piwik no script img

Deutscher festgenommen

Russland hat deutschen Staatsbürger in Gewahrsam, der Vorwurf: Terrorismus

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen deutschen Staatsbürger wegen Terrorverdachts festgenommen. Der Mann soll einen Sprengstoffanschlag verübt und Terrorakte geplant haben, wie es am Mittwoch weiter hieß. Demnach habe der Verdächtige eine Gasverteilungsstation in der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad im März mit einer selbst gebauten Bombe angegriffen. Das Auswärtigen Amt in Berlin bestätigte, der Fall sei dem Ministerium bekannt. Das deutsche Generalkonsulat in St. Petersburg stehe mit den russischen Behörden in Kontakt und habe konsularische Betreuung angeboten, sagte eine Sprecherin.

Das Auswärtige Amt betonte, die Festnahme habe sich bereits im Oktober ereignet. Der FSB gab den Namen des Verdächtigen mit Nikolai G. an. Er sei bei dem Versuch festgenommen worden, aus Polen nach Kaliningrad einzureisen. Bei der Durchsuchung seines Autos seien 0,5 Liter flüssiger Sprengstoff gefunden worden.

Der Verdächtige soll demnach 1967 geboren und in Hamburg gemeldet sein. Er habe im Auftrag eines ukrainischen Mannes gehandelt, der ebenfalls in der Hansestadt lebe. „Derzeit werden Maßnahmen ergriffen, um die Personen zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen, die (den Verdächtigen) bei der Durchführung illegaler Aktivitäten unterstützt haben“, hieß es vonseiten des Geheimdienstes weiter.

Die Sprecherin des Auswärtigen Amts wollte sich konkret zu dem Fall nicht weiter äußern. Sie verwies aber darauf, dass es in Russland eine „Atmosphäre der Einschüchterung und der Angst“ gebe und es durchaus zu willkürlichen Verhaftungen ausländischer Staatsbürger kommen könne. Das Auswärtige Amt rate in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen derzeit ausdrücklich von Reisen nach Russland ab. Dies sollte man ernst nehmen. Es sei derzeit eine niedrige zweistellige Zahl an deutschen Staatsbürgern in Russland in Haft, sagte die Sprecherin. (rtr)

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen