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brief des tages

Über Grenzen schauen für 9-Euro-Nachfolge

„Anschluss gesucht“, taz vom 18. 7. 22

Es ist ein hehrer Anspruch, das Rad immer wieder neu zu erfinden, auch wenn die Welt schon voller Räder ist. Aber einfacher ist es, wenigstens für einige Aspekte eines neuen ÖPNV über die Grenzen, zum Beispiel der Schweiz zu schauen.

Dort sind die meisten öffentlichen Transportmittel zu einem Gesamtsystem zusammengefasst. Das heißt, dass so etwas wie der SwissPass, entspricht bei uns der Bahncard, für sie alle gilt. Von der Bergbahn bis zu den Dampfern auf den Seen, von den Zügen bis zu den Postautos, und das in allen 26 Kantonen. Und es gibt auch nur eine Halbtax-Karte oder einen SwissPass. Wenn man mit der ersten Klasse fahren will, bezahlt man eben auch da die Hälfte. Und man kann selbstverständlich während der Fahrt gegen eine Zuzahlung einen Klassenwechsel vornehmen, der im System vorgesehen ist.

Das Fortschrittlichste, was ja auch das Fortschrittlichste des 9-Euro-Tickets ist, besteht in der landesweiten Gültigkeit und der allgemeinen Gültigkeit für alle Transportmittel. Was die Kosten angeht, taugt die Schweiz schwerlich als Vorbild.

Baldur v. Berlepsch, Vöhl

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