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specht der wocheViele Wohnungen, die sich keiner leisten kann

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“

Viele Personen können sich keine Wohnung in Berlin mehr leisten. Ich habe hier die Straße gemalt, in der ich früher gelebt habe. Bunte Häuser und einen Spielplatz. Dazu gab es noch eine Waschanlage und eine Autowerkstatt. All das gibt es heute nicht mehr. Es gibt jetzt nur noch Wohnungen. Die kann sich aber niemand leisten, denn die Mieten sind viel zu teuer.

Gegen die hohen Mieten kämpft nicht nur die Linke an. Auch die Mieterpartei versucht, die hohen Mieten zu stoppen. Sie wurde 2016 gegründet und trat 2017 zur Bundestagswahl an. Ohne wirklichen Erfolg.

Die Kleinpartei kennt eigentlich niemand. Daher sollte man lieber auf die großen Parteien setzen. Den Mieten­deckel der Linken halte ich für einen guten Vorschlag.

Von dem Bild, das ich gemalt habe, ist in der Realität nur wenig übrig geblieben. Ich musste umziehen und bekam die Wohnung, die ich jetzt habe, nur mithilfe eines Bekannten. Dieser hatte Kontakt zur Hausverwaltung. Sonst hätte ich keine Wohnung bekommen.

Personen mit mehr Geld sparen, um aufs Land zu ziehen. Diesen Luxus haben aber nur wenige. Viele landen auf der Straße, weil sie ihre Miete nicht mehr zahlen können.

Das Problem der hohen Mieten ist nicht nur in Berlin vorhanden. In den meisten deutschen Städten ist die Miete zu hoch. Zeitgleich werden Wohnungen gebaut, die sich keiner leisten kann. Dagegen müssen wir viel härter kämpfen.

Protokoll: Julia Schöpf

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