: Susanne Gieffers über Sarah-Connor-Stadt
Endlich Peace an der Delme
Heute kehrt sie zurück, für einen Tag: Sarah Connor, die weltberühmte Sängerin, wird heute in Delmenhorst erwartet. Ihre einstige Heimatstadt macht ihr ein besonderes Geschenk. Sie nimmt ihren Namen an. „Sarah-Connor-Stadt“ wird Delmenhorst künftig heißen. „Heute“, sagte der Delmenhorster Ortsamtsleiter Martin Schmittke vor der Ankunft der Sängerin, „ist der Tag unseres Triumphs.“
Denn dank des Namens seiner Ehrenbürgerin Sarah Connor hofft das Völkchen an der Delme jetzt auf neuen Glanz. Den hat es schwer nötig – denn seit der großen Randale auf dem Bremer Freimarkt im Jahr 2022, als 89 Delmenhorster den „Heaven’s Gate“, die weltweit erste Achterbahn mit Strahlantrieb, zum Einsturz brachten und 191 Bremer verletzten, ist Delmenhorsts Ruf ruiniert. „Immer wieder 2022“, schimpfte Ortsamtsleiter Schmittke gestern, „seitdem werden wir Delmenhorster alle in unsäglicher Weise diskriminiert.“
Sarah Connor hatte seither als „Friedensbotschafterin von der Delme“ immer wieder versucht, ihr Heimatstädtchen in ein besseres Licht zu rücken. Aber während Sarah Connor gar im vergangenen Jahr in Hongkong den Titel „Größte Sängerin aller Zeiten“ verliehen bekam, ging es mit Delmenhorst bergab. Nach den Krawallen hatte Bremen, das seit 2014 mit der weiteren Straffung der Nord-Region ohnehin hoheitliche Befugnisse über den Ort erlangte, seinen umstrittenen Jugendknast in das seit Jahren leer stehende ehemalige Großkino verlegt. 2025 dann erfolgte die endgültige Demütigung: Delmenhorst wurde Bremer Stadtteil. Separatisten haben seither mehrfach Anschläge auf die Express-Verbindung nach Bremen-Stadt verübt.
Sarah Connor wird heute, begleitet von Jack Loughlin, ihrem vierten Ehemann, auf dem Flughafen Weser-Ems landen. „Peace an der Delme – das ist für mich die importanteste Botschaft“, ließ sie vorab von ihrem Wasserdomizil im Norden Alaskas aus verlauten. Aus der Bremer Regionalverwaltung ist indes zu hören, dass man den Wunsch des Stadtteils auf Umbenennung ganz gezielt gefördert habe. Denn, so hoffen Sicherheitspolitiker, damit könnte das lokale Selbstbewusstsein der Delmenhorster gestärkt und der breite Zuspruch für die Separatisten eingedämmt werden.