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Joseph Aoun wird Präsident des Libanon

Das libanesische Parlament hat Generalstabschef Joseph Aoun zum neuen Präsidenten gewählt. Aoun erhielt am Donnerstag die nötige Mehrheit von zwei Dritteln der Abgeordnetenstimmen, nachdem er sie im ersten Wahlgang noch verfehlt hatte. Damit hat das Land nach mehr als zwei Jahren und zwölf vergeblichen Anläufen wieder ein Staatsoberhaupt.

Aoun ist derzeit dafür zuständig, die im November vereinbarte Waffenruhe zwischen der Hisbollah-Miliz und Israel zu überwachen. Er galt als bevorzugter Kandidat der Vereinigten Staaten und Saudi-Arabiens, deren Unterstützung der Libanon benötigt, um sicherzustellen, dass Israel seine Streitkräfte wie im Waffenstillstandsabkommen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz vorgesehen aus dem Südlibanon abzieht, und um den Wiederaufbau nach dem Krieg zu finanzieren.

Im Parlament gab es vor der Abstimmung eine hitzige Debatte. Einige der Abgeordneten weigerten sich, für Aoun zu stimmen. Sie argumentierten, dass es dafür zunächst eine Verfassungsänderung geben müsste. Gemäß der Verfassung dürfen Personen, die in den zwei Jahren vorher einen höheren Beamtenposten innehatten, nicht zum Präsidenten gewählt zu werden. Diese Regel wurde allerdings bereits bei früheren Präsidentschaftskandidaten gebrochen. (ap, dpa)

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