: der schwerpunkt
Trinken Nächste Woche, an Himmelfahrt, ist es wieder so weit: Angeschickerte Männergruppen schwärmen aus in die Natur, manche führen Bierkästen auf Leiterwagen mit sich oder blockieren die Straßen mit rollenden Biertheken. Der „Vatertag“ in seiner alkoholisierten Form zieht starke Missbilligung auf sich: Männer! Trunkenheit! – und spiegelt doch nur, verzerrt und für alle sichtbar, was ganz normaler Alltag in Städten und Dörfern ist. Trinken gehört auf Schützenfesten dazu und auf Feuerwehrbällen, in großen Mengen wird ausgeschenkt, getanzt und geweint. Es sind gemeinschaftsstiftende Momente, die am nächsten Tag aus dem Nebel auftauchen und an die sich lange erinnern wird, wer dabei gewesen ist. In der Großstadt sind die Orte und ihre Codes andere. Man stellt Stühle auf Straßen, man sitzt an langen, dunklen Tresen.
Und doch will auch hier niemand alleine trinken. Zum Thema
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
