hingucker: Eine neue Fußballliebe für die EM
Man könnte nach dem Viertelfinal-Aus meinen, Deutschland sei dem EM-Titel nicht wirklich nahe gekommen. Falsch gedacht! Denn der Spielball sorgt dafür, dass das Gastgeberland sowohl in den beiden Halbfinals als auch im Finale vertreten ist. Der wichtigste Gegenstand in einem Fußballspiel wurde für die letzten drei Spiele des Turniers noch einmal neu designt, hat Streifen in Schwarz, Rot und Gold bekommen und einen neuen Namen: „Fußballliebe Finale“. Wer sich das ausgedacht hat, will man eigentlich gar nicht wissen. Statt der weißen Grundfarbe hat der Ball nun eine silberne Prägung, eine Anspielung auf die EM-Trophäe – clever, clever.
„Kanten, Kurven und Punkte in den unverwechselbaren Farben Schwarz, Rot und Gold des Gastgeberlandes Deutschland verleihen dem Ball ein einzigartiges Design.“ Das schreibt die Uefa in schönster Werbeprosa über die Pille. Aber was soll nun der ganze Schnickschnack? Schließlich muss ja nur das Runde ins Eckige! Damit das dann auch mal bei Frankreich und England öfter passiert, versprecht uns der Ball„optimale aerodynamische Eigenschaften“, wie die Uefa mitteilt.
Und dann ist da noch eine Sache. Es wurde nämlich auch noch ein Spielballsockel speziell für die letzten drei Spiele vorgestellt. Das ist das Ding, worauf der Spielball vor der Partie liegt. Dieser Sockel besteht aus einem dreieckigen Prisma, welches wiederum aus 54 Dreiecken besteht. Warum 54? Weil es 53 Fußballverbände gab, die an der Qualifikation für die EM teilgenommen haben, plus Gastgeberland Deutschland, das sich ja nicht qualifizieren musste. Toll, oder? Nun muss das Runde nur noch auf das Dreieckige und den Halbfinalspielen steht nichts mehr im Wege. Fridolin Haagen
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