Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
09.05.2022 , 20:16 Uhr
Ich bin von diesem Artikel schockiert. Nicht weil er gegen Putin gerichtet ist - dass das von ihm (mit-) geschaffene System faschistoide Züge aufweist, ist sonnenklar - sondern weil die Journalistin in ihrem antisowjetischen Furor historische Fakten verbiegt und Narrative bedient, die tatsächlich bislang nur rechte Wirrköpfe absonderten. Das betrifft vor allem die seltsame These von Stalins ab 1929 entwickelten Kriegsplänen, denen Hitler nur zuvor gekommen sei. Nur weil Stalin ein Verbrecher war (dem auch und gerade unzählige Kommunist:innen zum Opfer fielen!) muss man ihm nicht noch den Zweiten Weltkrieg anhängen und auf diese Weise die deutsche Verantwortung für das massenhafte Töten relativieren. Vor allem die These der forcierten Aufrüstung ab 1929 und der Vorbereitung eines weltweiten Eroberungskrieges ist irritierend. So kann man sich nicht nur fragen, wie Stalin gleichzeitig die Welteroberung vorbereiten und im Zuge der 'Säuberungen' zahllose Offiziere der Roten Armee (bis in die Spitze) hinrichten lassen konnte, sondern auch, weshalb die Deutschen die angeblich gigantisch aufgerüstete sowjetische Armee bis kurz vor Moskau vor sich hertreiben konnte. Schon im sog. Winterkrieg mit Finnland hatte sich der katastrophale Zustand der sowjetischen Armee bewiesen. Warum spielen solche Fakten keine Rolle für die Journalistin? Und wozu der absurde Tapferkeitscheck der Generale? Rommel als Kriegsheld an der Spitze seiner Truppe - was für ein Vorbild! Verstörend auch die Neubewertung des Partisan:innenkampfs: Sie werden bei ihr zu "Terroristen". Ein Narrativ, dass den absurdesten Entgleisungen deutscherDebatten in nichts nachsteht (die roten Kapos von Buchenwald" usw.): Nicht die von den Nazis geschaffenen unmenschlichen Verhältnisse sind problematisch, sondern das Verhalten der Opfer. Hoffentlich bleibt den Leser:innen so ein Quark künftig erspart.
zum Beitrag