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Wasser für AthenRömisches Aquädukt soll reaktiviert werden

Als Reaktion auf Hitze und Trockenheit reaktiviert Griechenlands Hauptstadt ein römisches Aquädukt. Damit soll der Verbrauch von Trinkwasser sinken.

Hier soll wieder Wasser fließen: gut erhaltener Tunnelabschnitt des römischen Aquädukts von Athen Foto: picture alliance/dpa/Griechisches Kulturministerium | Panagiotis Devteraios

Athen dpa | Athen will ein 2.000 Jahre altes, rund 23 Kilometer langes römisches Hadrianisches Aquädukt reaktivieren, um Hitze und Trockenheit zu begegnen. Das Bauwerk verläuft zum größten Teil unterirdisch, ist gut erhalten und führt Wasser. An zahlreichen Stellen existieren im Stadtgebiet oberirdisch noch Brunnen, an denen die Menschen sich einst bedienen konnten.

Das Aquädukt wurde von Kaiser Hadrian, der von 76 bis 138 n. Chr. regierte, in Auftrag gegeben. Er galt als ausgewiesener Athen-Fan und zeichnet für viele großartige Bauten verantwortlich. Noch heute können sie in der griechischen Hauptstadt bewundert werden. Fertiggestellt wurde das Aquädukt kurz nach dem Ableben des Kaisers. Besonders weit gediehen ist das Projekt der Wiederbelebung der alten Wasserleitung in der Athener Vorstadt Chalandri, wo Fachleute der Athener Wasserwerke am Einsatz des Bauwerks arbeiten. Das Aquädukt endet schließlich im Nobelstadtteil Kolonaki im Stadtzentrum.

Unterstützt wird die Maßnahme vom Athener Kulturministerium und von der EU. Dort ist das Projekt #WaterWiseEU angesiedelt, das angesichts der zuneh­menden Belastung für die europäischen Wassersysteme für mehr Wasserschutz, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit wirbt.

Bei dem Wasser, das durch die Nutzung des Hadrianischen Aquädukts gewonnen werden soll, handelt es sich um Nutzwasser. Die Bewohner können es für die Bewässerung von Gärten, Parks und Landwirtschaft einsetzen und damit die wertvolle Ressource Trinkwasser schonen. Laut Schätzungen könnten auf diese Weise jährlich bis zu 80.000 Kubikmeter Wasser allein in Chalandri eingespart werden.

Dafür müssen etliche neue Leitungen verlegt werden, damit das Wasser vom Aquädukt zu den Menschen kommt – ein Mammutprojekt. Doch die Verantwortlichen planen ohnehin langfristig: Sie wollen nicht nur das Aquädukt und sein Wasser nutzen, sondern durch die Reaktivierung des archäologischen Bauwerks bei den Bewohnern des Großraums Athen auch ein Umdenken bewirken. „Letztlich wollen wir eine neue Kultur schaffen – mehr Grünflächen und weniger Verschwendung von Trinkwasser“, sagt Giorgos Sachinis, Strategiechef der Athener Wasserwerke.

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2 Kommentare

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  • Faszinierend.



    Aber wenn die Römer nicht entscheidend mehr über Wasser wussten als wir heute, spart das ganze doch nur die Arbeit das Wasser zu reinigen und nicht das Wasser selbst.



    Ist das dann in einer Dürre wirklich so viel besser?

  • "Das Aquädukt endet schließlich im Nobelstadtteil Kolonaki (...)".



    Hoffentlich haben auch solche Bürger was von der Aktion, welche weniger gut betucht sind.