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Iran nennt Chemikalien als Grund

Bei einer Explosion in Hafen am Persischen Golf gab es 28 Tote und über 800 Verletzte. Russland bietet Hilfe an

Eine Explosion im Hafen von Bandar Abbas am Persischen Golf ist den iranischen Behörden zufolge durch schlampigen Umgang mit Chemikalien ausgelöst worden. Das Innenministerium wies am Sonntag Medienberichte zurück, wonach die Detonation im Zusammenhang mit Treibstoff für ballistische Raketen stehe. Solche Berichte seien von „Feinden des Irans“ beeinflusst. In der Gegend des Hafens von Bandar Abbas gebe es keine militärischen Güter. Die genaue Ursache der Explosion vom Samstag müsse aber noch ermittelt werden. Die Feuerwehr hat den Behörden zufolge etwa 90 Prozent der Brände gelöscht und die Lage unter Kontrolle. Hinweise, dass Irans Widersacher Israel verantwortlich sein könnte, gab es nicht.

Die Zahl der gemeldeten Opfer stieg unterdessen weiter: Es seien mindestens 28 Menschen tot, meldeten Staatsmedien. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna wurden bei dem Vorfall am Samstag mehr als 800 Menschen verletzt – vor Ort ist gar von über 1.000 die Rede – sechs Personen werden seit 24 Stunden vermisst. Der russische Präsident Wladimir Putin bot dem Iran Hilfe an. Beide Staaten sehen sich als Widersacher der USA und kooperieren auf verschiedenen Gebieten.

In dem Hafen der Stadt Bandar Abbas waren den Behörden zufolge mehrere Container an den Kaianlagen explodiert. Es seien früher wiederholt Warnungen ausgesprochen worden und es gab Hinweise auf mögliche Gefahren. Ölanlagen seien nicht betroffen, teilte die staatliche Ölvertriebs- und Raffineriegesellschaft mit. Das Fernsehen zeigte Aufnahmen einer hohen schwarz-orangenen Rauchwolke, die über dem Hafen aufstieg. Auf weiteren Aufnahmen war ein Bürogebäude mit herausgesprengten Türen und Trümmern zu sehen. (bax mit Reuters/dpa)

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