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Auf der Suche nach neuen Profiten

Wer bestimmt die Zukunft der Stadt? MieterInnenbewegung demonstriert gegen Immobilienwirtschaft

Von Peter Nowak

Groß ist die Liste der UnterstützerInnen für den „Tag der Immobilienwirtschaft“ an diesem Dienstag: Die Allianz-Versicherung ist dabei, ebenso wie Lidl, SAP und Vonovia. Redebeiträge von Bundeswirtschaftsminister Christian Lindner, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (beide FDP) und der Ministerin für Wohnen und Stadtentwicklung, Klara Geywitz (SPD), sind angekündigt.

„Neue Produkte, neue Prozesse, neue Effizienz – Disruption als Innovationsmotor der Branche“ lautet eines der Themen des Veranstalters ZIA (Zentraler Immobilien Ausschus), einem wichtigen Lobbyverband der Immowirtschaft. Mit Disruption ist in der Ökonomie die schöpferische Zerstörung gemeint, die wiederum für neue Profite sorgt. Dass diese womöglich geschmälert werden durch ein neues „Wohnungsbündnis“ mit der Politik, mag man nicht so gern – darum hat die ZIA die Unterzeichnung am Montag abgesagt (siehe oben).

Die MieterInnenbewegung will an diesem Tag unter dem Motto „Unsere Stadt – unsere Zukunft“ ihre eigenen Vorstellungen von einer mieterInnenfreundlichen Stadt auf die Straße tragen. Die Demonstration soll um 16.30 Uhr am Blücherplatz beginnen und am Tagungsort der ZIA in der Luckenwalderstraße enden. Eine Sprecherin des Berliner Bündnisses „Mietenwahnsinn“ bezeichnete es als Anmaßung, dass die Immobilienwirtschaft über die Zukunft der Stadt entscheiden will. „Eure Zeit als Immobilienkonzerne ist abgelaufen, die Stadt der Zukunft werden wir als MieterInnen und BewohnerInnen gemeinsam gestalten“, lautet ihre Kampfansage.

Am 24. Juni ist ab 18.30 Uhr im „Kiezanker“ in der Cuvrystraße das nächste Meeting von MieterInnen und stadtpolitischen Gruppen geplant.

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