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Mangelware Fachkräfte

Zuwanderung, Aus- und Weiterbildung gegen Joblücken

Von Tanja Tricarico

Die Bundesregierung will die enorme Lücke bei Fachkräften schließen – und geht mit einem Plan in Vorausleistung. „Wir müssen alles dafür tun, dass der Fachkräftemangel unsere Wirtschaft nicht ausbremst“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) anlässlich eines ressortübergreifenden Gipfels am Mittwoch in Berlin. An dem Treffen nahmen neben Heil auch Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sowie Ver­tre­te­r:in­nen aus der Wirtschaft und von Gewerkschaften teil.

Die Bundesregierung geht derzeit davon aus, dass bis 2026 etwa 240.000 Fachkräfte fehlen werden. Insbesondere der Handel sei betroffen. Die Gründe sind vielfältig: Der demografische Wandel macht sich bemerkbar, es fehlt an Expertise in digitalisierten Berufen, aber auch die Coronapandemie und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine werden als Ursache aufgelistet.

Um mehr Fachkräfte in die Branchen zu bringen, will die Bundesregierung die duale Ausbildung ausbauen und setzt verstärkt auf Weiterbildungsformate. Ein zentraler Punkt der Fachkräftestrategie sind zudem Erleichterungen bei der Zuwanderung. Dazu gehört auch, dass ausländische Berufsabschlüsse leichter anerkannt werden. Deutschland müsse „ein Einwanderungsland sein, das auch im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte attraktiv ist“, heißt es im Entwurf der Strategie. Bedingungen müssten verbessert werden, damit Fachkräfte aus dem Ausland und ihre Familien gern in Deutschland leben und arbeiten. Heil, Habeck und Stark-Watzinger betonten, dass der „Handlungsdruck hoch sei“.

Eine Branche, die besonders unter Druck steht, ist der Bau. „Die Gewinnung von Fachkräften stellt für immer mehr Unternehmen der Branche gleichzeitig das größte Risiko für ihr weiteres Wirtschaften dar“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller. Die Prognose: 2030 werden über 100.000 Bau­ar­bei­te­r:in­nen fehlen. Müller geht es vor allem auch darum, das vorhandene Personal zu qualifizieren. Die Fachkräftestrategie soll im Herbst dem Kabinett vorgelegt werden.

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