„Das liegt doch irgendwo in Russland“ oder „Samarkand? Seidenstrasse?“ sind zwei häufige Antworten, wenn ich in Deutschland von meiner Arbeit in Zentralasien erzähle. Die Region zwischen dem Kaspischen Meer und chinesischer Grenze tut sich auch 20 Jahre nach der Unabhängigkeit schwer, einen Platz in der Wahrnehmung der deutschen Öffentlichkeit zu erobern.Mich aber faszinieren Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan seit vielen Jahren, obwohl in den Redaktionen das ungeschriebene Gesetz gilt,dass Veröffentlichungschancen sinken, je mehr Stans in einem Satz vorkommen. Ich berichte aus dem Hinterland des Natokrieges in Afghanistan über Aufstände, Revolutionen,Wasserkriege und wie deutsche Politiker mit dem usbekischen DespotenIslam Karimow kungeln, um sich die Bundeswehrbasis in dessen düsteren Reich an der afghanischen Grenze zu sichern.Ich nehme die Ereignisse selbst in Augenschein und berichte in Zentralasien oft als einer der ersten, manchmal sogar als einziger, vom Ort des Geschehens. Sei es bei den zwei Machtumstürzen (2005 und 2010), und dem ethnischen Konflikt in Kirgistan (2010), dem Massaker in der usbekischen Provinzstadt Andischan (2005), den Ölarbeiterstreiks in der westkasachischen Steppenstadt Schanaozen und dessen blutigem Ende (2011), und den Gefechten in der tadschikischen Pamirprovinz Badachschan (2012). Ich, Jahrgang 1969, arbeite seit 1994 aus Zentralasien für Schweizer und deutsche Medien. Seit 2006 bin ich zudem dort als taz-Korrespondent tätig. Ich halte Vorträge zu Zentralasien und beteilige mich an Podiumsdiskussionen. Deutschland:+491795057442 Kirgistan:+996777565575
Bis 2015 sollen weltweit alle Kinder eine Grundschule besuchen. Chile hat Erfolg – auch wegen Schülerprotesten, in Tadschikistan hat sich seit 2001 nichts getan.
Sicherheitskräfte in Taschkent lösen eine Solidaritätsaktion für die ukrainische Protestbewegung auf. Intellektuelle werden im Schnellverfahren verurteilt.
In Semipalatinsk testeten die Sowjets ihre Atombomben. Die Menschen wissen, dass das Leben dort ungesund ist. Jetzt will Kasachstan dort ein AKW bauen.
1.000 Kirgisen demonstrieren für die Verstaatlichung der Goldmine Kumtor, die eine kanadischen Firma betreibt. Die Regierung verhängt den Ausnahmezustand.
In Usbekistan investiert die Bundesregierung trotz zweifelhafter Erfolge in rechtsstaatliche Projekte. Stecken dahinter militärische Interessen in Afghanistan?
Eine usbekische Parlamentsdelegation ist auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Deutschland. Allzu kritische Fragen müssen sie wohl nicht befürchten.