petition der woche
: Einwegdampfen ist eine riesengroße Umweltsauerei

Anlass der ­Petition Einweg-Vapes sind schlecht für die Umwelt

Das will die Initiatorin Ein Verbot der Einweg-E-Zigarette

Das will sie nicht Dass ­Ressourcen verschwendet werden

Wir Menschen verbrauchen jedes Jahr mehr Ressourcen, als die Erde erneuern kann. Nach Berechnungen des Global Footprint Network wurde der Erd­über­las­tungs­tag dieses Jahr bereits am 28. Juli erreicht, früher als je zuvor. Von diesem Datum an leben wir über unsere Verhältnisse, wir dürften eigentlich den Rest des Jahres keinen Baum mehr fällen und kein CO2 emittieren. Machen wir aber natürlich trotzdem.

Ein Trend, der unseren ökologischen Fußabdruck größer macht, ist das Einwegdampfen von E-Zigaretten, das sogenannte Vapen. Das ist besonders unter Jugendlichen beliebt. Einweg-Vapes sehen oft wie Textmarker aus, sie sind in allen Farben erhältlich und schmecken nach allem außer Nikotin, obwohl sie durchaus Nikotin enthalten können. Sie kosten zwischen 7 und 10 Euro und reichen für etwa 600 Züge. Die E-Zigaretten verfügen über einen kleinen Akku, der nach Benutzung weggeworfen wird. Ansonsten unterscheiden sich ihre Inhaltsstoffe kaum von denen einer Mehrwegzigarette.

Julia Schreck aus Remlingen sieht darin ein riesiges Umweltproblem. In ihrer Petition an den Deutschen Bundestag fordert sie deshalb, Vapes zu verbieten oder mit Pfand zu belegen. „Die Gesellschaft kann sich so einen verschwenderischen Umgang mit seltenen Rohstoffen nicht mehr leisten“, erklärt die Initiatorin der Petition.

Zur Herstellung des Lithium-Ionen-Akkus, die für E-Zigaretten nötig sind, werden sogenannte seltene Erden benötigt. Die Akkus werden aber eben nur einmalig verwendet, um dann häufig unsachgemäß entsorgt zu werden. Britische Jour­na­lis­t*in­nen haben herausgefunden, dass fast die Hälfte der Vapes im Vereinigten Königreich im normalen Hausmüll oder auf der Straße landet. Mit dieser Akkuleistung könnten bis zu 1.200 Elektroautos im Jahr betrieben werden.

Dass es sich um wertvolle Rohstoffe handelt, betont auch die schweizerische Entwicklungsorganisation Helvetas. Die Rohstoffe, die zur Herstellung der Akkus aus seltenen Erden gewonnen werden, müssten deshalb wiederverwertet werden. Ihre Gewinnung ist aufwendig, gefährlich und hat einen hohen Energiebedarf. Sie findet vor allem in China statt. „Seltene Erden werden dabei in einem mehrstufigen und komplexen ­Trennverfahren aus Erzen herausgelöst. Beim Auswaschen mit Säuren bleiben giftiger Schlamm und Abfälle zurück“, schreibt die NGO. Der Schlamm werde in künstlichen Teichen gelagert, die ohne strenge Kontrollen für das Grundwasser gefährlich werden könnten. Auch radioaktive Strahlung könne austreten. Da diese Metalle laut Helvetas dennoch „die Basis sämtlicher Zukunftstechnologien“ sind, können wir es uns schlicht nicht leisten, solche knappen Ressourcen zu verschwenden.

Der Trend zu Einweg-Vapes lässt sich vermutlich damit erklären, dass der Preis herkömmlicher E-Zigaretten (etwa 50 Euro) für manche zu teuer ist. Und gerade junge Menschen wollen vielleicht nur ab und zu mal eine dampfen. Die Einwegvariante hat da eine Marktlücke gefüllt.

Noch bis zum 25. November kann die Petition unterzeichnet werden. Erreicht eine Petition 50.000 Stimmen oder mehr, muss sie in den Ausschusssitzungen des Bundestags behandelt werden. Sean-Elias Ansa