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19.06.2025 , 19:23 Uhr
Ähm, weil Sie heutzutage mehr denn je Geld brauchen, um Geld zu machen, bzw in dem Fall um selbst zu bauen oder kaufen? Und wer scheut das Risiko, die Banken oder die Leute die gerne kaufen würden? Da ist nix mit man will kein Risiko eingehen, flexibel bleiben oder sich nicht einschränken, die Wahl besteht für viele einfach nicht. Mich eingeschlossen. Und nun kommen Sie mir nicht mit selbst schuld, hättste was gelernt und dergleichen... Uni-Diplom mit 1,2. Aber wenn es immer mehr Alte gibt, immer weniger Junge, immer weniger zu verteilen und gleichzeitig immer mehr Ansprüche die bedient werden wollen, dann sichern eben die die schon was haben ihre Pfründe. Der Rest kann sich den Arsch abrackern und wird mit der zunehmend illusorischen Aussicht geködert, ja auch dazu gehören zu können wenn er sich nur genug anstrengt und nichts fordert. Lächerlich.
zum Beitrag19.06.2025 , 19:18 Uhr
Genau meine Ansicht. Bei Konsum kann man ja noch differenzieren nach Einkommen und so, aber wohnen, Bildung, Gesundheitsvorsorge, Strom, Internet, Wasser, Heizung, ÖPNV sind Dinge, die alternativlos sind und die daher nicht zum Gewinne machen genutzt werden sollten (ja, statt ÖPNV kann man auch Auto fahren oder Rad, aber Autos sollte man nicht noch mehr fördern und mit ÖPNV ist Mobilität effizient, ökologisch und sozial abgedeckt). Das ist kein freier Markt, weil die eine Seite im Zweifel keine Wahl hat, da sie irgendwo wohnen muss. Auch ne Wohnung als Altersvorsorge, also um damit eine Rendite zu machen wie wenn man in Aktien anlegen würde, finde ich falsch, und es ist nicht so, dass es plötzlich keine Wohnungen mehr gäbe wenn keiner mehr baut wenn man damit nicht mehr spekulieren oder sein Geld vermehren dürfte. In dem Fall wären nämlich die Immobilienpreise deutlich niedriger, da in den Niedrigzinsjahren dann nicht so viele Leute Wohnraum als Investitionsobjekt gekauft hätten und damit die Preise für die, die Wohnraum als Wohnraum kaufen oder mieten wollen, nach oben getrieben hätten.
zum Beitrag13.06.2025 , 15:27 Uhr
Dazu konkret: ich bin ein Mann, weiß, heterosexuell, um die 40. Wenn Leute wie die Grünen mich deswegen als privilegiert ansehen und schlechter behandeln oder mehr von mir erwarten und fordern, dann geschieht das ohne Berücksichtigung des Umstands, dass ich auch chronisch krank, schwerbehindert und dadurch mittlerweile arm und sozial marginalisiert bin. Wie absurd und verfehlt wäre es, eine gesunde Frau in meinem Alter mit Migrationshintergrund, die von mir aus Abteilungsleiterin in einem Großunternehmen ist, gut verdient und gut sozial integriert ist, im Vergleich zu mir bevorzugt zu behandeln, vorrangig auf gute Listenpositionen zu setzen oder ihr mehr zu glauben als mir, um eine insgesamt vorhandene gesellschaftliche Benachteiligung auszugleichen, die in konkreten Fall aber genau umgekehrt ist? Klar, wenn ich als Mann privilegiert, erfolgreich und mit Einfluss gesegnet bin, kann ich natürlich locker sagen lasst doch die Frauen vor und mich als weißer Ritter aufspielen, weil ich schon genug habe und kriege. Das kritisiere ich, und wenn man da sagt ja Einzelschicksal, trotzdem richtig, finde ich das dumm und übergriffig und menschenverachtend.
