piwik no script img

Paris geht gegen extremistische Siedler vor

28 israelische Ex­tre­mis­t*in­nen dürfen nicht mehr nach Frankreich einreisen

Frankreich hat Sanktionen gegen gewalttätige israelische Sied­le­r*in­nen verhängt. 28 Menschen dürften nicht mehr nach Frankreich einreisen, teilten das französische Innen- und das Außenministerium in Paris am Dienstag mit. Es handle sich dabei um Extremist*innen, die im Westjordanland Gewalt gegen palästinensische Zi­vi­lis­t*in­nen ausgeübt hätten. Frankreich arbeite zudem daran, auch auf europäischer Ebene Sanktionen gegen Siedler zu verhängen. Die deutsche Außenministerin Annalena Baer­bock (Grüne) hatte sich bereits im Dezember für Sanktionen auf EU-Ebene ausgesprochen; passiert ist seither jedoch nichts.

Frankreich verurteilte die Gewalt im Westjordanland als untragbar und erinnerte die israelischen Behörden an ihre Verantwortung, dem ein Ende zu setzen. Die Besiedlung sei illegal und müsse aufhören. Ihr Voranschreiten stehe der Schaffung eines palästinensischen Staates entgegen.

Am Montag hatte bereits die britische Regierung Sanktionen gegen vier Sied­le­r*in­nen angekündigt, die Menschenrechtsverletzungen gegen Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen im Westjordanland begangen haben sollen. Das Außenministerium in London erklärte, Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen seien aggressiv zum Verlassen ihres Landes gedrängt worden. Die Untätigkeit Israels habe zu fast völliger Straffreiheit für die Sied­le­r*in­nen geführt. „Extremistische israelische Siedler bedrohen Palästinenser, oft mit vorgehaltener Waffe, und drängen sie von Land, das ihnen rechtmäßig gehört“, teilte der britische Außenminister David Cameron mit.

Ähnliche Sanktionen wurden bereits in den USA verhängt. (dpa, ap, taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen