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Saubere Lösung gesucht

BVG drängt auf Abwicklung des 29-Euro-Tickets bis Februar. Es soll ein Abschied auf einen Schlag sein

Von Rainer Rutz

Das von der schwarz-roten Koalition beschlossene Aus für das „Berlin-Abo“ genannte 29-Euro-Ticket kommt frühestens im Februar nächsten Jahres. Nach taz-Informationen drängt vor allem die BVG darauf, das Angebot bereits Ende Januar zu beerdigen. Die S-Bahn Berlin hätte wohl gern etwas mehr Zeit für die Rückabwicklung des hauptstädtischen Sondertarifs. Die Verhandlungen laufen noch.

Eines steht für die eigentlich zwölf Monate an das Ticket gebundenen rund 200.000 Abon­nen­t:in­nen nach Ende der Schonfrist demnach aber fest: Es soll ein Abschied auf einen Schlag sein. Sofern die Kun­d:in­nen nicht von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, sollen sie auf das dann 58 Euro teure Deutschlandticket umgebucht werden. Alternativ können sie auch auf die Umweltkarte AB umsteigen. Die ist zwar übertragbar, kostet ab 2025 aber auch fast 76 Euro im Monat.

Die Senatsverkehrsverwaltung will sich zum Prozedere und zum Zeitplan nicht äußern. Nur so viel: „Es gibt ja offene Fragen“, sagt Petra Nelken, die Sprecherin von CDU-Verkehrssenatorin Ute Bonde. „Man muss abwarten, welche Fristen die Verkehrsunternehmen benötigen, um das seriös über die Bühne zu bringen.“ Allen Beteiligten sei schließlich an einer rechtssicheren, „sauberen Lösung“ gelegen, so Nelken zur taz.

Komplett vom Tisch scheint jedenfalls die Forderung der SPD, dass In­ha­be­r:in­nen des Tickets dieses zu den vereinbarten Konditionen – eben 29 Euro im Monat – bis zum Ende der jeweiligen Vertragslaufzeit weiterführen könnten. Noch auf dem SPD-Parteitag vor einer Woche hatte Landeschefin Nicola Böcker-Giannini davon gesprochen, dass es eine „Preiserhöhung auf dem Rücken der Abonnent:innen“ mit ihr „nicht geben“ werde.

Nun ist klar: Es wird genau so kommen. Egal, was die SPD meint. Der Tarif sei, so die Verkehrsverwaltung, an die demnächst versiegenden Fördergelder des Landes geknüpft. Und die fallen nach der jüngst von CDU und SPD beschlossenen 3-Milliarden-Euro-Sparrunde für 2025 komplett weg.

Das erst im Juli eingeführte 29-Euro-Ticket ist den klammen Landeshaushalt letztlich teuer zu stehen gekommen. Wie aus einer aktuellen Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervorgeht, zahlt Berlin pro verkauftem Ticket insgesamt 38,40 Euro im Monat drauf. Allein im September summierten sich die Ausgleichszahlungen an die Verkehrsunternehmen so auf 6,2 Millionen Euro.

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