Unruhen in Neukaledonien: Macron besucht Überseeterritorium
Frankreichs Präsident Macron reist nach Neukaledonien. Dort ereigneten sich nach umstrittenen Wahlreformen Unruhen, bei denen sechs Menschen starben.
Bei der am 13. Mai ausgebrochenen Gewalt in Neukaledonien sind mindestens sechs Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Die Unruhen ereigneten sich im Zusammenhang mit umstrittenen Wahlreformen. Die Nationalversammlung in Paris verabschiedete einen Gesetzentwurf, mit dem Bewohnerinnen und Bewohner, die seit mindestens 10 statt bisher 25 Jahren in Neukaledonien wohnen, bei Provinzwahlen abstimmen dürfen. Gegner der Maßnahme befürchten, dass damit Indigene weiter an den Rand gedrängt würden, die sich diskriminiert fühlen.
Die Inselgruppe Neukaledonien im Pazifik befindet sich zehn Zeitzonen von Paris entfernt, östlich von Australien. Die Reise Macrons signalisiert das Vertrauen der französischen Behörden, dass die Unruhen mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und Notfallmaßnahmen unter Kontrolle gebracht werden.
In Neukaledonien war es zu tödlichen bewaffneten Auseinandersetzungen, Plünderungen und Brandstiftungen gekommen. Frankreich erklärte in der vergangenen Woche den Notstand und entsandte 1.000 zusätzliche Sicherheitskräfte, nachdem die vorhandenen teilweise die Kontrolle über die Hauptstadt Nouméa verloren hatten. Die Ruhe kehre langsam nach Neukaledonien zurück, teilte die Regierungssprecherin mit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen
Bundestagswahl 2025
Parteien sichern sich fairen Wahlkampf zu
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei