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Russland macht Geländegewinne

Norden und Osten der Ukraine zunehmend unter Druck. Selenskyi fordert weitere Luftabwehrsysteme

Waffenlieferungen der internationalen Verbündeten stocken, die Blockade des 60-Milliarden-Dollar-Pakets aus den USA hält an und die russische Armee verzeichnet Geländegewinne. In letzten Tagen wurde es besonders für die ostukrainische Stadt Tschassiw Jar bedrohlich. „Die Lage ist ziemlich schwierig und angespannt“, sagte ein Sprecher der 26. Artilleriebrigade.

Am Freitag hatte die Militärverwaltung von Tschassiw Jar „Dauerfeuer“ auf die Stadt durch die russischen Truppen gemeldet. Die Stadt in der Region Donezk, wenige Kilometer westlich von Bachmut, ist offenbar das nächste große Ziel von Moskaus Armee. Die russische Armee nahm am Wochenende auch erneut die nordostukrainische Millionenstadt Charkiw ins Visier. Bei einem Angriff mit Raketen und Drohnen starben sieben Menschen, mindestens ein Dutzend wurden verletzt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi zeigt sich derzeit flexibel, um an Geld für Waffen zu kommen. Gegenüber ukrainischen Medien bestätigte er, dass er dafür auch ein Kreditangebot der USA nicht ausschlagen würde. Es gebe keine Wahl, wird Selenskyi zitiert. Die Idee, der Ukraine Waffen auf Kredit bereitzustellen, kommt von Ex-US-Präsident Donald Trump, der zurück ins Weiße Haus will. Selenskyi erneuerte auch seine Forderung nach weiteren Flugabwehrsystemen. Konkret: zwei Dutzend Patriots, um den eigenen Luftraum gegen russische Raketen- und Drohnenangriffe zu schützen.

Aus Deutschland wurde bereits ein ähnliches Flugabwehrsystem vom Typ Iris-T geliefert. Auch der Marschflugkörper ­Taurus steht nach wie vor auf der ukrainischen Wunschliste (tat, mit rtr)

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