zum Beitrag13.06.2025 , 15:20 Uhr
Wir kritisieren doch zu Recht alternative Fakten und die Neudefinition von Begriffen, wie es gerade zur eigenen Argumentation passt, bei Trump, AfD und anderen Populisten. Finden Sie es wirklich ein Argument, dass die Grünen mutmaßlich Sexismus anders definieren als die allgemein anerkannte Definition und deswegen diese Art von Sexismus dort OK ist? Das erinnert mich an Neusprech und Doppeldenk, würde in die heutige Zeit passen, wo Faschismus wieder in Mode kommt. Strukturen, die die Benachteiligung von Frauen fördern, sind meines Wissens nach unter dem Begriff Patriarchat bekannt. Sexismus kann strukturell, gesellschaftlich, aber auch eben individuell sein, und ebenso wie Rassismus nicht nur gegen Menschen dunkler Hautfarbe gerichtet sein kann (bei uns wird das natürlich schon so verstanden, weil die Mehrheitsgesellschaft "weiß" ist, aber als weißer Deutscher können Sie natürlich woanders auch von Rassismus betroffen sein), setzt Sexismus zu erfahren nicht zwangsläufig voraus, dass man weiblichen Geschlechts ist. Menschen mit Vorurteilen zu belegen und die konkrete Person anhand dieser zu behandeln,ist falsch,selbst wenn man meint damit strukturelle Ungerechtigkeit auszugleichen
zum Beitrag13.06.2025 , 02:15 Uhr
Ja, auch die Vorgehensweise bei der Besetzung von Listenpositionen und politischen Ämtern (als Vorgabe, nicht Empfehlung), die nicht Gleichberechtigung und Gleichstellung anstrebt, sondern Frauen bevorzugt. Auch gut gemeinter oder in der eigenen Weltanschauung guter oder richtiger Sexismus ist doch Sexismus. In solchen Punkten sind die Grünen, die ich seit Jahrzehnten wähle weil sie in wichtigen Bereichen glaubhaft Werte vertreten, zu ideologischen Blindgängern geworden, anstatt konsequent ihre eigentlich für mich anschlussfähigen Werte zu vertreten. Wenn ihr doch das Richtige tun wollt, nicht weil es Stimmen bringt, sondern weil es richtig ist (nach Menschenrechten und solchen Grundsätzen), dann werft das doch nicht immer wieder bei solchen Themen über Bord und macht euch damit unglaubwürdig! Oh man.
zum Beitrag13.06.2025 , 02:08 Uhr
Ich wähle seit langem die Grünen. Als Mann und Humanist bin ich aber gerade wirklich am Überlegen, ob ich das in Zukunft nicht nur mit gutem Gewissen, sondern überhaupt noch tun kann. So ein Gebaren hat Züge der jakobinischen Vorgänge nach der französischen Revolution... Ein eigentlich guter Gedanke und Anliegen führt zu revanchistischen Entgleisungen. Das war ein Weckruf und wer nun immer noch Beweislastumkehr je nach Geschlecht und ebenso Bewertung der Glaubwürdigkeit propagiert und fordert, steht nicht auf dem Boden des Grundgesetzes, denn dort sind alle Menschen gleich und nicht wegen Ihres Geschlechts schlechter gestellt, auch nicht wenn man der Meinung ist damit irgendwas historisch ausgleichen zu müssen. Als Mann, Opfer von physischer und sexueller Gewalt und Mensch bin ich erschüttert und ungläubig über diese Geschehnisse und vor allem die Haltungen, die dadurch offenbart werden.
zum Beitrag09.06.2025 , 19:11 Uhr
Nachvollziehbar. Ich finde, die Gesellschaft macht es sich zu leicht, das abzulehnen und in der Illegalität zu belassen. Standardphrasen, dass es doch Hilfe gäbe, und Bevormundung besonders bei psychischen Erkrankungen, dass da ja nur die Depression spräche. Und natürlich das Vorurteil, dass man das jemand relativ jungem nicht zugesteht, weil "der hat doch noch sein Leben vor sich" und bla, auch wenn das Leben aus Schmerz und keiner Aussicht auf Besserung besteht. Ich bin 40, chronisch krank, schwerbehindert, mit Depression, PTBS, generalisierter Angststörung, Colitis ulcerosa (kompletter Dickdarm entfernt), Migräne, Trigeminusneuralgie, Diabetes mittlerweile, und was zusätzlich zu den Schmerzen und Beschwerden noch zermürbt, ist der gesellschaftliche Umgang und die Vorurteile. Weil ich jung bin, man es mir nicht ansieht, ich ein Mann bin und mich gewählt ausdrücken kann. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen führen für mich zur Sackgasse Armut durch Krankheit, bei Bürgergeld dürfte ich 100 Euro monatlich dazu verdienen, bei EU-Rente mit Grundsicherung wird vom ersten Euro 70 Prozent abgezogen. Die Gesamtlage... Ich wünsche mir zunehmend oft eine legale Möglichkeit der Beihilfe.
