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„Keine Auffälligkeiten“ im Hühnerqualstall

Lebensmittel-Discounter Lidl hat einen Geflügelmastbetrieb prüfen lassen, dem schwere Tierschutzverstöße vorgeworfen werden. Gefunden wurde nichts

Tierschützer filmten kranke, sterbende, tote und verweste Tiere, die in ihrem Kot lagen

Lidl kann die Vorwürfe wegen mutmaßlicher Tierschutzvorwürfe gegen einen Hühnermäster im emsländischen Haselünne derzeit nicht bestätigen. Dies ist das Ergebnis einer vom Konzern veranlassten Prüfung des Hühnerfleisch-Zulieferers, wie Lidl am Montag auf epd-Anfrage mitteilte. Im Sinne der gesetzlichen Tierschutz-Vorgaben sei die „umfassende Prüfung durch einen externen Sachverständigen beim Mastbetrieb ohne Auffälligkeiten“ verlaufen. Der Lieferant werde den Betrieb in den kommenden Wochen engmaschig beobachten.

„Die Mastbetriebe der Zulieferer für unser Frischgeflügelsortiment mit mindestens der Haltungsform 2, die der Initiative Tierwohl angehören, werden mindestens zweimal jährlich von unabhängigen Sachverständigen überprüft“, sagte eine Lidl-Sprecherin.

Tierschützer hatten Ende Oktober Anzeige gegen den Lidl-Zulieferer erstattet (taz berichtete). Sie verweisen auf heimlich im Maststall gemachte Filmaufnahmen aus dem Sommer 2022. Die Bilder zeigen Hühner mit kahlen Stellen im Gefieder, die sich kaum auf ihren Beinen halten können. Zu sehen sind außerdem kranke, sterbende, tote und verweste Tiere, die in ihrem Kot lagen.

Die Tierschützer werfen dem Betrieb Qualzucht und mangelhafte tierärztliche Versorgung der Hühner vor. Die dokumentierten Zustände seien „Normalität in der konventionellen Tierhaltung“, kommentierte die Albert-Schweitzer-Stiftung die Bilder. Es sei einkalkuliert, dass rund fünf Prozent der Tiere schon vor der Schlachtung sterben. (epd)

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