: Wenn man den Wald vor Aktivist:innen nicht sieht
Neulich pflanzte ich einen Wald. Besser gesagt, war ich eine aus einem guten Dutzend Ehrenamtlicher, die Fünftklässler:innen dabei unterstützten. Geleitet wurde die Aktion von „Citizen Forests“. Der Verein aus Bönnigstedt in Schleswig-Holstein kauft mit Spendengeldern junge Bäume und pflanzt sie nach einer Methode des japanischen Botanikers Akira Miyawaki, der eine Art Baumschule mit schwarzer Pädagogik erfunden hat: Weil sehr viele Pflanzen auf engem Raum stehen, konkurrieren sie um Licht und wachsen daher besonders rasch.
Dass es in Rendsburg klappte mit dem Wald, lag an … Tja, an wem? Gleich mehrere Umweltgruppen fühlten sich als Eltern des Erfolgs. Auf ihre Spaten gelehnt – das Graben erledigten die Kinder – diskutierten die Mitglieder, wessen Aktivitäten den Durchbruch gebracht hatten: Die langjährigen Kontakte, das zähe Ringen in städtischen Gremien oder die Suche nach einem geeigneten Grundstück?
Rendsburg
30.500 Einwohner*innen.
Die Stadt zwischen Eider und Nord-Ostsee-Kanal hat viel Wasser, aber bis auf einen Park im Zentrum wenig Waldflächen. Zwar grenzen Felder und Wiesen an die Stadt, Bäume sind im waldarmen Schleswig-Holstein jedoch Mangelware.
Die Koordinatorin von „Citizen Forests“ beendete die Debatte: Es sei vorbildlich, dass so viele Akteur:innen beteiligt seien, sagte sie dem Kollegen der Lokalzeitung. Stimmt eigentlich. Und im kommenden Jahr feiern wir dann alle gemeinsam Waldgeburtstag. Esther Geißlinger
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