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Opfer für San Milei

Mann zersägt Kirchentür mit Kettensäge

„Unbekannter bricht mit Kettensäge in Kirche ein“, meldete die Polizei Hagen gestern aus der rauen Malochermetropole am Ruhrgebietsrand. Am helllichten Dienstag hatte dort ein Unbekannter in der „typischen Funktionskleidung eines Forstarbeiters“ zur Mittagsstunde ein Loch ins örtliche Gottesgehäuse gesägt, genauer die „Seitentür des Gotteshauses an der Elfriedenhöhe“ mit knatternder Motorsäge zerschreddert. Eine Anwesende bekam es verständlicherweise mit der Angst zu tun, verließ den Tatort fluchtartig und alarmierte die Polizei, die seither nach dem funktionsbekleideten Kirchensäger fahndet. Doch wo lag das Motiv des professionell ausgestatteten Vandalen, der dem Kirchenholz sicherheitsbewusst im „orangefarbenen Sicherheitshelm mit Visier“ entgegentrat? Hatte der für Waldarbeiten zuständige Schutzheilige Vincentius die Gebete eines Holzknechtes nicht erhört? Der spätantike Vinzenz ist für randalierende Irre mit Kettensäge allerdings gar nicht zuständig. Für diese motorisierten Horrorclowns amtieren die Krawallbrüder San Milei, der heilige Musk und Saint Leatherface. Diese Scheinheiligen lassen sich aber nicht mit frisch geraspeltem Kleinholz abspeisen, besonders der Chainsawprophet aus Texas besteht auf Menschenopfern.

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