zum Beitrag09.06.2025 , 15:34 Uhr
Danke. So sehe ich das auch. Sich zu überlegen, welche Regeln man mal missachtet, weil man keine Zeit hat oder es gerade passt, macht jeder mal. Daraus aber einen Akt der Normkonformität und der Freiheit zu machen, ist verfehlt. Wenn alle Leute klug und rücksichtsvoll wären, könnte das noch klappen und man könnte krampfhaft Regeln befolgen wollen als Konformismus sehen. Aber wie oft lese ich, dass eine Straßenbahnlinie in meiner Stadt für einige Stunden nicht fährt, weil ein Falschparker an einer ungünstigen Stelle alles blockiert, wie oft stehen um 5 Uhr morgens Autos mit laufendem Dieselmotor ne halbe Stunde in der Straße vor meinem Haus und wecken mich, wie oft sterben Leute, weil irgendjemand meint er wüsste selbst am besten, wie schnell er fahren kann. Es geht dabei auch um Rücksichtslosigkeit und auch um Solidarität. Ob sich nun jemand leisten kann, gegen Gesetze zu verstoßen weil er Macht und Einfluss hat oder das im Straßenverkehr tut, weil ihm keiner was kann, das ist immer auch ein Signal an die Ärmeren, Schwächeren, Kleineren, Langsameren, dass man das kann und sie nicht und ihnen ihren Platz zuweist und sie an ihre Situation erinnert
zum Beitrag09.06.2025 , 00:51 Uhr
Ich bleibe in der Regel auch an roten Ampeln stehen, wenn kein Auto kommt. Nicht aus Konformität oder worüber sich der Autor in seiner sich selbst zelebrierenden Lockerheit lustig macht (und insgeheim ist es eine krampfhaft gefakte Lockerheit, denn eigentlich geht es um Wut und Unverständnis und Ablehnung, aber hey, er tut mal so als wäre er total easy), auch nicht nur wenn Kinder in der Nähe sind, sondern als Geste der Demut gegenüber einer Ordnung, die oft dafür da ist Schwächere zu schützen und das Recht des Stärkeren zu verhindern und in Bahnen zu lenken. Im Duktus des Autors, natürlich bin ich klüger als der Großteil der Leute auf der Straße und ich kann selbst am besten einschätzen was ich drauf hab und was ich wann kann und welche Risiken ich eingehe, aber selbst wenn das stimmt, erhebe ich mich nicht über die Regeln, weil wenn es jeder tut, eben auch die Dummen meinen sie könnten alles, und das endet ungut. Es geht also nicht um Konformität und darum, Kindern kein schlechtes Vorbild zu sein, sondern generell Anderen kein schlechtes Vorbild zu sein, Kinder sind ja nicht ab dem 18. Geburtstag plötzlich vollkommen erwachsen und brauchen keine Vorbilder mehr.
zum Beitrag08.06.2025 , 21:34 Uhr
Aus eigener Erfahrung kann ich diese Erfahrungen und Missstände bestätigen und auch, dass dafür oftmals wie auch bei der Verurteilten überhaupt kein Bewusstsein herrscht. Ich bin nicht geistig behindert, sondern chronisch krank mit Autoimmunerkrankungen und psychischen wie Depression, Angststörung und PTBS und kann mich natürlich bemerkbar machen, aber auch ich habe in Rehas, stationären Klinikaufenthalten und dergleichen schon zur Genüge Erfahrungen von Demütigung, Diskriminierung und Willkür machen müssen. Das beinhaltet Anschreien, Drohungen, feindseliger Umgang, Entzug von gesundheitlich nötigen Hilfsmitteln, kein Dialog oder mit Bedürfnissen Gehör finden, Vorenthalten von Leistungen auf die ein Anrecht besteht und die auch abgerechnet werden und ganz allgemein ein Umgang, der nicht auf Augenhöhe stattfindet. Natürlich konnte ich da einfacher gehen als die Bewohner dieser Einrichtung im Artikel, aber dessen ist man sich oft erst im Nachhinein bewusst und es ist zunehmend schwierig, wenn die Hoffnung auf Hilfe daran hängt oder Verlassen und Abbruch einer "Maßnahme" mit Sanktionen und Strafe einhergehen. Da braucht es Öffentlichkeit und Problembewusstsein der Gesellschaft.
