Übergriff im Zug: SS-Runen geritzt und zugestochen
Zwei Männer geraten in einem Zug aneinander, dann sticht einer mit einem Schraubzieher zu. Die Polizei spricht von einer rassistisch motivierten Tat.

„Der mutmaßliche Täter, ein 31-jähriger Schwede, hat erst Hakenkreuze und SS-Runen in die Rückenlehnen einiger Sitze geritzt und dann den 29-jährigen Senegalesen beschimpft: Er solle zurück in sein Land gehen“, sagte Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, der taz. Dann habe er ihn mit einem Schraubenzieher angegriffen.
Fahrgäste greifen ein
Andere Fahrgäste hätten laut Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Angriffe bis zur Einfahrt in den Bramscher Bahnhof verhindert. Im Bahnhof kümmerten sich dann Polizei und Rettungsdienst um das schwer verletzte Opfer und um den leicht verletzten Angreifer. Beide Männer wurden vom Rettungsdienst in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. Der 31-jährige Angreifer sitzt seit Donnerstag in U-Haft, sagte Retemeyer.
Beamte des Staatsschutzes durchsuchten am Donnerstagvormittag eine Wohnung, in der der 31-jährige mutmaßliche Angreifer gemeldet ist. Er wohnt dort allerdings nicht mehr, wie sich herausstellte. Beweismittel seien dort keine gefunden worden. Die Ermittlungen zu seinem Motiv dauern noch an.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Palantir in Deutschland
Peter Thiel is watching you
Immer mehr Kirchenaustritte
Die Schäfchen laufen ihnen in Scharen davon
Marine Le Pen verurteilt
Adieu, Madame!
Umstrittene Rede bei „Freie Bauern“-Demo
Naturschützer mit Hexenverbrennern gleichgesetzt
Vorsitz der UN-Vollversammlung
Und jetzt alle zusammen: Annalena Baerbock for President!
Urteil gegen Marine Le Pen
Nicht mehr wählbar