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: Wie Forschende mit Biomarkern Krebs früher erkennen wollen
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Worum geht’s?
Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Deshalb haben es sich Forscher*innen des Krebsfrüherkennungsinstituts der Universität Cambridge zur Aufgabe gemacht, mit neuen Tests verschiedene Krebsarten so früh wie möglich zu erkennen. Bisher setzen Mediziner*innen zur Früherkennung von Krebs hauptsächlich flüssige Biopsien ein, die allerdings keine besonders hohe Erkennungsrate haben und längst nicht alle verbreiteten Krebsarten zuverlässig erkennen können.
Jetzt haben die Forscher*innen eine Methode zur Auswertung der Proben gefunden, die präzisere Ergebnisse verspricht.
Die Studie
An der Studie haben 553 Krebspatient*innen und als Vergleichsgruppe 426 gesunde Menschen mit ähnlichen demografischen Merkmalen teilgenommen. Das Forschungsteam lud die Proband*innen in ihr Labor ein und untersuchte dort sowohl Blutplasma- als auch Urinproben auf Krebs-Biomarker, sogenannte GAGome. Dabei handelt es sich um lange Zuckerketten, die Zellen auf ihrer Oberfläche tragen. Krebszellen verändern die Zuckerketten, was sie zu geeigneten Biomarkern macht. Basierend auf den erhobenen Daten trainierten die Wissenschaftler*innen eine künstliche Intelligenz, die Proben auswerten und Krebs in sehr frühen Stadien erkennen soll. Die Methode lässt auch Rückschlüsse darauf zu, um welche Art von Krebs es sich handelt. Auf diese Weise können sie nun Biomarker von 14 verschiedenen Krebsarten erkennen.
Die Forscher*innen der Uni Cambridge experimentieren außerdem mit einer weiteren Art der Probenentnahme. Ihre Patient*innen schluckten eine kleine Kapsel, in der sich ein Schwamm mit einem Faden befindet. Er breitet sich im Magen aus. Zieht man ihn dann am Faden wieder hoch, sammelt er Gewebeproben aus der Speiseröhre, die auf bestimmte Krebs-Biomarker untersucht werden und auf ein erhöhtes Risiko von Speiseröhrenkrebs hindeuten können. In ersten Tests, berichten Proband*innen, erfolgte der Einsatz weitgehend schmerzfrei.
Was bringt’s?
Seit vielen Jahren versuchen Wissenschaftler*innen weltweit, Krebs mit neuen Erkennungsmethoden früher und zuverlässiger identifizieren zu können, um damit die Behandlungschancen der Erkrankten zu erhöhen. Die neuen KI-Methoden könnten ein erster Ansatz sein, der bei der früheren Diagnose helfen kann und gleichzeitig auch noch relativ kostengünstig einsetzbar wäre.
Gerade der zweite Faktor ist entscheidend für eine flächendeckende Anwendung, mit der möglichst viele Menschen die bestmögliche Behandlung erhalten könnten. Denn: In Deutschland leben laut Zentrum für Krebsregisterdaten etwa 4,65 Millionen Menschen mit einer Krebsdiagnose. Das ist mehr als jede zwanzigste Person.
Yannik Achternbosch