zum Beitrag08.06.2025 , 03:37 Uhr
Danke. Es ist eigentlich komplett absurd, dass unvorstellbare Gräuel wie das Massaker in Israel im Oktober 23 in der Folge zum Erstarken von Antisemitismus und Zelebrieren der Opferrolle der Palästinenser geführt haben. Ob die Reaktion der israelischen Regierung in Art und Umfang geeignet, übertrieben, notwendig oder anders sinnvoll möglich gewesen wäre, kann und muss man diskutieren, und ggf Kritik üben. Wegen solcher Kritik allerdings (mutmaßlich) jüdische Menschen und Institutionen in aller Welt anzugreifen und das dann als Selbstverteidigung, legitimen Widerstand und was weiß ich im Interesse der Palästinenser zu bezeichnen, ist mal sowas von verquer. So macht man sich um Büttel von iranfinanzierten Hamas-Terroristen, aber sicherlich nicht zum gerechten Widerstandskämpfer für unterdrückte entrechtete Menschen. Darin sind Menschen leider nur zu gut, schlimme Dinge tun und sie sich so schön zu reden, dass sie der Überzeugung sind etwas Gerechtes und Gutes zu tun...
zum Beitrag08.06.2025 , 03:26 Uhr
Ihre Worte zeigen genau, worum es geht. Vordergründig elaboriert ausgedrückt, sind sie doch nur die x-te Wiederholung der immer gleichen "Argumente"... "Die Juden sind selbst schuld, sie haben die Gewalt doch geschürt, die sie nun beklagen, wir säen zwar Hass, aber das ist ja legitimer Protest und wenn dann jemand Extremes diesen Hass in Gewalt umsetzt, ja das ist nicht unter unserer Kontrolle und wer konnte das denn ahnen". Wie diese Partei des Attentäters, "Exterminate Zionists" verlautbaren lassen ("exterminate" ist ein Begriff, den man eher aus der Schädlingsbekämpfung kennt), aber sich dann natürlich äußerst glaubhaft vom Attentäter distanzieren. Das sind Brandstifter, die dann so tun als hätten sie mit dem entstandenen Feuer nichts zu tun, und dazu zähle ich auch Äußerungen wie die Ihre hier. Ihre einseitige Sichtweise und emotionalisierende Stimmungsmache pro Palästinenser lässt ihre Haltung als nicht im Mindesten differenziert erkennbar werden, fehlt nur noch dass Sie sich über die Geiseln und deren Leid lustig machen.
zum Beitrag07.06.2025 , 04:08 Uhr
Anstrengend, wie hier immer wieder Menschen mit viel Meinung, aber wenig Ahnung das lautstark kundtun müssen. Wie oben geschrieben, anlasslos nicht einschalten dürfen, Datenschutz etc... Da ist also nix mit darf nicht passieren, einfach mal vergessen einzuschalten. Die müssen vorher verifizieren, ob die Situation es rechtfertigt die Kamera einzuschalten, die schalten das Teil nicht bewusst aus. Damit es in solchen dynamischen Situationen nicht vorkommt, dass keine Zeit und Ruhe ist um einzuschätzen ob man das Teil nun einschalten darf, müsste und sollte man die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern. Datenschutzbedenken richtig und wichtig, aber dem müsste man auch anders begegnen können als bisher, wenn damit das Risiko besteht dass die Kamera nicht läuft, wenn sie bewusst nach Abwägung eingeschaltet werden muss, sondern dass sie eben dauernd läuft, der Zugriff darauf nur unabhängigen Kontrollbehörden möglich ist und was sonst nötig und geeignet ist, um sicherzustellen dass datenschutzrechtlichen Bedenken genüge getan wird.
