaßende Behauptungen vorgebracht werden. Ich bin keine Hundehalterin, aber ich kenne viele Hundehalter, die ihre Tiere heiß und innig lieben, für die das Tier ein echtes Familienmitglied ist, die ihr Tier niemals aussetzen würden, weil sie in Urlaub fahren. Für diese Hundehalterinnen und -halter möchte ich sprechen und auch aus eigener Erfahrung berichten, weil ich die Hündin meiner Tochter immer wieder mal bei mir in Betreuung habe. Wir haben keine Hunde weil wir herrschsüchtig sind, sondern weil wir ihnen ein sicheres, liebevolles Zuhause bieten wollen, das sie vorher nicht hatten. Wir haben keine Hunde vom Züchter, weil die reine Rasse uns nicht wichtig ist. Wir nehmen die, die andere nicht wollten. Die Hündin meiner Tochter wurde als Welpe in einem Karton an einer Straße ausgesetzt, vermutlich weil sie kein reinrassiger Windhund war und daher den Ansprüchen des Jägers nicht genügen würde. Wir haben sie kastrieren lassen. Es gibt Länder, da hat ein kastrierter Hund keinen Wert, das sind die Länder mit den meisten Straßenhunden. Unzählige Tierschutzvereine arbeiten an ein Umdenken der dortigen Bevölkerung und rufen Kastrationsprojekte ins Leben (auch für Katzen), damit das Leid der Tiere hoffentlich irgendwann ein Ende hat. Übrigens, nicht alle Hunde kläffen. Und meistens ist kläffen kein Zeichen von Bösartigkeit sondern von Angst. Die Hündin meiner Tochter bellt selten, sehr selten und ist zu Hause ein Couchpotato. Draußen aber will sie rennen, meistens völlig sinnfrei. Und wir gucken, dass wir ihr dies ermöglichen können. Wenn es Streit gibt zwischen ihren Menschen, stellt sie sich dazwischen, denn sie mag keine lauten Stimmen, und wirkt so deeskalierend. Sie hat ihren Platz im Menschen-Hund-Rudel gefunden und wenn sie eines Tages stirbt, werden wir um sie trauern wie um einen verstorbenen Familienangehörigen.
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