40 Millionen für 1 Schule

Das Gymnasium am Europasportpark wird überraschend nun doch saniert

Von Anna Klöpper

Rund eine Stunde dauerte das Krisengespräch bei der Regierenden Bürgermeisterin im Roten Rathaus, dann war am Freitagnachmittag klar: Das Gymnasium am Europasportpark wird für 40 Millionen Euro saniert – und das, obwohl der rot-grün-rote Senat die extrem marode Schule erst kürzlich von der Investitionsplanung des Landes gestrichen hatte. Die Pankower Schule ist der erste Fall, bei der die Finanzverwaltung nachträglich so viel Geld für ein Sanierungsvorhaben lockergemacht wird.

„Wir haben es hier mit einem Sonderfall zu tun, von dem ich mir letzte Woche vor Ort selbst ein Bild gemacht habe. Nach dem Besuch habe ich entschieden, alle Akteure schnellstmöglich zu einem Gespräch einzuladen“, begründete Giffey am Freitag den ungewöhnlichen Schritt. Auch Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) und eine Vertreterin der Finanzverwaltung saßen am Freitag, neben Ver­tre­te­r*in­nen der Schulgemeinschaft, mit am Tisch. 2024 sollen die Bauarbeiten beginnen, dafür wird die Schule nach Wilhelmsruh ausgelagert. 2027 will man fertig sein.

Sie sei „erleichtert“, sagte Pankows Schulstadträtin Dominique Krössin (Linke). Krössin merkte aber auch an, dass „derselbe Senat, der die Schule von der Investitionsplanung bis 2026 gestrichen hat, diese Entscheidung nun komplett revidiert hat“. Das zeige, wie „extrem die Not bei der Schulbauoffensive“ sei, denn offensichtlich sei planmäßig nicht genug Geld selbst für Notfallsanierungen bereit.

Das Pankower Gymnasium ist die erste Schulbaustelle, für die eine Öffnungsklausel Anwendung findet: Die hatte die Finanzverwaltung für dringliche Bedarfsfälle in Aussicht gestellt, die aus welchen Gründen auch immer nicht in der Investitionsplanung des Landes auftauchen. Dass die Pankower Schule nun in den Genuss der Öffnungsklausel kommt, dürfte in den anderen Bezirken mit einigem Interesse registriert werden.