zum Beitrag05.06.2025 , 05:04 Uhr
Dieses Gerede von wegen braucht Zeit und geht nicht von jetzt auf gleich gibt es doch schon seit Jahrzehnten, und in dieser Zeit hat es sich auch als eben das, Gerede, selbst entlarvt, indem nämlich ganz einfach nichts passiert ist und somit offenkundig ist, dass das nur Ausreden sind. Auch dieses "wir schaffen das nicht alleine" und erstmal die Anderen... Immer das Gleiche. Und es wird trotz dauernder Wiederholung nicht wahrer oder glaubwürdiger. Es geht Ihnen und den anderen Apologeten doch nur darum, möglichst egoistisch nichts ändern zu müssen, ihr "es braucht halt Zeit" ist doch nur die Blaupause für weitere Jahre des Nichtstuns. Solche Ansichten wie die Ihre zeigen erbarmungslos auf, wie Recht der Angeklagte hat und wie wichtig das was er tut daher ist.
zum Beitrag05.06.2025 , 04:58 Uhr
Das sehen Sie leider falsch, auch wenn Sie es gerne anders hätten. Ein guter Teil der heute jungen Leute hat allein schon aus Armut keine Chance auf einen derartigen Konsum wie die Mehrzahl der heute 70 jährigen, abgesehen davon dass das Bewusstsein um die Notwendigkeit eines nachhaltigeren Lebensstils unter jungen Leuten deutlich stärker vorhanden ist. Und überhaupt, woher wissen Sie eigentlich, wie sich das Leben, die technologische und wirtschaftliche Entwicklung etc für die heute 20 jährigen in den nächsten 50 Jahren entwickeln wird? Das klingt doch sehr nach einfach Recht haben wollen bzw unbequeme Wahrheiten nicht hören wollen bei Ihnen ...
zum Beitrag05.06.2025 , 04:51 Uhr
Depression ist schon belastend genug, ebenso damit einhergehende Erfahrung des Verlustes von Selbstwirksamkeit und Ohnmacht. Ist es da hilfreich, durch staatliches (Nicht-)Handeln in Sachen Klimaschutz, trotz höchstrichterlicher Rüge diesen Verhaltens als verfassungswidrig, diesem Gefühl von Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit auch noch Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit als Fakt und reale Erfahrung hinzuzufügen? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass sowas den Kampf gegen und mit einer Depression erheblich erschwert, denn es gibt ja objektive Gründe für dieses Gefühl, nicht "nur" eine Depression, die subjektiv alles grau einfärbt. Was der Angeklagte als Sorgen anführt, sind legitime und reale Sorgen und Ängste und ich sehe ihn im Recht. Sein Problem ist, dass er sich so viel daraus macht, aber woraus er sich etwas macht ist begründet und real, und wir und er hätten viele Probleme nicht oder deutlich weniger, wenn sich mehr Menschen was aus den Dingen die ihn umtreiben machen würden. Was hier passiert, ist Unrecht und jedes Gericht, das so urteilt, macht sich zum Gehilfen dieser Rechtsbeugung gegen die Grundrechte der heutigen jungen und der zukünftigen Generationen.
zum Beitrag05.06.2025 , 04:41 Uhr
Ich denke schon, dass er den Kern begriffen hat. Früher habe ich zivilen Ungehorsam, passiven Widerstand gegen Castor-Transport etc auch abgelehnt, denn was wäre das für ein Chaos und eine Hybris, wenn jeder selbst entscheidet welche Gesetze er achtet und über welche er sich hinwegsetzt. Heute denke ich, dass ich da naiv war. Der Staat, die Regierung, der Bundestag, die Gerichte, sie haben also die Macht, den Willen und die Konsequenz, so eine Sachbeschädigung zu ahnden und die verhängte Strafe auch durchzusetzen, aber Klimaschutz durchzusetzen, trotzdem das Bundesverfassungsgericht festgestellt hat, dass mit den mangelnden Maßnahmen gegen den Klimawandel gegen die Interessen und körperliche Unversehrtheit der heute jungen Generation verstoßen wird und die Untätigkeit der Herrschenden in unserem Land somit Grundrechte verletzt und gegen die Verfassung verstößt, dazu sehen sie sich nicht imstande und/oder nicht zuständig. Das ist doch einfach lächerlich, und mittlerweile bin ich der Auffassung, dass Widerstand gegen solche Rechtsbeugung richtig und das zu bestrafen eine Schande ist. Der Staat sollte erstmal wieder glaubwürdig werden, bevor er einseitig Gesetzestreue einfordert.
zum Beitrag04.06.2025 , 15:32 Uhr
Das setzt ein gesundes Verständnis von Nähe und Liebe voraus, das längst nicht alle haben. Kontrolle, Erwartungen an bestimmtes Verhalten und Verfügbarkeit und dergleichen gibt es auch in nicht bezahlten Beziehungen zur Genüge. Ich will damit auch nicht Männer zum Opfer stilisieren, aber wenn bei ihnen wie auch immer geartete Gefühle involviert sind und es der Frau vor allem um Geld geht, dann behaupte ich mal dass Gefühle zu managen und regulieren für viele Menschen schwieriger ist als Geld und Arbeit, bzw. dass Dinge bei denen Gefühle involviert sind eben näher gehen und nicht so einfach austauschbar sind oder zu lösen wie irgendwo her Geld bekommen, selbst wenn diese Gefühle oder Bedürfnisse in ihrer Ausprägung (wie eben Kontrolle, Macht, relative emotionale Sicherheit etc) nicht auf gesundes Zusammenleben hindeuten sollten.
zum Beitrag02.06.2025 , 06:39 Uhr
"Sugarbabes können sich den Wünschen des Sugardaddys nicht entziehen, ohne die Beziehung zu riskieren.“
Ich finde solche Beiträge leider oft sehr einseitig. Wenn es, wie im Artikel beschrieben, für Frauen um Geld und für Männer um Nähe und Sex geht, ist der Mann hier der Vulnerable, schließlich sind bei ihm Gefühle im Spiel, während es für die Frau nur ein Job ist, weil es eben primär ums Geld geht. Wenn sie das nicht mehr will, sucht sie sich einen anderen Sugardaddy oder einen anderen Job. Wenn der Mann kein Geld mehr hat oder sie einen Schlussstrich zieht, steht er mit seinen Gefühlen alleine da. Da finde ich es unangebracht, das zu beschreiben als wäre die Frau das arme Opfer. Es ist keine Zwangsprostitution und es gibt eine Menge anderer Jobs, die physische und psychische Spuren hinterlassen können, meist allerdings nicht so gut bezahlt. Persönlich sagt mir sowas überhaupt nicht zu, ich möchte nicht bezahlen, damit jemand meine Gegenwart erträgt, und ich möchte auch nicht für sowas bezahlt werden. Wenn Nähe, Liebe und Sex in Zukunft nur noch so ablaufen, verzichte ich lieber darauf.
zum Beitrag02.06.2025 , 06:01 Uhr
Haha. Ist es nicht eine Form von Macht, sich von Anderen versorgen zu lassen gegen Sex und dergleichen? Was ist mit Frauen, die diese Möglichkeit nicht haben, weil sie Schönheitsideale nicht erfüllen? Was ist mit Männern, die nicht bereit oder in der Lage dazu sind, für die Gesellschaft einer Frau und Sex mit ihr zu bezahlen? Patriarchat als Begründung und Schlagwort greift da zu kurz, auch wenn es en Vogue ist, Männer als Feindbild zu kultivieren. Solche Verhaltensweisen befördern die umfassende Ökonomisierung des Lebens und das ist eher ein Problem des Kapitalismus. Ich als Mann möchte keine derart transaktionalen Beziehungen, allein schon weil mir der Gedanke zuwider ist, dass jemand nur Zeit mit mir verbringt wenn ich ihn dafür bezahle. Wenn mir die Gegenwart eines anderen Menschen was gibt und umgekehrt, ist da kein Grund für Monetarisierung. Am Ende ist das nur eine weitere Form von Sozialdarwinismus... Wer Geld hat, kann konsumieren, reisen, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, sich eine Gefährtin und Sex kaufen. Wer kein Geld hat, nicht.
