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Geordneter Rückzug

Der dritte Hamburger Profifußballklub wollte Teutonia Ottensen werden. Nun folgt der freiwillige Abstieg

Von André Zuschlag

Der 0:1-Sieg gegen die Zweitvertretung von Holstein Kiel am Sonntagnachmittag hatte für die Fußballer von Teutonia Ottensen schon keinerlei Bedeutung mehr: Der Fußball-Viertligist hat sein Ziel beerdigt, die Nummer drei im Hamburger Profifußball zu werden – für die kommende Saison werde keine Herrenmannschaft mehr für die Regionalliga Nord gestellt, teilte der Verein bereits vergangene Woche mit. „Die Verantwortlichen und Sponsoren haben diesen Schritt nach reiflicher Überlegung getroffen.“

Einen rasanten Höhenflug erlebte der Stadtteilklub aus dem Hamburger Westen eine Zeit lang. Dem Aufstieg in die viertklassige Regionalliga Nord im Jahr 2020 ging der kritisch beäugte Einstieg des russischen Ölkonzerns Lukoil als Sponsor voran. In der Folgesaison schien sogar kurz der direkte Durchmarsch in den Profibereich der 3. Liga möglich. Da wollte Teutonia unbedingt hin, sogar die Planungen für den Bau eines tauglichen Stadions wurden schon herumgereicht. Doch der Traum vom Aufstieg rückte seither mit jeder Saison weiter weg, der Ottenser Trainerstuhl wurde zum Schleudersitz. In der laufenden Saison steht Teutonia aktuell nur noch auf dem 14. Tabellenplatz.

„Die Finanzierung einer Mannschaft durch die Sponsoren in der Regionalliga ohne eine Perspektive für die 3. Liga ist nicht sichergestellt“, begründet der Klub nun den Rückzug. Stattdessen solle der Fokus jetzt wieder verstärkt auf die Jugendarbeit gelegt werden. „Der FC Teutonia 05 wird auch künftig ein in Ottensen verwurzelter Breitensportverein sein, aber auch ein Klub, in dem weiterhin Platz für Spitzenfußball ist“, erklärt Vereinspräsident Siegmar Kuntze.

Auch wenn Teutonia die gerade gestartete Rückrunde zu Ende spielen will, steht für die Regionalliga Nord damit der erste von drei Absteigern der laufenden Saison fest.

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