Hysterie in Nicaragua

MANAGUA ap ■ Die Behörden des mittelamerikanischen Staates Nicaragua haben eine Gruppe von Ärzten in ein abgelegenes indianisches Dorf geschickt, das unter kollektiver Hysterie leiden soll. Wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, brachen die 20 Ärzte, Krankenschwestern, Psychiater und Psychologen am Freitag nach Wiwili auf, das rund 170 Kilometer nördlich von Managua liegt. Ein traditioneller Heiler werde sich ihnen noch anschließen, hieß es. Die Bewohner von Wiwili und offenbar auch einige junge Erwachsene im benachbarten Dorf Walakistan leiden unter der so genannten Verrückten Krankheit, einem mysteriösen Syndrom, das von Zeit zu Zeit unter Miskitoindianern auftritt. Zu den Symptomen gehören Kopfschmerzen, Beklemmungsgefühl, Wutausbrüche und zielloses Herumlaufen. Ärzte behandeln diese Krankheit meist mit krampflösenden Mitteln und Antidepressiva. Traditionelle Heiler bereiten einen speziellen Trank zu und vollziehen religiöse und magische Riten.