piwik no script img

5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Pessimismus ist Optimismus auf lange Sicht

Das soll der österreichische Meister des schwarzen Humors, Georg Kreisler †, einmal gesagt haben. Am 18. Juli steht der 100. Geburtstag des Geistesanarchos an, viele Medien, auch die taz, wollen an ihn erinnern. Ist es Zufall, dass gerade jetzt so viele „Optimismus-Studien“ erscheinen? Trotz aller Krisen blicken 78 Prozent der Deutschen zuversichtlich nach vorn, meldete am Mittwoch etwa der Zukunftsforscher Horst Opaschowski.

2 Juhu, das 9-Euro-Ticket zeigt Wirkung

Ja, es ist nervig, in rappelvollen U-, S- und Regionalbahnen unterwegs zu sein, mit der Hitze und dem Virus im Nacken. Aber: Schon nach den ersten vier Wochen des 9-Euro-Experiments ist die (Auto-)Verkehrslast fast überall gesunken, ein wichtiges Ziel also erreicht. In Hamburg und Wiesbaden sei das sogenannte Stauniveau am stärksten geschrumpft, meldete die Verkehrsdatenanalyse Tomtom.

3 Elektroschrott kann jetzt in den SupermarktSchlimm, der Apparatemüll, der entsteht, wenn Toaster oder Telefone ihren Geist auf­geben. Die EU schreibt bei Altelektro­geräten eine Sammel- und Recyclingquote von 65 Prozent vor, bisher werden hierzulande aber nur 44 Prozent fachgerecht entsorgt. Seit Freitag müssen große Supermärkte den Elektroschrott kostenlos entgegennehmen, egal, wo er gekauft wurde. Eine weitere (kleine) gute Nachricht, oder?

4 Richterinnenstuhl für erste schwarze Frau ist frei

Frauen bekamen die Macht des US-Verfassungsgerichts gerade erst zu spüren: Das neunköpfige Gremium, seit Donald Trump mehrheitlich (erz)konservativ besetzt, kippte das Recht auf Abtreibung. Ende dieser Woche geht der Verfassungsjurist Stephen Breyer in Ruhestand, und die 51-jährige Ketanji Jackson rückt nach: renommierte Rechtswissenschaftlerin, schwarz und als „politisch links“ geltend.

5 Manches scheint zu schön, um wahr zu sein …

… ist es aber trotzdem. So wie der Kalenderspruch: „Schornsteinfeger bringen Glück“. In Stolberg bei Aachen fand ein solcher während der Arbeit eine Tüte auf dem Bordstein, darin eine vierstellige Eurosumme. Nun, liebe Le­se­r:in­nen, fragen Sie sich bitte selbst: „Was würde ich damit tun?“ Der Feger brachte die Tüte zur Polizei und machte die schusselige Besitzerin tatsächlich sehr, sehr glücklich. Katja Kullmann

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen