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08.08.2023 , 11:27 Uhr
Hm, also mir scheint, dass der gute Herr Gosepath einfach mal eine (bei Linken natürlich gut ankommende) schlichte Forderung in den Raum geworfen hat ("Erbschaft gehört abgeschafft"), um dann durch ganz viele Relativierungen selbst zum Ergebnis zu kommen, dass das mit dem Erbschaft abschaffen zumindest für Menschen mit eher geringem sozioökonomischen Status vielleicht nicht die allerbeste Idee ist und man deshalb ja doch eine Freigrenze von beispielsweise 500 000 € einführen könnte oder eine willkürliche (Wert)-Obergrenze für symbolische Gegenstände festlegen könnte. Andererseits braucht man diese radikalen Forderungen natürlich, um mit der eigenen politischen Haltung auch medial durchzudringen, denn eine differenzierte Haltung möchte ja scheinbar kaum einer hören und verschafft vor allem weniger Klicks und Likes im Netz. Interessant, dass die TAZ dieses Spiel der Aufmerksamkeitsökonomie tatsächlich mitspielt. Ergänzt wird seine etwas weltfremde Forderung mit einem nicht durchdachten Konzept bezüglich der Kapitalflucht: So geht der Philosoph in einer irgendwie rührenden Naivität davon aus, dass die (zukünftigen) Erben einfach hier bleiben, dank der demokratischen Grundstruktur und einer "sicheren Welt", in der man nicht in sogenannten Gated Communities leben muss - tja, aber all das gibt es nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen Staaten in denen die Erbschaftssteuer teilweise noch einmal deutlich niedriger als in Deutschland ist! Wie das jetzt ein Argument gegen eine mögliche Kapitalflucht sein soll, ist mir offen gesagt ein ganz großes Rätsel - dass das allerdings von der TAZ wie so vieles fragwürdige in diesem Interview nicht hinterfragt wird, war allerdings zu erwarten gewesen. Schade!
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