Razzia bei John Bolton: Wenn das FBI morgens klingelt
Die US-Bundespolizei stattet Trumps ehemaligem Nationalem Sicherheitsberater einen Hausbesuch ab. Die genauen Gründe dafür sind noch unklar.

Bolton, der während Trumps erster Amtszeit als Nationaler Sicherheitsberater diente, war zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung nicht anwesend. Der 76-jährige ehemalige US-UN-Botschafter wurde daher weder festgenommen, noch gibt es bisher eine offizielle Anklage. Seit seinem Ausscheiden aus der ersten Trump-Regierung im September 2019 zählt Bolton zu einem der schärfsten Kritiker des Präsidenten.
Die ersten Anzeichen dafür, dass das FBI eine mögliche Operation durchführte, gab es gegen 7 Uhr Ortszeit durch einen Post von FBI-Direktor Kash Patel. „Niemand steht über dem Gesetz…FBI-Agenten befinden sich auf einer Mission“, schrieb Patel. Sein Stellvertreter Dan Bongino erklärte, „Öffentliche Korruption wird nicht toleriert.“
,,Amerikas Sicherheit ist nicht verhandelbar“
Was Patel und Bongino mit ihren Aussagen genau meinten, ist ungewiss. Eine Anfrage der taz blieb vom FBI bislang unbeantwortet. US-Justizministerin Pam Bondi machte eine ähnliche Aussage: „Amerikas Sicherheit ist nicht verhandelbar. Gerechtigkeit wird angestrebt. Immer“. Auch Bolton hat sich bisher nicht öffentlich geäußert.
Die New York Post hatte zuerst über die Razzia berichtet. Boltons Anwesen befindet sich in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland, einem Vorort von Washington.
Es ist nicht das erste Mal, dass Bolton ins Kreuzfeuer des US-Justizministeriums geraten ist. Bereits 2020 wurde er vom Ministerium verklagt. Anlass war die bevorstehende Veröffentlichung seines Buchs „The Room Where It Happened“. In dem Buch beschreibt der 76-Jährige seine Zeit als Nationaler Sicherheitsberater in der Trump-Regierung, die er als dysfunktional beschreibt.
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