US-Rundfunksender NPR und PBS in Gefahr: Der Störsender
Alles wie erwartet: Trump will dem National Public Radio die Mittel kürzen. Das wäre ein schwerer Schlag für die Medienlandschaft in den USA.
Washington reuters/taz| US-Präsident Donald Trump geht gegen die Rundfunksender National Public Radio (NPR) und Public Broadcasting Service (PBS) vor.
Trump erließ ein Dekret, mit dem die Finanzierung der beiden nicht-kommerziellen Anstalten gekürzt werden soll. Konkret wurde die Corporation for Public Broadcasting (CPB), die für die öffentlichen Gelder für NPR und PBS zuständig ist, angewiesen, die direkte Finanzierung beider Sender im rechtlich größtmöglichen Umfang einzustellen.
Trump wirft NPR und PBS vor, parteiisch und voreingenommen zu sein. Trumps Erlass gehört zu einer Reihe von Vorstößen des Präsidenten, mit dem Entzug von Bundesmitteln gegen ihm unliebsame Institutionen vorzugehen.
NPR und PBS hatten bereits zuvor gewarnt, dass eine Kürzung der Mittel verheerende Auswirkungen auf die Versorgung der Amerikaner mit verlässlichen Informationen auch in Notsituationen haben würde. CPB wurde 1967 vom Kongress ins Leben gerufen und finanziert mehr als 1500 lokale Radio- und Fernsehsender.
Notwendige Finanzierung
Die Präsidentin und CEO von NPR, Katherine Maher, hatte die Berichterstattung in einem Interview in der Sendung „All Things Considered“ vorab verteidigt und sprach die Notwendigkeit der Finanzierung an.
„Ich denke, dass es für die öffentlichen Medien wichtig ist, weiterhin ihre Relevanz bewahren zu können in einer Zeit, in der es eine Menge Berichterstattung über verschiedene Themen und Interessengebiete gibt“, sagte sie.
Darüber hinaus kommentierte NPR Trumps Vorgehen bislang nicht.
NPR erhält etwa 1 % seiner Mittel direkt von der Bundesregierung und einen etwas höheren Betrag indirekt; die 246 Mitgliedsinstitutionen, die mehr als 1.300 Sender betreiben, erhalten durchschnittlich 8 bis 10 % ihrer Mittel vom CPB.
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