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Schulen werden digitaler

Eine Umfrage zeigt aber auch, dass künftig mehr Geld gebraucht wird

Die Digitalisierung an Schulen schreitet voran. Das zeigt eine bundesweite Umfrage unter mehr als 1.300 Schulleiter:innen, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) am Montag in Stuttgart vorgestellt hat. So gaben beispielsweise nur mehr zehn Prozent der Befragten an, über keine Klassensätze an Tablets oder Laptops für den Unterricht zu verfügen. Im Jahr 2020 waren es noch 63 Prozent. Fortschritte erkennen die Schul­lei­te­r:in­nen auch bei den Fortbildungen. 68 Prozent sagten, dass mindestens drei Viertel ihrer Lehrkräfte eine Fortbildung zum Einsatz digitaler Endgeräte besucht haben. 2020 waren es nicht mal halb so viele.

„Die Schulen haben einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht“, sagte der VBE-Vorsitzende Gerhard Brand. Dennoch bemängelte er die „Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Während die Ständige Wissenschaftliche Kommission den Bildungsministerien empfehle, ab der weiterführenden Schule den Umgang mit künstlicher Intelligenz zu trainieren, stünde jede zehnte Schulleitung ohne Geräte da. „Da endet die Gleichwertigkeit der Lernverhältnisse.“

Der Umfrage zufolge reicht das Geld aus dem im Juni auslaufenden Digitalpakt nicht aus. Zwar haben 90 Prozent der Schulleitungen zum Zeitpunkt der Befragung (September/Oktober 2023) Mittel aus dem Digitalpakt beantragt. Doch nur etwa ein Viertel der Befragten hält sie für ausreichend – drei Viertel meinen, es brauche mehr Geld. Der VBE fordert deswegen einen „Kraftakt von Bund, Ländern und Kommunen“.

Die Ampel hat im Koalitionsvertrag versprochen, den Digitalpakt zu verlängern. Geplant ist eine Finanzierung ab 2025. Die Länder fordern eine Anschlussförderung bereits im Sommer, wenn der Digitalpakt endet. Ralf Pauli

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