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24.05.2022 , 17:47 Uhr
Ich sehe da noch ein ganz anderes Problem. Die Therapeut*innen dürfen sich aussuchen, wen sie behandeln, was dazu führt, dass es bei einigen Diagnosen deutlich schwierig ist, einen Therapieplatz zu finden, als bei anderen Diagnosen. Ich wurde von mehreren Psychotherapeut*innen wegen meiner Diagnose abgelehnt. Meine Erkranung sei zu komplex. Als ich gefragt habe, an wen ich mich stattdessen wenden soll, kam nur, dass sie es auch nicht wissen. Ich habe eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung mit ausgeprägter dissoziativer Symptomatik. Für Patient*innen mit Borderlinestörung oder Schizophrenie ist noch schwieriger einen Psychotherapeuten zu finden. Ich habe das Gefühl, das viele Therapeuten "einfache" Patienten bevorzugen. Ich habe schon von professioneller Seite gehört, dass die am schwerten erkrankten Patienten meist die unerfahrensten Therapeuten haben. Das finde ich sehr traurig. Ich habe zwei Jahre gebraucht, um überhaupt auf eine Warteliste für einen Therapieplatz zu kommen und das war vor Corona. Ohne die Unterstüzung meiner Kirchengemeinde und einer Beratungsstelle, wäre ich wohl nicht mehr am Leben.
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