: der schwerpunkt
Hermannsdenkmal Ein 150. Geburtstag, der sich sonderbar jung anfühlt: Im August 1875 wird das Hermannsdenkmal bei Detmold eingeweiht. Damals gilt die Kolossalstatue als höchste der westlichen Welt, bis sie wenig später von der Freiheitsstatue in New York überholt wird. Inhaltlich schielt sie 2.000 Jahre in die Vergangenheit, auf die germanische Abwehrschlacht gegen das römische Imperium. Weiter geht die Geschichte oft so: Die Nazis spannen das gewaltige Bildnis des germanischen Heerführers Arminius für arische Identitätsstiftung und Kriegstreiberei ein. Falsch ist das nicht, allerdings keine abgeschlossene Episode. Denn obwohl er vom ersten Tag an vor allem Tourismus und Nippeshandel fördern sollte, versuchen Rechte bis heute, auch ideologisches Kapital aus dem Hermann zu schlagen. Ob nun Neonazis mit Bengalos zu seinen Füßen posieren oder die AfD gleich das ganze Denkmal aufs Plakat druckt. Zum Thema
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen