: Leukämien auf der Spur
Präzisere Diagnosen und effektivere Therapieansätze
Durch den Einsatz neuester Technologien sind Forschende des LeukoSyStem-Konsortiums auf einen bislang unbekannten Schutzmechanismus für Stammzellen gestoßen, der auch gegen die Entstehung von Leukämie genutzt werden kann. Das eigentliche Forschungsziel des vom Bundesforschungsministerium geförderten Nachwuchses ist es, zu verstehen, wie leukämische Stammzellen entstehen – Stammzellen, die aufgrund einer genetischen Veränderung eine Leukämie auslösen können. „Um Leukämien heilen zu können, müssen diese leukämischen Stammzellen gezielt abgetötet werden. Bislang ist das noch nicht möglich“, so Simon Raffel, Mediziner und Leukämieforscher am Universitätsklinikum Heidelberg sowie Mitglied des LeukoSyStem-Konsortiums. „Die Entwicklung solcher Therapieansätze wird unter anderem dadurch erschwert, dass zu wenig über diese Blutstammzellen bekannt ist.“ Diese Wissenslücke sollen die Forschungsarbeiten im Konsortium schließen – und damit den Weg für neue Diagnose- und Therapieansätze beispielsweise der akuten myeloischen Leukämie (AML) ebnen, einer bösartigen Erkrankung des blutbildenden Systems im Knochenmark.
Um sowohl gesunde Stammzellen als auch deren Entwicklung in erkrankte leukämische Stammzellen zu untersuchten, entwickeln die Forschenden hochpräzise Methoden – sogenannte Einzelzelltechnologien. „Mittels dieser Methoden können wir sowohl die Genaktivität, Oberflächenmoleküle als auch genetische Veränderungen in Tausenden von einzelnen Stammzellen gleichzeitig auslesen“, sagt Lars Velten, assoziiertes Mitglied im Konsortium. Die so gewonnenen Informationen führten die Forschenden zu einer hochpräzisen Karte zusammen, die die Entwicklung der verschiedenartigen Blutzellen darstellt. Damit sind sie in der Lage, den Entwicklungsprozess der Zellen, aber auch die Entstehung von Leukämiezellen besser nachzuvollziehen: Um die komplexen und riesigen Datenmengen zu interpretieren, die beim Einsatz solcher Technologien entstehen, entwickeln sie neuartige mathematische und computergestützte Methoden. Lars Klaaßen
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen