brief des tages
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Klima und Welthandel

„debatte: Umbauen statt schrumpfen. Klimaschutz ist ohne Wachstum nicht möglich“, taz vom 20. 2. 23

Dieser Kommentar thematisiert leider nicht die entscheidenden Faktoren des Welthandels und die damit in Gang gesetzte Globalisierung. Die Klimakrise ist eine Krise der industriellen Produktion, des Warentransports und der Mobilität. Diese drei Bereiche sind sowohl für die Klimaveränderungen verantwortlich als auch für den weiterhin steigenden Bedarf an Energie, Wärmeerzeugung, Elektrizität, Wasser und nicht zuletzt Bodenschätzen. Die Wende in der Klimapolitik, die Energiewende sowie die Umstellung der landwirtschaftlichen Produktion zu ökologisch vertretbaren Methoden gibt es aber nicht zum Nulltarif. Politiker, Bevölkerung und Wirtschaftsakteure müssen sich bewusst sein, dass ein Umsteuern nur gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Dies bedeutet jedoch auch, dass wir uns alle von einigen liebgewordenen Verhaltens- und Konsumgewohnheiten verabschieden müssen. Die Bremser einer solchen notwendigen Wende nennen das abfällig Verzicht, verkennen aber, dass sie mit ihrem Handeln den eigenen Ast absägen, auf dem sie sitzen. Hilmar Froelich, Oldenburg