Kinder fragen, die taz antwortet: Warum haben Babys keine Haare?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Terje, 9 Jahre alt.
Lieber Terje, dass alle Babys keine Haare haben, stimmt nicht ganz. Man könnte es zwar vermuten, denn ihre Haare sind oft so fein und dünn, dass man sie kaum erkennen kann. Allerdings gibt es schon bei der Geburt große Unterschiede. Manche Babys kommen mit Glatze zur Welt, andere als wilde Wuschelköpfe.
Weil deine Frage eine so wichtige ist, haben Wissenschaftler:innen die Haare von Babys gründlich untersucht und ihnen sogar besondere Namen gegeben. Als du noch klitzeklein warst und noch nicht einmal daran gedacht hast, aus Mamas Bauch zu schlüpfen, hattest du das sogenannte Lanugohaar auf dem Kopf und am ganzen Körper. Das ist sehr wichtig, denn sonst hätte das Fruchtwasser im Bauch deine zarte Haut aufgeweicht. Außerdem hat es dich vor Erschütterungen und Kälte geschützt. Kurz vor deiner Geburt ist dieses Haar dann größtenteils ausgefallen. Vielleicht konnten deine Eltern noch Reste auf deinen Augenbrauen und Schultern entdecken.
Deine ersten echten Haare waren Vellushaare. Sie haben nur ganz wenige Pigmente, was bedeutet, dass die meisten Babys in den ersten Monaten ihres Lebens sehr helle Haare haben. Bei vielen Kindern werden sie mit der Zeit dunkler. Jetzt weiß ich zwar leider nicht, welche Haarfarbe du hast, aber es kann durchaus sein, dass sich auch deine Haare über die Jahre verändert haben und du als Baby ganz anders aussahst. Um das zu überprüfen, müsstest du deine Eltern mal nach alten Fotos fragen.
Übrigens: Auch wenn du mit vielen Haaren zur Welt gekommen bist, kann es gut sein, dass diese nach ein paar Monaten wieder ausgefallen sind. Das ist ganz normal. Während der Schwangerschaft gibt dir deine Mama sehr viele Hormone mit auf den Weg, die sich, je älter du wirst, immer weiter abbauen. Du bist also mehr und mehr auf dich selbst gestellt, und weil das ziemlich überfordernd sein kann, gerät so einiges aus dem Gleichgewicht. So auch deine Haare.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Wusstest du, dass Erwachsene auch manchmal von Babyhaaren sprechen? Damit meinen sie nicht unbedingt die Haare ihrer Kinder, sondern ihre eigenen hauchfeinen Härchen an Stirn, Schläfen und im Nacken. Vor allem Frauen und Männer, die ihre Haare zu einem Pferdeschwanz binden, beschweren sich oft über sie, denn sie machen, was sie wollen. Dabei sind sie eigentlich ein Grund zur Freude: Hier wächst neues Leben heran, wie ein Baby im Bauch seiner Mama.
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