südwester: Ernüchtert
Ah, wie angenehm! Diese „positive Anspannung, wenn eine Festnahme bevorsteht“! Wie ein „Elfmeter im Fußballstadion vor ausverkauften Rängen“ fühlt sich das an, liest der südwester im dritten Krimi des Hamburger Drogenfahnders Ben Westphal. Der fängt seit 17 Jahren im Hafen „die ganz dicken Fische“, berichtet nun die Bild und lässt den verdeckten Ermittler Drogen-Döntjes erzählen. Und der eben noch positiv angespannte südwester muss ernüchtert einsehen, dass er noch ganz verstrahlte Miami-Vice-Bilder von so was im Kopf hatte: Beim Ausheben von Marihuana-Plantagen trägt der Ermittler von heute nämlich gar keine Ray-Ban-Brillen und auch keine Armani-Anzüge, sondern seine Colani-Uniform: Weil man diesen verräterischen Drogen-Duft ja „auch nach mehrmaligem Waschen nicht aus den Klamotten“ kriegt.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen