Eigentümer für insolvente Warenhäuser: Galeria Karstadt geht an US-Investor
Der einstige Kaufhof-Eigentümer Baker übernimmt die insolvente Warenhauskette. Der Unternehmer soll laut einem Medienbericht den Zuschlag bekommen.
BERLIN afp | Die Entscheidung im Bieterkampf um die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ist einem Medienbericht zufolge gefallen. Der US-Investor NRDC Equity Partners soll den Zuschlag für die verbliebenen 92 Warenhäuser bekommen, berichtete das Handelsblatt unter Verweis auf Verhandlungskreise. Am Montagabend habe Stefan Denkhaus, Insolvenzverwalter von Galeria, den Gläubigerausschuss informiert, hieß es weiter.
Die Verträge über den Kauf von Galeria seien noch nicht unterschrieben, zitierte das Handelsblatt Unternehmenskreise. Sie sollen demnach am Dienstag unterzeichnet werden. Die finale Entscheidung zu einer Übernahme durch einen neuen Eigentümer trifft die Gläubigerversammlung im Mai.
NRDC ist die Investmentgesellschaft des kanadischen Unternehmers Richard Baker, dem auch die Mehrheit an den Warenhausunternehmen Hudson Bay Company (HBC) gehört. Baker war über HBC bereits einmal Eigentümer von Kaufhof. 2019 verkaufte er die deutsche Warenhaustochter an die Signa Gruppe von René Benko. Danach fusionierten Karstadt und Galeria Kaufhof.
Zum Konsortium, das Galeria übernehmen will, soll laut Handelsblatt auch der ehemalige Kaufhof-Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Beetz gehören.
15.000 Mitarbeiter in 92 Kaufhäusern
Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hatte im Januar einen Insolvenzantrag eingereicht. Es ist bereits das dritte Insolvenzverfahren für das Unternehmen. Galeria hatte ab 2020 während der Corona-Pandemie ein Insolvenzverfahren durchlaufen und Staatshilfe erhalten. 2022 benötigte es weitere Staatshilfen, 2023 folgte ein zweites Insolvenzverfahren. Infolge der Finanzprobleme des Eigentümers, des österreichischen Signa-Konzerns, geriet Galeria erneut in Schieflage.
Galeria betreibt in Deutschland 92 Kaufhäuser und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Menschen.
Leser*innenkommentare
Ramaz
Seit Jahren wird ein toter Gaul geritten, der selbst mit Subventionsspritzen nicht mehr aufstehen kann.
Ein radikaler Schlussstrich brächte einen Anfang für die Belegschaft und auch für die Innenstädte. Denn die Mieten für Gewerbe wird künstlich hoch gehalten. Wer außer Galeria und Konsorten können solch Immobilienruinen aus den 70ern für so teuer Geld mieten. Auch nur weil die Verträge schon damals überteuert und für die Ewigkeit geschlossen wurden. Nun wollen die selben Manager wieder ans Ruder und was machen?? wieder Verträge schließen die sie nicht unterschreiben würden ginge es um ihr eigen Geld.