piwik no script img

krieg in der ukraine

Ukraine warnt vor Kriegseintritt Nordkoreas

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts eines möglichen Einsatzes nordkoreanischer Soldaten auf der Seite Russlands eine internationale Reaktion gefordert. „Die Ukraine wird faktisch gezwungen sein, in Europa gegen Nordkorea zu kämpfen“, konstatierte der Staatschef in der Nacht zu Sonntag in seiner abendlichen Videobotschaft. Ohne entschlossene Schritte der Verbündeten werde Russlands Präsident Wladimir Putin nur zu weiterem „Terror“ ermutigt. Seit Tagen warnt die Ukraine vor einem baldigen Einsatz von bis zu 12.000 nordkoreanischen Soldaten auf russischer Seite. Erste Soldaten sollen bereits im russischen Gebiet Kursk eingetroffen sein. Russland und Nordkorea weisen die Absicht eines Kampfeinsatzes im russisch-ukrainischen Krieg als Spekulation zurück. Kremlchef Putin verwies zuletzt auf eine strategische Partnerschaft beider Länder – was daraus folge, „ist unsere Sache“. (dpa)

Russland erobert mehrere Orte im Donbass

Am Boden geht der Krieg mit unverminderter Härte weiter. „Die Besatzer setzen den Luftwaffeneinsatz fort und haben Angriffe beinahe an allen Abschnitten im Osten und Süden unseres Landes durchgeführt“, teilte der ukrainische Generalstab am Samstagabend mit. Entlang der gesamten Frontlinie habe es über den Tag gut 160 Gefechte gegeben. Als besonders heikel wurde die Situation im Abschnitt Pokrowsk bezeichnet. „Die Situation ist schwierig, doch unter Kontrolle“, hieß es. Demnach gibt es unter anderem weiter Gefechte um die Stadt Selydowe. Russischen und ukrainischen Militärbeobachtern zufolge ist ein Großteil der Siedlung bereits unter russischer Kontrolle, ihr baldiger Fall wird erwartet. In der Bergarbeiterstadt lebten einst mehr als 20.000 Menschen. Zudem stehen die ukrainischen Truppen bei der Stadt Hirnyk unter Druck. Diese soll weitgehend von russischen Einheiten erobert worden sein. In den Berichten des ukrainischen Generalstabs taucht Hirnyk seit Donnerstag nicht mehr auf. Vor dem Krieg lebten gut 10.000 Menschen in dem Ort. (dpa)

Russische Luftangriffe nehmen weiter zu

Nach ukrainischen Angaben hat es allein in der vergangenen Woche mehr als 1.100 russische Angriffe mit Gleitbomben und mehr als 560 Drohnenattacken auf die Ukraine gegeben. Dies teilte Präsident Selenskyj im Kurznachrichtendienst X mit. Auch rund 20 Raketen und Marschflugkörper hätten die Russen auf das Land abgefeuert. Die Luftverteidigung der Ukraine meldete allein am Sonntag 80 russische Drohnenangriffe. Sie seien abgewehrt worden. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen