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Geliebte Schnepfe

In Bayern erwischt es immer die Falschen

Uferschnepfenlieblingsfoto: © Peter Zach

Endlich, endlich wird es Frühling, und endlich, endlich haben wir zum ersten Mal auf der Wahrheit eine Uferschnepfenmeldung! Aber Achtung: Die „langbeinigen, grau-braunen“ Geschöpfe liegen „auf der Intensivstation der Artenvielfalt. Ihr Überleben hängt am seidenen Faden“, bemühten sich am sich hübsch lichtenden Donnerstag die tierlieben Kollegas des LBV, des bayerischen Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Hilpoltstein, arg per technischer Dramatik. Doch geschenkt, denn fest steht: Dieser „seltene Vogel der Feuchtwiesen“ muss nicht nur in Bayern, sondern „bundesweit“ erhalten bleiben. Alles andere als dumm, wie sie im dummen Volksmund gern genannt wird, ist die Schnepfe, deren „Flugruf“, laut LBV, „schnell und nasal ‚wi-wi-wü‘ und kiebitzähnlich ‚wääh-i‘“ ist, und „am Brutplatz sehr stimmfreudig“. Weiters singt die schöne Uferschnepfe „im Flug schleppend nasal ‚kääIH-e-ITT kääIH-e-ITT kääIH-e-ITT‘ … in schnelles, rythmisches ‚wäddü-WUTTo wäddü-WUTTo‘ … umschlagend“. Fazit: Sterben die Uferschnepfen in Bayern aus, trifft es mal wieder die völlig Falschen. Holzköpfe sehen anders aus. Wäddü-WUTTo wäddü-WUTTo! KääIH-e-ITT!

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