zum Beitrag28.05.2025 , 15:20 Uhr
Steile These, "gemäßigte Bürgerliche"...können Sie die auch mit irgendwelchen Argumenten unterfüttern? Reichinnek vertritt vielleicht sehr linke Positionen, aber ich sehe da keine Angriffe auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung, und vor allem hat sie Argumente. Frau Weidel und die AfD hingegen polemisieren und lügen, stellen Behauptungen auf, die dann Grundlage ihrer Politik und Forderungen sind, die eben keine Fakten, sondern oft einfach unwahr sind. Sie hätten auch einfach deutlich sagen können, dass Sie die AfD toll finden, egal was sie Ihnen vorlügt. Weil Sie glauben wollen, was die sagen.
zum Beitrag26.05.2025 , 00:09 Uhr
Ach ja, wie schön, die halten Geld für wertlos... Weil sie es haben. Und sich darum keine Sorgen machen müssen. Natürlich sind so Dinge wie Gesundheit, erfüllende zwischenmenschliche Kontakte etc ne feine Sache, aber ich kann Ihnen aus Erfahrung sagen, Sorgen um die Gesundheit zu haben ist unschön und beeinträchtigt die Lebensqualität enorm, aber Sorgen um die Gesundheit zu haben und noch dazu arm zu sein, ist wie ein Multiplikator der Sorgen. Als kranker, dadurch mittlerweile armer und zugleich gut gebildeter Mensch bin ich von solchen Aussagen also mittlerweile ehrlich gesagt etwas entnervt.
zum Beitrag01.05.2025 , 13:41 Uhr
Volle Zustimmung. Das ist beängstigend zu sehen. Nazis und ihre Parolen sind unerträglich, aber diese andere Seite, die Gewalttäter idealisiert, glorifiziert und zum armen Opfer umframed finde ich als überzeugter linker Grünen-Wähler mittlerweile ebenso verstörend. Was soll das? Es ist eine eigene Art von Vorurteil (und richtet ebenso wie Rassismus Schäden an), wenn man PoC positiv diskriminiert, also wie in diesem Fall davon ausgeht, dass sie allein wegen ihrer Hautfarbe strukturelle Nachteile erlitten haben und das fragwürdige Verhalten, mit Waffen in einen Club zu wollen und dann damit sogar noch Gäste, Unbeteiligte, Türsteher und Polizisten anzugreifen, vollkommen außer acht zu lassen. Beides ist möglich, dass er Opfer von Rassismus wurde, aber auch dass die Polizisten ein neuerliches Messerblutbad verhindert haben, und eben auch alles dazwischen. Aber bei Drohung mit und Einsatz von Reizgas und einem Messer gegen Menschen das in der Betrachtung pauschal völlig außen vor zu lassen und sich einen Sündenbock zu suchen, da es nicht sein kann und darf dass Lorenz zu diesem Verlauf beigetragen hat, das ist Realitätsverweigerung und Hetze.
zum Beitrag05.02.2024 , 17:32 Uhr
Danke, ein wichtiges Thema und treffend formuliert. Ich bin selbst schon in diese Falle gerutscht, dass sich die Bahncard einfach um ein ganzes Jahr verlängert. Zu der Zeit gesundheitlich angeschlagen und Schwerbehindertenausweis beantragt und bekommen, aber durch lange Bearbeitungszeit leider erst nach ein paar Monaten rückwirkend. Damit gibt es eine vergünstigte Bahncard, nur leider nicht rückwirkend. Da sich der Vertrag gerade verlängert hatte, musste ich dann ein ganzes Jahr warten bis ich diese vergünstigte Bahncard für Menschen mit Schwerbehinderung in Anspruch nehmen konnte. Nach einem Jahr hatte ich es natürlich vergessen. Und wie gesagt, dass der Ausweis erst einige Monate später und rückwirkend ausgestellt wurde, lag nicht an mir. Die GEZ beispielsweise ist da fast schon vorbildlich (hätte nie gedacht, dass ich das mal über diesen Laden sagen würde), dort werden Befreiungen auch rückwirkend anerkannt, wenn ein Bescheid o.ä. wegen langer Bearbeitungszeit erst rückwirkend eingereicht werden kann.
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