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boulevard der bestenFünf taz­le­r*in­nen für Oscar der deutschen Medienbranche nominiert

Foto: Carsten Dammann/imago

Der Reporter:innen-Preis ist so etwas wie der Oscar der deutschen Medienbranche. Einmal im Jahr wird er vergeben, für die herausragendsten Texte des Jahres. Prämiert werden spannende Recherchen, eine fantastische Stilistik, Interviews, die besonders anregend oder unterhaltsam sind, Essays, die die Komplexität der Gegenwart klug zusammenfassen.

In diesem Jahr wurden 940 Texte und Projekte für den Preis eingereicht, und unter den Nominierten finden sich einige tazler*innen.

Dinah Riese und Nicholas Potter sind in der Kategorie „Bestes Interview“ nominiert für ihr Gespräch mit İsmet Tekin und Valentin Lutset, die den Anschlag von Halle überlebt haben. Lutset saß mit seiner Frau in der Synagoge, als der Attentäter versuchte, das Gebäude zu stürmen. Tekin arbeitet mit seinem Bruder in einem Döner-Geschäft, in das der Attentäter einen Sprengsatz warf und einen Kunden des Ladens erschoss. In dem Interview „Ein Schmerz, der uns zusammenhält“ vom 8. Oktober 2024 sprechen Tekin und Lutset über ihre Freundschaft.

Jonas Waack besuchte nach der Bundestagswahl das Dorf Kieve in Mecklenburg-Vorpommern, der einzige Ort in dem Bundesland, in dem nicht die AfD, sondern die SPD die Wahl gewonnen hat. Für seine Reportage „Das Dorf der Unbeugsamen“ ist er als „Newcomer“ nominiert.

Die Kategorie, in der taz­le­r*in­nen historisch die besten Chancen haben, ist das Essay. Hierüber gingen immer wieder Preise an die taz, in diesem Jahr sind gleich zwei Kolleginnen nominiert: Manuela Heim für ihren Text „Eine moralische Verletzung“, in dem sie beschreibt, wie New York mit Obdachlosigkeit umgeht und was Deutschland davon lernen kann. Auch nominiert ist Jette Poensgen mit ihrem Text „Zecke? Nehm ich als Kompliment“. Darin beschreibt die 15-Jährige, wie sie in der Brandenburger Provinz bei Nazi-Sprüchen auf dem Schulhof dagegenhält.

Die Preisverleihung findet am 8. Dezember in Berlin statt. In elf Kategorien wird der Preis „von Journalisten für Journalisten“ seit 2009 vom Reporterforum e. V. vergeben.

Anne Fromm

Die Texte hier lesen: taz.de/ausgezeichnet

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